"Du siehst klasse aus", strahlte Fernando mich an.
Ich kann mich aber auch nicht beklagen.
Als wir uns auf den Weg machten, kam uns Mike entgegen, der mir vielversprechend zuzwinkerte. Im Café angekommen bestellten wir uns beide einen Kaffee und so fing unser Gespräch an. Wir quatschten und flirteten auch viel und ich konnte meinen Blick kaum von ihm abbringen. Er sah echt top aus. Als wir dann nach 3 (!!!) Stunden wieder zurückgingen, nahm ich ihn noch mit in meine Wohnung.
"Du hast es echt schön hier", sagte er.
Was ein Lügner, ich wohne doch erst seit fast 2 Tagen hier, aber süß ist er auf jeden Fall.
"Danke, möchtest du vielleicht was trinken? Wasser oder irgendwie sowas?", fragte ich ihn. "Cola, bitte, wenn du hast", antwortete er höflich.
Natürlich hab ich Cola.
Als ich ihm grade etwas einschüttete, stand er plötzlich hinter mir und umarmte mich.
Ok Fiona, cool bleiben.
"Du bist echt wunderschön..", flüsterte er.
Nicht schmelzen Fiona, alles wird gut, wir müssen irgendwas cooles und lockeres antworten.
Alles was ich rausbrachte war ein kleines: "hihi".
Wow, super gemacht, dumme Nuss.
Dann passierte das Unvermeidliche. Er küsste mich.
*Alarmglocken klingeln* Dies ist keine, ich wiederhole, keine Übung!
Und aus diesem Kuss wurden mehrere Küsse, die immer intensiver wurden.
Really, bitch?
Er drückte mich näher an sich und fast verschüttete ich die Cola. Während ich versuchte irgendwie aus der Situation rauszukommen, weil ich nicht leicht zu haben rüberkommen wollte.
Aber natürlich.
Dann klingelte es Gott sei Dank an der Tür. "ICH MACH SCHON AUF", ich löste mich sofort von ihm, hatte ihn sogar ein wenig weggeschubst.
Super, jetzt denkt er, dass du ihn nicht magst.
Vor der Tür stand Mikey, er hat mir echt das Leben gerettet. Wie selbstverständlich spazierte er in meine Wohnung rein und grüßte im Vorbeigehen Fernando.
Ich hasse diesen Kerl, andererseits hat er mir grad schon meinen Arsch gerettet.
Fernando verabschiedete sich von mir mit einem Kuss auf die Stirn und ging dann. Mike schlief auf meiner Couch ein und war am nächsten Morgen wieder verschwunden, ich konnte nur hoffen, dass er nichts mit mir angestellt hatte.
Ich stand also auf und ging erstmal duschen. Nach der üblichen Morgenroutine mit anziehen und allem drum und dran, ging ich rüber zu Mike. "Bruder, das war ja nen geiler Abend gestern, oder?", bemerkte er und hob die Hand hoch.
Als ob ich bei DIR einschlagen würde.
"Nenn mich nochmal Bruder und du bist meine Schwester, geschlechtlich gesehen mein Lieber", antwortete ich ihm. "Jaja. Ich wusste gar nicht, dass du auch so drauf bist, direkt mit 'nem Kerl rumknutschen, wer weiß was passiert wäre, wenn ich nicht aufgekreuzt wäre. Meinst du nicht da wären wir beide die perfekte Kombination?"
Er versuchte es immer wieder, dieser Idiot. Und woher wusste er das mit dem Rumknutschen, hat der bei mir Kameras aufgestellt oder was.
"Erstens bin ich weder so drauf wie du, es war eine Ausnahme, keine Ahnung, was da mit mir los war und zweitens wären wir sicher keine perfekte Kombi, allein schon, weil ich dich in einer Beziehung ca. nach 10 Minuten kastrieren würde, damit du mir nicht fremdgehst." Und schon war der Herr ruhig. Ich schnorrte mir bei ihm ein Frühstück und verschwand dann wieder.
Die zwei Wochen meiner Anwesenheit in New York waren nicht weiter besonders. Fernando und ich schwiegen uns an, wenn wir uns im Fahrstuhl begegneten und die Freundschaft mit Mike wuchs weiter. Ich lernte einen seiner Freunde und eine Freundin kennen, die auch beide voll in Ordnung waren. Sie hießen Luke und Mila und waren ein Pärchen. Eigentlich hasste ich Pärchen und ihre Liebe ging mir außerordentlich auf meinen nicht vorhandenen Sack, aber mit Mila verstand ich mich ausgesprochen gut und seitdem ich sie kannte, telefonierten wir fast täglich oder trafen uns, um zu tratschen. Ich dachte echt nicht, dass Freunde finden in so einer großen Stadt so einfach war.
Ich wusste aber, dass es mit mir und Fernando nicht so weitergehen konnte. Also beschloss ich mich mit ihm zu unterhalten, sobald wir uns das nächste Mal treffen würden, jedoch wollte ich unser nächstes Treffen schon in die Länge ziehen, weshalb ich zwei Tage durchgehend Zuhause oder bei Mike verbrachte.
DU LIEST GERADE
You and the voices inside my head
Romance*** "Woran denkst du grad?", fragte er mich, nachdem ich die ganze Zeit wortlos in den Himmel starrte. "Nur du bist in meinem Kopf", flüsterte ich. Nur du und diese Stimmen. ***