Federicos Sicht
Als ich heute morgen ins Studio kam, merkte ich, das mit Ludmila irgendwas nicht stimmte, aber ich wollte sie nicht darauf ansprechen, weil ich befürchtete, sie könnte wieder sauer werden. Der Tanzunterricht war echt anstrengend, und ich hatte das Gefühl, das Gregorio immer strenger wurde. Vor allem Violetta schrie er total unbegründet an. <<Was ist den das für ein unprofessionelles Verhalten? Ich kann so nicht arbeiten, wenn du dich ständig nicht an den Rhythmus der anderen haltest!>> hatte er sie angefaucht und wütend mit dem Fuß aufgestampft. Danach ist Violetta weinend rausgerannt und hatte noch gesagt: <<Das erzähl ich meinem Vater.>> Aber unseren lieben Tanzlehrer schien das gar nichts auszumachen. Er konzentrierte sich einfach weiter auf seine Stunde und zeigte uns die nächsten Schritte. Nach dem er den Unterricht beendet hatte, ging ich mich schnell umziehen, weil ich mich mit Ludmila im Park treffen wollte. Ich sah sie schon von weitem auf einer Bank sitzen. <<Na, wie geht es dir?>> fragte ich und küsste sie auf die Wange. Ich hoffte inständig, das sie mir einfach erzählen würde, was mit ihr los war und ich gar nicht weiter fragen musste. Doch sie lächelte mich an und sagte: <<Gut, und dir?>> Irgendwas schien sie zu bedrücken. Irgendwas, das sie fürchtete und dessen Geheimhaltung ihr viel bedeutete. Aber ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, was es ist. <<Gut, weil du mir bei mir bist und Licht in meinen zu dunkel gewordenen Tag bringst.>> Auf italienisch hört es sich irgendwie besser an, aber ich bin mir sicher, das sie auch so versteht, wie sehr ich sie liebe, und sie mir ALLES anvertrauen kann. Sie muss es nur wollen! Doch anstatt zu lächeln, wie ich es mir erhofft hatte, legte sich ein Schatten über ihr Gesicht, und sie blickte traurig zu Boden. <<Alles in Ordnung?>> fragte ich besorgt und legte einen Arm um ihre Schulter. <<Ja, ich habe nur nachgedacht, weiter nichts.>> Irgendwie konnte ich es ihr nicht ganz glauben, aber dennoch nickte ich. <<Okay, wollen wir ein bisschen durch den Park laufen?>> Sie nickte und ich nahm ihre Hand. Wir unterhielten uns und lachten. Ich fühlte mich frei, wenn sie in meiner Nähe ist. Und wenn sie mich berührt, fühlt es sich so an, als würde mein Herz gleich explodieren. Ich blieb stehen und sie sah mich etwas verwirrt an. <<Was..>> Doch ich lies sie nicht weiter reden, sondern drückte meine Lippen auf ihre und hoffte so viel wie möglich mit all meinen Sinnen von ihr aufzunehmen. In diesem Moment war ich einfach nur glücklich. Anders kann ich es nicht beschreiben. Ich nahm nur noch sie war, und wollte auch nie wieder an etwas anders denken, als an sie. Schließlich lösten wir uns voneinander, weil ein Fahrradfahrer an uns vorbei wollte und wir mitten auf dem Weg standen. Ich strahlte sie an und nahm ihre Hand in meine. <<Ich liebe dich.>> sagte ich und zog sie in eine sanfte Umarmung. <<Ich dich auch.>> murmelte Ludmila, während ich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. Mein Blick huschte zu meinem Handgelenk, wo sich meine Uhr befand. <<Wir müssen los, sonst schaffen wir es nicht rechtzeitig zum Unterricht. Beto ist zwar nicht so streng, wie Gregorio, aber ich bin mir sicher, das er es nicht so toll findet, wenn wir zu spät kommen.>> Ludmila nickte und wir gingen zurück zum Studio, wo Diego und Fran auf uns warteten. <<Wo wart ihr den so lange?>> fragte meine Schwester interessiert. <<Im Park.>> antwortete Ludmila und schloss ihren Spint auf, neben dem ich lehnte. <<Ach so.>> Als wir im Musikraum ankamen, war dort noch niemand, abgesehen, von Beto, der irgendetwas über Äpfel und Stimmgabeln erzählte. Dabei schmiss er mehrere Teile des Schlagzeugs um, die krachend auf den Boden fielen. <<Hobla.>> sagte er und wollte sie wieder aufheben, dabei wirbelte er allerdings so einen Wind auf, das all seine einzelnen Blätter auf den Boden flogen. <<Schon gut, Beto. Ich mach das schon.>> sagte ich und las zusammen mit den anderen alles wieder auf und stellte es an seinen Platz zurück. Ich kenne wirklich niemanden, der so zerstreut ist, wie unser Musiklehrer. Aber dafür ist er ein echtes Genie seines Fachs und versteht echt was von Musik. <<Dann können wir ja mit dem Unterricht beginnen!>> rief er nun freudig und spielte irgendeine Melodie auf dem Keyboard, die so sicherlich keinen Sinn ergab. <<Aber wir sind doch noch gar nicht vollständig.>> warf Francesca ein. Und sie hatte recht. Wir waren tatsächlich die einzigen. <<Dann warten wir eben noch ein bisschen!>> sagte Beto und warf schon wieder irgendwas um. Es schepperte und krachte, und ich hoffte wirklich, das nichts wichtiges kaputt gegangen war.
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Diecesca und Fedemila-Spione liebt man nicht
Fiksi PenggemarLudmila und Diego Ferro sind Undercover Spione einer geheimen Organisation und bekommen den Auftrag Francesca und Federico Couviglia umzubringen, die unbedingt aus dem Weg geschafft werden sollen. Doch was machen die Ferrogeschwister, wenn die Liebe...