Kapitel 7

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Doch dann passierte es, wir trafen erneut aufeinander und ich ergriff einfach mal die Initiative und sprach ihn an: "Fernando, also ich weiß nicht, wie es mit uns weitergehen soll, ich mag dich echt gerne, aber ich habe irgendwie das Gefühl, dass es bei dir nicht so ist. Also ich könnte das voll verstehen und alles, aber ich woll...", dann küsste er mich, wie aus dem Nichts.

Also das hab ich jetzt auch wieder nicht erwartet, ich sollte aufhören so viel zu denken und zu reden, vor allem zu denken, jetzt grade auch, was soll das denn.

Er löste sich von mir und wir stiegen aus. "Wir sollten vielleicht klären, was das mit uns ist", schlug Fernando vor.

Oh ja, dann fang mal an, Brownie. Ich sollte mit den ganzen Spitznamen aufhören Mickeyboy, Brownie, was ist nur los mit mir.

Nachdem wir eine geschlagene halbe Stunde in der Lobby einfach redeten, kamen wir zum Entschluss Freunde zu bleiben, wenn man das überhaupt Freundschaft nennen konnte nach 2 Wochen. Jedoch keine normalen Freunde, wenn ihr versteht, was ich meine. Das musste ich natürlich sofort Mila erzählen und so trafen wir uns keine paar Minuten später in einem Café gegenüber meiner Wohnung. "Jetzt wirklich? Oh man. Ich versteh nicht warum ihr keine Beziehung anfangt, aber kann ja alles noch kommen und das was ihr jetzt habt, ist ja quasi das gleiche, ach ja und außerdem habe ich dir ein paar Lehrbücher mitgebracht für unsere Kurse", sie redete zu viel, aber auch das mochte ich an ihr. Sie studierte dasselbe wie ich, also hatte sie mir einige Lehrbücher bestellt und mir mitgebracht. Ich bedankte mich bei ihr und ging nicht weiter auf das Thema Fernando ein, denn ich war mir selbst noch nicht so wirklich sicher dabei. Immerhin konnte er noch immer machen, was er wollte und ich wusste nicht, ob ich damit klar kommen würde. Ich ging wieder nach Hause.

Ich bin schon ziemlich alleine hier in der Wohnung, vielleicht sollte ich mir einen Hund oder eine Katze zulegen. Oder beides. Vielleicht auch ein Kaninchen, auf jeden Fall irgendein Tier.

"Was bist du so geistesabwesend, Kleine?", es war Mike.

Kann der mal aufhören einfach in meine Wohnung zu platzen oder könnte ich bitte einfach mal meine Wohnungstür abschließen?

"Was willst du Mikey?", fragte ich ihn ohne weiter auf seine plötzlichen Auftauchmanöver einzugehen, ich war es ja immerhin schon von ihm gewohnt. "Hast du Kaffeepads, Prinzesschen?"

Ja, aber nicht für dich,Hofnarr. Ok doch, man muss ja auch mal nett zum unteren Volk sein.

Ich schlurfte auf meinen weichen Wollsocken in die Küche und warf ihm dann mehr oder weniger elegant zwei Kaffeepads entgegen. "Was, nur zwei?" "Ja, für jede Gehirnzelle einen."

Manchmal würde ich mir echt gerne selbst einen Schulterklopfer geben.

Michael verzog sich wieder. Ich hatte mir außerdem eine Strichliste angelegt, wie viele Weiber Mike zu Besuch hatte. Momentan war ich bei Nummer 8 angekommen und in dieser Nacht sollte noch Nummer 9 folgen, die mir wie ihre Vorgänger eine schlaflose Nacht bescherte. In dieser Nacht kam Fernando zu mir und wir schauten gemeinsam einen Film und kuschelten auf der Couch, es war echt immer schön mit ihm, doch um ehrlich zu sein hätte ich eine "richtige" Beziehung schöner gefunden, aber man muss es halt so nehmen, wie es kommt.

Am Tag darauf fing mein erster Tag an der Uni an. Ich war sehr aufgeregt, putzte mich ordentlich heraus und hatte echt Spaß bei den Vorlesungen. Meine Professoren sind echt alle richtig nett und ich glaube ich hätte es auch mit den Kursen nicht besser haben können, vor allem, weil ich in jedem bei meiner Freundin Mila war. Ich vermeide gerne den Ausdruck Beste Freundin, doch ich denke schon, dass wir sowas waren.

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