Kapitel 2

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Er erzählte mir noch viel von sich, so fand ich zum Beispiel heraus, dass er Mathematik studierte

kleiner Streber

und 19 Jahre alt war

alter, kleiner Streber

und die Wohnung inklusive Essen und Verpflegung von seinen Eltern bezahlt bekam

verwöhnter, alter, kleiner Streber.

Er half mir noch die restlichen Sachen auszupacken, dann verabschiedete er sich, um für seine anstehende Prüfung zu lernen.

Ein Wunder, dass er nicht weggelaufen ist, als er gesehen hat, wie ich aussehe.

Das war so ziemlich der erste Gedanke, als ich vor dem Spiegel stand. Also entschied ich mich dazu, mich erstmal wenigstens zu duschen, bevor ich einkaufen ging. Danach föhnte ich mir noch meine Haare und zog eine kurze Hose mit irgendeinem grauen T-Shirt an und dazu meine Chucks.

Das muss reichen, um eben einkaufen und wieder nach Hause zu gehen, Schminke muss ja nicht unbedingt sein, außer ich begegne wieder dem heißen Typen aus dem Fahrstuhl, aber wie wahrscheinlich ist das schon, Fiona.

Ich schnappte mir meine Tasche und mein Portmonnaie und schloss dann die Tür hinter mir zu. Auf dem Weg zum Aufzug machte ich mir eine provisorische Einkaufsliste auf einem alten Kassenbon. Und drei Mal dürft ihr raten, auf wen ich im Fahrstuhl getroffen bin. Nein, nicht auf den Pizzamann, der mir kostenlos so viele Pizzen bringt, wie ich nur will, sondern auf den heißen Kerl von vorhin.

Na ganz toll Fiona, wie war das nochmal mit "ich muss mich eh nicht schminken"?

Ich lächelte ihn kurz an, dann verzog ich mich in die hinterste Ecke des Fahrstuhls und wollte im Erdboden versinken, da ich beim verschmierten grinsen fast auf meine Fresse geflogen wäre.

Tja Fiona, Karma nennt man das.

Im Supermarkt angekommen fiel mir fast der Mund auf den Boden. Die Preise waren höher, als ich dachte, naja immerhin bin ich hier auch in New York, was habe ich anderes erwartet. Als ich dann die Einkäufe, wenn auch mit schmerzendem Konto, erledigt hatte, stand ich vor der Qual der Wahl. Entweder die Einkäufe nach Hause bringen, damit ich die nicht die ganze Zeit schleppen muss oder die Einkäufe mitnehmen meinen neuen Handyvertrag abschließen, aber dafür dann weniger Weg.

Wie war das nochmal mit dem Beamen?

Ich schleppte also meine zwei Einkaufstüten durch die New Yorker Innenstadt, um dort einen neuen Handyvertrag abzuschließen und somit den kompletten Kontakt zu meinen Eltern und meinem alten Leben zu verlieren. Ich entschied mich für den billigsten den sie hatten, denn später, wenn ich einen Job hätte, könnte ich ihn sowieso noch ändern.

Wieso habe ich die Einkäufe nicht nach Hause gebracht? Ich hasse mich, wie kann man nur so dumm sein?
Das geht anscheinend ganz von alleine, wenn man Fiona Canterville heißt.

You and the voices inside my head Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt