Francescas Sicht
Ludmila und ich lagen relaxten gerade in dem großen Whirlpool, als ich ein Summen von ihrem Handy vernahm. <<Das sind garantiert meine Eltern.>> sagte sie und schaltete das Handy, welches sie an den Poolrand gelegt hatte aus. <<Ich habe gar nicht gewusst, das so ein kleines Hotel einen Wellnessbereich hat. Ist doch seltsam, oder?>> Um ehrlich zu sein, versuchte ich sie von all ihrem Problemen abzulenken, was allerdings nicht sonderlich gut zu funktionieren schien. Egal, worüber ich sprach, sie fang immer wieder mit ihrer Vergangenheit an, also beschloss ich, dass es das beste wäre, wenn wir darüber sprechen. Das lenkt sie zwar garantiert nicht ab, aber wir reden überhaupt über etwas und sie denkt nicht, das ich eine schlechte Freundin bin und mich nicht für ihre Problem interessieren würde, den so ist es nicht. Ich will nur, das sie wieder Lachen kann. <<Wahrscheinlich haben sie bemerkt, das ihr beide nirgendwo zu finden seid und schreiben jetzt wie verrückt Nachrichten, damit sie sicher sind, das ihre eure Mission zu Ende gebracht habt.>> sagte ich und sie seufzte. Es klang wie ein Jammern von einem kleine Kätzchen, dessen Mutter von einem Auto überfahren wurde und das jetzt ganz allein am Straßenrand saß und nicht wusste, was es jetzt tun sollte. Besorgt betrachtete ich sie. << Wenn mein Vater es erfährt, wird er alles mögliche in Bewegung setzen, damit wir gefunden werden und nicht mit euch fliehen können.>> stellte ich fest. Ludmila blickte auf und ich sah, das sie etwas beschäftigte und ich ahnte auch, was sie wissen wollte. <<Frag ruhig.>> sagte ich lächelnd und bereitete mich schon auf die Frage vor. <<Was ist mit deiner Mutter?>> Ich hatte immer gewusst, das sie es irgendwann erfahren würde, also wieso nicht jetzt? <<Sie und mein Vater waren sehr glücklich. Meine Mutter war zu allem freundlich und hatte immer nur gute Absichten. Federico erinnert mich sehr an sie, es ist schon fast verrückt, wie ähnlich sie sich sind. Sie hätte dich sicherlich vergöttert.>> Eine kleine Träne rollte mir die Wange entlang. <<Mein Vater wollte für sie mit all dem aufhören, aber bei seiner letzter Mission lief so einiger schief. Meine Mutter wurde entführt und letztendlich auch getötet. Zu dem Zeitpunkt war ich noch ganz klein, aber nach und nach habe ich es von Federico und einen Teil auch von meinem Vater erfahren, der beschlossen hatte, aus und Spione zu machen, nachdem unsere Mutter tot war. Ich schätze mal, er wollte uns einfach nicht mehr sehen, weil wir ihn zu sehr an sie erinnerten. Vor allem Fede.>> Sie hatte die Augen weit aufgerissen und starrte mich nun fassungslos an. <<Das tut mir leid.>> sagte sie und legte mir ein Hand auf den Arm. <<Und was ist deine Geschichte? Wieso bist du Spionin geworden?>> Sie sah für einen Augenblich und die Leere und erzählte mir dann von ihrem Leben. <<Diego ist zwei Jahre älter als ich, aber das weißt du ja. Naja, jedenfalls stand seit seiner Geburt für meine Eltern fest, das er ein Spion wird. Du musst wissen, meine Eltern haben sich auf einer ihrer Missionen kennengelernt, aber nicht so, wie wir. Sie sind von der gleichen Organisation losgeschickt wurden und sollten als Partner irgend so einen Typen umbringen. Sie haben sich in einander verliebt und wollten, das ihre <Gene> fortgesetzt werden und so haben sie Diego irgendwann bekommen und wollten ihn als ihren Nachfolger haben. Dann wurde ich geboren und das Glück schien perfekt. Zwei Kinder, ein Mädchen und ein Junge, die zu Spionen ausgebildet werden sollten. Naja, dann hatten wir bestimmt tausend Hauslehrer, die und gleichzeitig unterrichteten und trainierten. Als ich sechs war, schickte man mich auf meiner erste Mission, was irgendwie ziemlich extrem ist. Ich war auf einer Geburtstagsfeier von der Tochter eines <Schwerverbrechers> und sollte Informationen liefern. Mit 10 habe ich dann mein erstes Opfer umgebracht. Tja, und so bin ich diejenige geworden, die ich jetzt bin.>> Sie zuckte mit den Schultern und ich musste schon sagen, das es wirklich beeindruckend war. Mein Vater hätte mich mit sechs Jahren noch nicht mal seine Schuhe putzen lassen, nachdem sie immer mit Blut bedeckt waren, wenn er von einer Mission wiederkam. Das durfte mein Bruder erledigen, aber zu mir sagte er immer: <<Ach Francesca, sei doch nicht so kindisch. Du bist eben noch zu klein, um solche wichtigen Aufgaben zu erledigen!>> Anscheinend musste Ludmila wirklich gut gewesen sein, wenn sie damals schon auf eine Mission geschickt wurde. <<Na ihr zwei? Mal wieder Trübsal blasen?>> fragte mein Bruder, der plötzlich am Poolrand stand und uns anlächelte. Diego stand neben ihn und hatte wie mein Bruder eine Badehose an. Er und Fede kamen zu uns und spritzten uns somit mit Wasser voll. <<Wie geht's ihr?>> fragte Diego mich und nickte in Richtung Ludmila, die sich gerade mit Fede unterhielt. <<Ich bin mir ziemlich besser, das es ihr schon mal besser ging, aber das wird schon wieder.>> Er nickte und küsste mich sanft auf die Wange. Ich genoss seine Nähe und drückte mich an ihn. <<Was würdest du davon halten, wenn wir nach Italien fliegen und dort ein ganz neues Leben anfangen. Nur wir vier, ohne unsere Eltern und all das.>> sagte er und umarmte mich langsam. <<Ja, das würde ich schön finden.>> sagte ich lächelnd und musst daran denken, wie es wäre, nochmal neu anzufangen und einfach glücklich zu sein. <<Ich habe irgendwie die verrückte Idee ein Resteraunt mit dir zu eröffnen. Verrück, oder?>> Ich musste augenblicklich anfangen mit lachen. <<Nein, überhaupt nicht. Ich würde mich sehr freuen, mit dir ein Resteraunt zu öffnen.>> sagte ich und küsste ihn leidenschaftlich. <<Dann bin ich ja froh. Ich hatte schon befürchtet du würdest es albern finden.>> flüsterte er mir zu, nachdem wir uns wieder voneinander gelöst hatten. <<Tja, jetzt weißt du es besser.>> sagte ich glücklich und sah zu meinem Bruder, der gerade Ludmila etwas mit glänzenden Augen erzählt. Diese lachte und griff nach seiner Hand. Ich hätte niemals gedacht, das ich einmal so glücklich sein würde, aber das war ich. Sehr sogar. Ich hatte einen fantastischen Freund, der mich liebte und ich ihn. Außerdem eine beste Freundin, vor der ich keine Geheimnisse mehr haben musste, und die immer für mich da ist und mich versteht, weil sie weiß, wovon ich rede und wie es ist, so eine schreckliche Vergangenheit zu haben. Mein Bruder ist endlich wieder glücklich und kann lächeln ohne dabei daran denken zu müssen, das jemand dank ihn nicht mehr lächeln kann. <<Du hattest recht.>> sagte ich und Diego sah mich verwirrt an. <<Alles wird gut.>> sagte ich und er lachte.
Ende
(Das war unser Buch: Diecesca und Fedemila, Spione liebt man nicht. Soll noch ein Epilog folgen oder lieber nicht? Wir freuen uns auf eure Kommentare. LG twins505)
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Diecesca und Fedemila-Spione liebt man nicht
FanfictionLudmila und Diego Ferro sind Undercover Spione einer geheimen Organisation und bekommen den Auftrag Francesca und Federico Couviglia umzubringen, die unbedingt aus dem Weg geschafft werden sollen. Doch was machen die Ferrogeschwister, wenn die Liebe...