Diegos Sicht
Natürlich hatte meine Schwester auch diese Nacht schreckliche Albträume, aus denen sie schreiend und weinend aufwachte. Nach dem sie das zweite Mal aus dem Schlaf hochgeschreckt war, setzte ich mich neben sie aufs Bett, und wartete so lang, bis sie wieder eingeschlafen war, dann holte ich schnall meine Bettdecke und legte mich neben sie, damit, wenn sie wieder aufwacht, ich sie schnell beruhigen kann. Es dauerte eine ganze Weile, aber schließlich schlossen sich auch meine Augen und ich fiel in einem tiefen, ruhigen Schlaf. Als ich am nächsten morgen erwachte, war ich sehr froh darüber, das es der Wecker war, der mich aus meinen Träumen riss und nicht meine kleine Schwester. Diese schlief nämlich noch friedlich und ignorierte das nervtötende Piepen einfach. Ich hingegen quälte mich aus dem warmen, bequemen Bett, um die meiner Meinung nach sinnlose Erfindung auszuschalten. Dann schmiss ich mich wieder neben Ludmila und zog die Decke übers Gesicht. Neben mir wachte meine Schwester auf, doch jetzt war sie alles andere als ruhig. Sie drehte sich von einer Seite zur anderen und murmelte irgendwas unverständliches. Ich legte ihr eine Hand auf den Oberarm, was sie hochschrecken ließ. Sie atmete schwerfällig und sah mich mit weit aufgerissen Augen an. <<Wie geht es dir?>> fragte ich und zog sie in eine Umarmung. <<Es geht.>> sagte sie und stand dann langsam auf. Sie schwankte hin und her. <<Pass auf, das du dir nicht weh tust.>> flüsterte ich leise. Sie nickte nur und lief Richtung Bad. Ich ging in mein Zimmer und zog mir etwas anderes an. Als ich die Treppe runter kam, schnappte ich mir nur einen Apfel und griff dann nach meiner Aktentasche, die ich mir um die Schulter hang. <<Ludmi! Komm jetzt!>> rief ich und schon kam sie die Treppe runter gestolpert. <<Wir müssen uns etwas einfallen lassen, wenn Mama und Papa aus Tokio wieder kommen, werden sie sicherlich merken, das irgendwas nicht mit rechten Dingen zugeht.>> sagte sie, als wir losgingen. <<Wollen wir heute nicht mit dem Auto fahren?>> fragte ich, als sie einfach an der Garage vorbeilief. <<Oh, das hab ich ganz vergessen.>> Meinte Ludmila nur. Wir fuhren zum Studio, bis mir plötzlich wieder einfiel, was meine Schwester vorhin gesagt hatte. <<Wir können dich ja verstecken, oder eine Schalldichte aufbauen. Wie wäre es, wenn du einfach gar nicht mehr schläfst?>> Die Ideen sprudelten nur so aus mir heraus. <<Ja klar, das letzte ist am besten.>> stimmte sie ironisch mit ein. <<Ja, ich gebe es zu. Das war nicht unbedingt der beste Einfall.>> Sie nickte. Im Studio hatten wir heute Unterricht mit Beto und eine Stunde mit Angie. Dann aber schon Schluss, da unser Vater ja nicht da ist und deswegen der Tanzunterricht ausfällt. Es dauert nicht mehr lang und er und Mama kommen zurück. Dann brauch ich dringend einen guten Plan, wie ich verhindern soll, das Francesca stirbt. <<Woran denkst du?>> ertönte eine liebliche Stimme hinter mir. Ich drehte mich lächelnd um. <<An dich, mein Schatz.>> sagte ich und blickte ihr tief in die Augen. <<Schleimer.>> murmelte sie und sah auf den Boden. Ich küsste sie schnell auf die Wange und zog sie an mich. <<Kommst du mit in ein Café?>>> fragte ich sie also und strahlte übers ganze Gesicht, als sie nickte. <<Gut.>> Ich zog sie mit mir. Wir bestellten zwei Orangensaft, und redeten noch ein wenig. Man konnte sich so gut mit ihr unterhalten. Vielleicht sollte ich ihr einfach die ganze Wahrheit erzählen und sie würde es verstehen. Schließlich ist sie auch eine Spionin, da wurde sie ihr ganzes Leben lang darauf vorbereitet, schwierige Situationen zu meistern und schockierende Nachrichten schnell zu überwinden. Letztendlich entschied ich mich doch dagegen. Ich habe einfach zu viel Angst, das sie mich deswegen hassen könnte.
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Diecesca und Fedemila-Spione liebt man nicht
FanfictionLudmila und Diego Ferro sind Undercover Spione einer geheimen Organisation und bekommen den Auftrag Francesca und Federico Couviglia umzubringen, die unbedingt aus dem Weg geschafft werden sollen. Doch was machen die Ferrogeschwister, wenn die Liebe...