Puh. Endlich aus dem Flieger raus. Wäre nur gut zu wissen, wie ich jetzt zu meiner Wohnung komme. Ich würde mir ja ein Taxi nehmen, aber irgendwie habe ich Angst, dass so mein Geld ganz, ganz schnell weg ist. Ein Glück ist meine neue Wohnung schon möbiliert, naja zumindest so gut es halt geht. Ich habe 3 Koffer bei mit persönlichen Sachen. Ok, erwischt. Mit Klamotten. Ich kann die Koffer ja schlecht zu meiner Wohnung beamen, genauso wenig wie mich.Während ich noch einige Minuten darüber nachdachte, wie cool es doch wäre die Kraft zu haben mich dahin zu beamen, wo ich grade will, fuhren gefühlte 100 Taxen an mir vorbei.
Super gemacht Fiona, bloß noch mehr Zeit vergeuden.Naja, an den Kosten für ein Taxi komm ich wohl nicht vorbei, also muss ich wohl oder übel mit einem zu meiner Wohnung fahren. Und ja, ich betone sehr gerne, dass es MEINE Wohnung ist.
Und da war schon das erste Problem. Der Taxifahrer war irgendein Südländer und er hatte es sehr schwierig meinen britischen Akzent zu verstehen, aber irgendwie stand ich dann doch vor den Türen des Hauses, in dem sich meine Wohnung befand. Ich lächelte das Gebäudekomplex so lange an, bis die Leute mich ansahen und sich wahrscheinlich fragten, was mit mir schief gelaufen ist, aber ich kann euch sagen: Das weiß ich selber nicht so genau. Ich packte also alle meine Koffer und stellte sie in den Aufzug, um in den 2ten Stock zu fahren. Im Aufzug bemerkte ich einen gutaussehenden Jungen. Er war ein bisschen älter als ich, vielleicht so 18 oder 19 und gut gebaut. Seine grünen Augen blickten mich an und ich dachte ich schmelze dahin und dazu noch die braunen Locken.
Oh Gott. Ruhig bleiben Fiona, nicht sabbern, obwohl es nicht auffallen würde, denn höchstwahrscheinlich schwitze ich wie ein Schwein und passend dazu seh ich auch so aus. Meine Haare sind zu einem unordentlichem Zopf zusammengebunden und sehen so aus, als hätten sie seit 'nem Monat kein Wasser mehr gesehen. Mein Gesicht ist komplett ungeschminkt und mein weißes T-Shirt mit der grauen Jogginghose ist bestimmt auch die beste Kleidung, in der ich meinen zukünftigen Ehem.... Ääääh.. netten Nachbarn kennenlernen sollte, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Wie dem auch sei.
Ich stieg in der zweiten Etage aus und leider fuhr er weiter. Cry me a river. Ich suchte also schnell meine Wohnung, Nummer 39..
Hier ist 34, dann muss ja, wenn ich gleich rechts abbiege, dort die 39 sein. Jup, sag ich ja, die 48. An meinem Orientierungssinn muss ich wohl noch ein wenig arbeiten.
Schlussendlich fand ich aber doch meine Wohnung und schmiss erleichtert meine Koffer rein und dann die Tür ins Schloss. Ich ließ einen Freudenschrei los, doch die Freude hielt nicht lange an. Das sollte also meine wunderbare Wohnung sein. Ein bisschen klein fand ich. Wenn man reinkommt ist sofort rechts die kleine Küche mit einer Kücheninsel, was sich spektakulärer anhört, als es eigentlich ist. Wenn man den, sagen wir mal, Flur weiter entlang geht kommt man ins Wohnzimmer, wo jeweils rechts und links eine Tür ist. Rechts mein Schlafzimmer und links mein Bad. Wo ihr jetzt wisst, wie meine Wohnung aussieht, könnt ihr euch sie noch möbiliert vorstellen. Sie ist einfach eingerichtet. Ich wollte grade anfangen meine Koffer auszupacken und hatte einen schon mit gutem Willen auf meine weiße Couch geworfen, da klingelte es an der Tür. Ein junger Mann stand vor meiner Tür, ebenfalls erst 18 oder 19 Jahre alt
sag mal sind alle die hier wohnen unter 25 oder was
und starrte mich an. Naja nicht mich direkt. "Auch wenn ich klein bin, so weit unten sind meine Augen nun auch wieder nicht", sagte ich ihm, ein wenig sauer und ein wenig spaßig. "Oh, äh tut mir leid. Ich bin übrigens Michael Edwardson, aber bitte nenn mich Mike. Ich wohne direkt neben dir und hab dich schreien gehört. Normalerweise ist die Wohnung frei, deshalb bin ich rüber gekommen, um nach dem Rechten zu sehen", sagte er leicht beschämt. "Fiona", stellte ich mich ihm emotionslos vor, "du kannst auch reinkommen, wenn du nicht zufällig neben dem Perversen noch ein Dieb bist." Er lachte und kam dann zu mir in die Wohnung und schloss die Tür. Ich setzte meine Arbeit fort und begann nun endlich meinen Koffer auszupacken.
Bloß nicht überanstrengen.
"Und was führt eine Britin nach Amerika?", fragte er mich.
Hört man das wirklich so stark raus?
"Ich will hier studieren, in der Universität um die Ecke, Medizin, aber wenn du mich schon in meiner Wohnung überfällst, leg das mal bitte ins Schlafzimmer auf mein Bett", forderte ich ihn auf, woraufhin er mir einen Kleiderstapel abnahm und ins Schlafzimmer brachte.
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You and the voices inside my head
Romance*** "Woran denkst du grad?", fragte er mich, nachdem ich die ganze Zeit wortlos in den Himmel starrte. "Nur du bist in meinem Kopf", flüsterte ich. Nur du und diese Stimmen. ***