Kapitel 35

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"Mila, und wenn ich es dir sage, es war nur Spaß von ihm", sie konnte nicht glauben, dass es tatsächlich so war.

Dass sie nie mit einfachen Erklärungen zufrieden sein kann, für sie hat etwas immer eine tiefe Bedeutung, aber wir sind hier nicht im Kunstunterricht bei einer Analyse, Menschen machen sich nun mal nicht immer Gedanken bei allem.  

Sagt die Richtige.

"Nein, ich bin mir sicher, da ist mehr dahinter. Frag doch mal seinen besten Freund, Liam. Er ist auch ein guter Freund von Luke, ich bin mir sicher, dass er mehr weiß", ratete sie mir per Telefon. "Das kommt doch mega stalkerhaft und außerdem weiß ich nicht mal, wo er wohnt", gab ich zurück. "Stell dich nicht so an, sonst bist du ja auch nicht so schüchtern. Außerdem willst du dir ja wohl auch sicher sein, obwohl du an deiner Vermutung festhältst. Stehst du etwa auf ihn?", fragte sie und ich konnte quasi hören, wie sie das Gespräch zu einem Verhör umfunktionierte. "NEIN! NIEMALS!", schrie ich den Hörer an.

Das kam mal wieder etwas zu überzeugend, findest du nicht auch?

Wir legten beide auf und ich legte mich auf die Couch und starrte die Decke an.

Er ist mein bester Freund, ich muss ihm vertrauen. Wieso macht es mir denn so zu schaffen? Ich mag ihn. Aber nur als Freund. Hoffe ich.

Mein Handy vibrierte. Mila hatte mir die Adresse von Liam geschickt und schickte noch einen Zwinker-Smiley hinterher.

Sie ist so eine blöde Kuh. Aber guuut, wenn ich schon die Adresse habe, kann ich ja mal ganz kurz vorbeischauen.

Ja, ich machte mich tatsächlich mit meiner Tasche bepackt auf den Weg zu Liams Haus und ich kam auch tatsächlich dort an, denn meine Orientierungskünste hatten sich seit meiner Wohnungssuche wirklich verbessert. Ich schellte an und erst dann fiel mir auf, dass ich gar nicht wusste was ich sagen sollte.

Was ist wenn er denkt ich wäre irgendeine Irre, weil Mike noch nie von mir erzählt hat?

Ich ging die vielen Treppen hinauf zu der Wohnung von Liam. In meinem Oberstübchen lief alles auf Hochtouren. Ihr könnt es euch so vorstellen, wie als in Spongebobs Gehirn überall kleine gelbe Schwämme rumgelaufen sind, um seinen Namen zu finden. "Liam?", fragte ich leicht schüchtern. Er nickte: "Wer bist du?" Als ich direkt vor ihm stand, bemerkte ich, dass er sogar noch etwas größer als Mike war. "Ich bin Fiona, ich wollte..", weiter kam ich nicht. "Ach klar, komm rein", begrüßte er mich und führte mich in sein Wohnzimmer. Neben dieser Wohnung, wirkte die von Mike mehr als nur hochreinsauber. Es flogen wirklich überall Sachen rum und ich dachte ernsthaft bei mir oder Mike würde es schlimm aussehen. "Setz dich", sagte er und verschwand in seiner Küche.

Schön wär's wenn es einen Platz ohne Unterwäsche geben würde, auf den ich mich setzen könnte.

Als ich dann doch ein freies Plätzchen fand, kam Liam wieder mit zwei Gläsern und einer Flasche Cola. "Warum bist du gekommen?", fragte er mich neugierig, während er uns was zu trinken einschüttete. Ich bedankte mich bei ihm und trank einen Schluck, ehe ich anfing zu reden.

You and the voices inside my head Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt