Kapitel 19

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Ohne es richtig zu bemerken, schlief ich ein und wachte eine, vielleicht auch zwei Stunden später auf Mike's Couch liegend auf.

Mein Schädel brummt schon wieder, wie ein Schwarm Insekten.

"Du bist auch mal wieder wach", rief Mike aus der Küche. Ich rieb mir den letzten Schlaf aus den Augen und ging ohne ein weiteres Wort wieder in meine Wohnung. Ich konnte nur hoffen, dass meine Eltern jetzt grade wirklich wieder auf dem Weg nach Hause waren. Ich gab Daisy ein Leckerchen und streichelte ihr ein paar Mal sanft über ihren kleinen Kopf.

Wie kann etwas nur so zuckersüß sein?

Es war mittlerweile Nachmittag und ich bestellte mir eine leckere Pizza und eine Flasche Wein beim Bestelldienst. Immerhin hatte ich am nächsten Tag meinen ersten Arbeitstag und konnte mir mal etwas gönnen. Nachdem der ältere Mann endlich mit meinen Bestellungen vor der Tür stand, bezahlte ich ihn und stellte alles erstmal in der Küche ab. Ich drehte mich um und ging an meine Schublade, um einen Korkenzieher herauszuholen und als ich wieder umdrehte, stand tatsächlich Fernando hinter mir und guckte mich an.

Herr Gott nochmal, wir wurden noch nie so erschreckt, hab ich nicht Recht, Fiona?

Wer zur Hölle sprach da nur in meinem Kopf mit mir?

"Ist das dein Ernst? Was willst du hier?", sagte ich tonlos und kalt. "Du hast wegen mir geweint", er grinste tatsächlich, während er das sagte.

Wie kann man nur so ein scheiß Arschloch sein, ich fass es nicht.

"Baby, hab dich nicht so..", stöhnte er genervt, "ist doch alles nichts ernstes, außer mit dir und das weißt du.." Er schmiegte sich eng an mich. "Ich weiß auch was du willst."

Dass du verschwindest, richtig.

"Und ich will es auch."

Also bitte, da vorne ist die Tür.

"Wir sollten eine richtige Beziehung führen."

Ok, das war dann wohl doch was anderes, als ich dachte.

Er nahm mein Kinn in seine Hand und küsste mich und ich blöde Kuh hatte natürlich nichts besseres zu tun, als ihn zurück zu küssen. Aber ich konnte da nichts für, er ist einfach unwiderstehlich.

Jaja, er ist ein wahrer Gott Fiona, es reicht auch mal mit dem Geschwärme.

Und wieder mal war ich überrascht, wozu mein wahrhaftig *hust* großer Geist fähig war nachzudenken, während ich meinen nun festen Freund küsste.

Ach zusammen auch schon, ich kann mich noch dran erinnern, dass Mikeyboy dich aus seiner Wohnung rettete und du sehr glücklich darüber warst, dass es "endgültg" vorbei war. Zum Glück änderst du nie deine Meinung.

"Ich muss jetzt gehen", er löste sich von mir, "bis demnächst, Freundin", er zwinkerte mir nochmal zu, bevor er meine Haustür hinter sich zu zog. Ich lehnte mich zurück und hielt mich mit meinen Armen am Küchenthresen fest und schnaufte einmal tief durch.

Du bist jetzt in einer exklusiven Beziehung. Glückunsch, obwohl du grad mehr oder weniger einen Besuch von deinen Eltern bekommen hast, wirklich, Glückwunsch Fiona.

Ich sollte ganz dringend zum Arzt damit.

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