Kapitel 37

30 1 0
                                    

"Was gibt's zum Mittag?", fragte er.

Schwachmat.

Ich warf ihm ein Kissen ins Gesicht und setzte mich neben ihn. "Aua", sagte er und tat, als ob er weinen würde. "Och wein doch nicht wegen mir", sagte ich und warf sein Gesicht zur Seite. "Du denkst ich weine wegen dir?", lachte er. "Wegen was weinst du bitte nicht", grinste ich ihn an. "Man weint nur wegen einem Mädchen, wenn man es extrem geliebt hat", gab er zu konter und zog seine Augenbrauen verächtlich hoch. "Da weiß aber einer Bescheid, leg es doch drauf an", flüsterte ich ihm verführerisch zu, konnte mir aber ein kurzes Lachen nicht verkneifen. "Vielleicht hab ich das ja schon", gab er wieder zurück. In dem Moment zog er mein Gesicht an seins und küsste mich einfach. Ich spürte wie mein Puls immer höher stieg und konnte seinen Herzschlag klar an seinem Hals spüren. Irgendwas explodierte in mir, ich konnte nicht mehr klar denken.

Kannst du sowieso nicht.

Er griff in meinen Nacken und zog mich noch näher zu sich, bis ich dann doch mal für einen Bruchteil einer Sekunde klar denken konnte und mich fragte, was ich dort eigentlich machte. Ich küsste ernsthaft meinen besten Freund. Ich drückte ihn weg von mir und sah das erste Mal nicht in dieses verschlossene Gesicht. Ich sah den kleinen verletzlichen Jungen, der in ihm schlummerte, der nie rausdurfte, doch sofort wurde wieder eine Schutzmauer um ihn herum aufgebaut und der Ausdruck verschwand aus seinem Gesicht. "Michael, es geht nicht mit uns", sagte ich, doch ich konnte ihm nicht mehr ins Gesicht schauen, zu groß war der Scham vor mir selbst. "Schon klar, war eh nichts besonderes", sagte er tonlos und verschwand aus meiner Wohnung.

"Fiona, das ist nicht dein Ernst", schrie Mila mich durchs Telefon an. "Keine Ahnung, ich weiß auch nicht was los war mit mir, es war schon schön, aber.." "Nein! Nichts aber! Geh zu ihm und klär das!", forderte sie mich auf. Um sie loszuwerden stimmte ich zu, doch ich hatte nicht vor mit ihm irgendwas zu klären. Immerhin gab es nichts zu klären. Er hatte ja gesagt, dass er es nicht ernst meinte.

Sag mal, bist du so blöd oder tust du nur so. 

Wir sind ein und dieselbe Person, Kopf, nicht vergessen.

Das glaub ich aber nicht.

Ich machte mir erstmal was zu essen und ließ mir alles nochmal durch den Kopf gehen, ehe ich noch vorzeitig handelte.

You and the voices inside my head Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt