Kapitel 27

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Diegos Sicht

<<Der Flug von Tokio ist gerade eben gelandet.>>sagte Ludmila, die auf einen der großen Informationsbildschirme sah. <<Okay, dann müssten sie gleich kommen. Hast du dir überlegt, was du ihnen sagen willst?>> Ich setzte mich auf eine Bank im Wartebereich und sie setzte sich neben mich. <<Keine Ahnung. Sie glauben uns  garantiert nicht, das wir immer noch nicht weiter gekommen sind. Deswegen ist es auch egal, was wir sagen.>> Sie blickte traurig auf den Boden. Ich legte ihr sanft eine Hand auf den Oberarm. <<Aber wir können doch nicht zulassen, das sie streben.>> sagte ich, mit fast weinerlichen Stimme. <<Was sollen wir den sonst tun? Irgendwann...>> Sie kam nicht weiter, den jemand rief nach uns. <<Ludmila, Diego!>> Das war ein deutlich die Stimme meiner Mutter. Wir drehten uns gleichzeitig an. <<Hallo.>> sagte ich und nickte meinen Eltern höfflich zu. <<Was macht ihr den für deprimierte Gesichter? Freut ihr euch den gar nicht, das wir wieder da sind?>> Mein Vater warf uns einen seltsamen Blick zu. <<Doch natürlich.>> sagte ich und umarmte ihn brav. Ludmila lächelte alle freundlich an.  <<gehen wir zum Auto?>> fragte Mama, die in ihrer Tasche herum kramte. <<Ja, klar.>> Ich führte sie zu meinem Auto und fuhr dann los. <<Du solltest wirklich an deinem Fahrstyle arbeiten, mein Sohn.>> sagte mein Vater und ich verdrehte genervt die Augen. <<Wie du willst.>> sagte ich und hielt schließlich vor unserer Haustür. Als wir im Wohnzimmer saßen, sah meine Mutter mich erwartungsvoll an. <<Ist irgendwas?>> fragte ich und brach somit die entstandene Stille. <<Willst du gar nicht wissen, was wir euch mitgebracht haben?>> fragte sie und lächelte geheimnisvoll. <<Doch, klar.>> Ich kam mir vor, wie eine Maschine, die ihnen immer zustimmt. Meine Mutter holte zwei eingepackte Geschenke aus ihrem Koffer, der neben der Treppe stand. Es war ein blaues und ein pinkes. Sie überreichte mir das blaue, und ich öffnete die Verpackung. Und wie nicht anders zu erwarten, war es eine Pistole. Ich hätte am liebsten aufgeschrien. Am Griff waren meine Initialen eingraviert. <<Super, danke.>> sagte ich künstlich und lächelte ein wenig gequält. Ich schaute zu Ludmila, die mehrere kleine Geschenke bekommen hatte. <<Was ist das?>> fragte sie, und deutete auf einen kleinen Gegenstand, den ich nicht genau erkennen konnte. <<Das, mein Kind, ist ein Laserlippenstift.>> Meine Mutter lachte und lachte. <<Und das, ist ein Schmuckset, mit dem du ebenfalls Laserstrahlen verteilen kannst. Schau, da ist ein paar Ohrringe, eine Kette und ein Armband. Wenn du willst, zeige ich dir, wie man das benutzt.>> Mein Vater war anscheinend extrem stolz darauf, das er seiner Tochter eine <Freunde> machen konnte. <<Danke, das ist so cool.>> Anscheinend schien sich Ludmila trotz der tödlichen Eigenschaften ihres Geschenks sich darüber zu freuen. <<Ich bin mir sicher, das du sehr bald einen Gebrach dafür finden wirst.>> mischte sich nun auch meine Mutter wieder ein und zwinkerte ihr zu. Meine Schwester wurde blass und ihr Lächeln verschwand. <<Wie meinst du das?>> fragte sie und lachte hysterisch. <<Na, ihr werdet eure Mission bald zu Ende bringen müssen. In zwei Tagen, um genau zu sein.>> Zwei Tage? Ich wusste, dass es irgendwann geschehen würde, aber so bald? Das geht nicht, ich bin noch nicht so weit!  Ich bin mir sogar ziemlich sicher, das ich NIEMALS so weit sein werde. <<Ist das nicht ein bisschen kurzfristig?>> meinte Ludmila und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Doch ich kenne sie besser, als alles anderen Menschen auf dieser Welt und ich weiß, da es ihr schlecht geht. <<Nein, ihr hattet mehr, als genug Zeit! Aber sag mal, mein Kind, willst du diese Mission etwa nicht mehr zu Ende bringen?>> Die Augen meiner Mutter funkelten bei diesen Worten kalt und bedrohlich, so, als würde sie die Antwort schon kennen. <<Doch, natürlich will ich das. Immerhin arbeiten wir schon die ganze Zeit auf diesen Tag hin. Ich habe mich nur gefragt, ob wir gut genug vorbereitet sind. Meine Ausdauer ist bestimmt total im Keller und Diegos Treffsicherheit erst.>> Sie lachte nervös und ich sah sie beleidigt an. Jeder wusste, das ich niemals mein Ziel verfehle. Hätte sie sich nicht etwas besseres einfallen lassen können? <<Ach was! Ihr seid besser vorbereitet, als jeder andere Spion, außerdem hatten die Couviglias auch seit mehreren Wochen kein Training mehr. Und sie sind schwach, weil sie sich Hals über Kopf in euch verleibt haben. Und wen man jemanden liebt, kann man denjenigen nicht umbringen.>>  Mein Vater lachte und verließ zusammen mit meiner Mutter den Raum. Seine Worte hallten immer und immer wieder in meinem Kopf. Er hatte recht. Wen man jemanden liebt, kann man ihn nicht umbringen. Auf einmal fing meine Schwester hysterisch an mit Lachen. Doch ihr Lachen wurde zu einem Weinen. Ich setzte mich neben sie. <<Schon gut. Du kannst weinen, das gehört dazu.>> Weil ich Angst hatte, das meine Eltern sie sehen könnten, hob ich sie hoch und trug sie in ihr Zimmer. Dort legte ich Ludmila vorsichtig in ihr Bett, und setzte mich daneben. Am liebsten hätte ich auch einfach angefangen mit weinen, doch einer von uns beiden musste jetzt stark bleiben. Und wenn sie es  nicht ist, dann bleibe ja nur noch ich übrig. Ich wusste, das ich Francesca niemals töten könnte. Aber was bleibt mir anderes übrig? Ich musste es tun! Oder? Auf einmal kam mir eine Idee. Aber ich weiß nicht, ob sie funktionieren kann. Aber ich musste es einfach herausfinden. Das ist die einzigste Möglichkeit, Francesca zu retten.

Diecesca und Fedemila-Spione liebt man nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt