Kapitel 30

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Federicos Sicht

Ich legte einen Arm um Ludmila und zog sie so an mich. Es war immer noch warm draußen, obwohl es schon um 6 Uhr abends war, aber das war in Argentinien nun mal so. Wir hatten beschlossen, noch ein bisschen durch die Stadt zu laufen, weil wir beide noch nie dazu gekommen waren. Es kommt mir so vor, als wären Jahre vergangen, seit ich und Francesca von Italien nach Buenos Aires geflogen sind. Dabei sind es gerade mal ein paar Wochen. Es ist schon wunderlich, wie sehr ich mich verändert habe. Früher hätte ich nicht einmal daran gedacht, ein normales Leben zu führen, und dabei glücklich zu sein. Ich dachte, ich bräuchte dazu den Adrenalin, der mich durchzuckt, wenn ich über Dächer renn, oder gegen jemanden kämpfe, aber so ist es nicht. Jetzt laufe ich mit dem Mädchen, das ich liebe durch die Innenstadt von Buenos Aires und fühle mich dabei vollkommen.  Ich bin nur einer von vielen Menschen, die alle ihren eigenen Sinn haben. Sie wissen alle, wohin sie gehören und gehen weiter den für sie bestimmten Weg. Alles auf dieser Welt ist organisiert und geordnet. Und ich bin nur ein Teil davon.  Ich zog Ludmila mit auf eine Bank. <<Wir sollten zurück gehen, sonst machen sich meine Eltern noch sorgen um mich.>> sagt sie lächelnd und legt den Kopf auf meine Schulter. <<Francesca ist bestimmt noch mit deinem Bruder unterwegs.>> murmelte ich und drückte sie noch enger an mich. Ich wollte nicht, das sie geht. Ich will am liebsten die ganze Zeit bei ihr sein und sie nie wieder los lassen. Aber das geht schlecht. Francesca und ich hatten die Mission beendet und wir sollten uns langsam um eine neue kümmern, aber das wollte ich nicht. Ich wollte Ludmila nicht hier allein lassen, während ich jeden Tag erneut um mein Leben kämpfen muss. Wahrscheinlich würde es mir dann genauso gehen, wie meinem Vater. Irgendeiner meiner Feinde würde Ludmila entführen und töten. Das kann ich auf gar keinen Fall zu lassen, deswegen ignoriere ich die Organisation ab jetzt einfach, ganz egal, wie viele Nachrichten und Befehle sie mir hinterlassen. Wenn sie mich von Ludmila trennen wollen, müssen sie mich schon umbringen! Ich war fest entschlossen, meine große Liebe nicht mehr gehen zu lassen, nachdem ich sie jetzt erst gefunden hatte. <<Gehen wir ?>> fragte Ludmila und riss mich somit aus meinen Gedanken. Ich lächelte sie verliebt an. <<Gleich. Ich muss nur noch etwas erledigen.>> sagte ich und strahle sie an. <<Okay. Und was?>> Sie schien sichtlich verwirrt zu sein. <<Das.>> sagte ich und zog Ludmila noch näher an mich, um sie zu küssen. Als wir uns wieder von einander lösten, hatte ich das Gefühl, vor Freude gleich zu platzen. <<Jetzt könne wir gehen.>> sagte ich und stand auf. Ich brachte Ludmila noch bis zur Haustür. Schnell küsste ich sie noch einmal. <<Bis morgen.>> sagte ich und lächelte ihr zu. <<Ja, bis morgen.>> Ich drückte ihre Hand noch ein letztes mal und ging dann nach Hause. Dort wartet Fran schon auf mich. <<Da bist du ja!>> rief sie und schmiss mir mein Handy entgegen. <<Die Organisation hat 30mal angerufen und droht schon, ein paar Leute bei uns vorbeizuschicken, damit sie uns kontaktieren können.>> Sie war richtig verzweifelt und den Tränen nahe. <<Vielleicht sollen wir einfach unseren eigenen Tod vortäuschen und von der Bildfläche verschwinden. Dan müssen wir auch nicht hier weg.>> Ich schmiss mich aufs Sofa. <<Haha, wie witzig. Die finden uns überall. Wir MÜSSEN machen, was sie wollen, sonst haben wir ein Problem.>> Sie tippte etwas auf ihr Handy. <<Was machst du da?>> fragte ich und nahm es ihr weg. <<Ich schreibe ihnen, das wir für die nächste Mission bereit sind. Was den sonst?>> Sie schien ein wenig beleidigt zu sein. <<Nein! Als erstes denken wir nach, was das beste ist!>> rief ich wütend und hoffte doch sehr, das die Nachbarn nicht die Polizei wegen Ruhestörung rufen würden. <<Ach ja? Und was hast du für einen genialen Plan?>> Fran verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich herausfordernd an. <<Wir nehmen nur kleine Aufträge an, die nur ein oder zwei Tage dauern, und schnell vorbei sind, damit wir zurück nach Buenos Aires können. Wie wäre das?>> Anscheinend hatte sie nichts dagegen einzuwenden, da die schwieg. <<Okay, dann schreib das jetzt. Ich habe nämlich nur wenig Lust, von einer ganzen Gruppe nach Italien geschleppt zu werden, damit wir uns vor Ort entschuldigen können!>>Ich tat, was sie mir sagte und legte mich dann schlafen.

Diecesca und Fedemila-Spione liebt man nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt