Kapitel 10

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Als er die Tür hinter sich schloss und mir nochmal zu verstehen gab, dass ich nie wieder meine Tür abschließen sollte, wenn ich Zuhause war (dieser Kerl hatte sie wirklich nicht mehr alle), ging ich wieder an meinen Laptop. Diesmal konnte ich schon am frühen Nachmittag einen weiteren Strich meiner Liste hinzufügen.

Glatte Leistung Mike, vielleicht kann ich aber dafür heute Abend schlafen.

Ich hatte wirklich das süßeste Häschen der Welt gefunden und dann realisierte ich, dass ich immer noch keinen Job hatte und ich nicht meine kompletten Ersparnisse aufbrauchen wollte.

Aber ein Hasilein, Fiona.

Den Tab mit den Kaninchen offen, öffnete ich einen weiteren und suchte nach Kellnerjobs hier in der Nähe und da das Schicksal großes Erbarmen mit mir hatte, fand ich sogar einen. Normalerweise wäre ich sofort mit Mike im Schlepptau

Obwohl der grad wohl besseres zu tun hat *hust*

losgeschlendert, doch ich hatte keinen Bock. Nicht dieses übliche keinen Bock, sondern wirklich keinen Bock.

Dann könnte ich mir vielleicht doch einen Has... Nein. Obwohl. Vielleicht doch.

Wie man merkt, habe ich sehr großes Durchhaltevermögen. Aber für ein Kaninchen musste ich doch meinen sicheren Unterschlupf verlassen. Also hätte ich Job und meinen neuen Mitbewohner abgeharkt und könnte dafür morgen entspannen. Mit meinem Hasi. Ich hoffte also inständig, dass während ich mich fertig machte, Mike da drüben fertig wurde mit seiner... Beschäftigung.

Draußen regnete es, also zog ich mir ein langärmliges graues Shirt mit meiner Kette (ein halbes Herz), eine schwarze zerrissene Hose und meine Schuhe an. Meine Haare band ich zu einem Zopf zusammen und für mein Gesicht musste ein bisschen Wimperntusche reichen. Ich packte noch schnell Geldbörse, Handy und Schlüssel in meine Tasche und zog mir dann noch meine Regenjacke über, dann ging ich auf den Flur und schloss meine Wohnung ab.

Ja, ich schließe meine Wohnung ab.

Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass sein Besuch weg war oder besser gesagt, dass sie nicht mehr "beschäftigt" waren, klopfte ich an seine Tür. Zuerst machte er nicht auf, also klopfte ich noch ein bisschen energischer gegen die Tür. Um genau zu sein, trat ich mit meinen Füßen leicht auf die Tür ein. Als er dann doch mal so gnädig war und mir seine Tür öffnete, stand er vor mir nur mit Boxershorts bekleidet und einer Zigarette im Mund.

Das nennt man mal einen Empfang.

Ich drückte mich an ihm vorbei, wobei ich seine Muskeln unweigerlich mit meinem Bauch streiften und riss ihm die Zigarette aus dem Mund. "Hey!", rief er mir hinterher. "Rauchen ist ungesund Mikeyboy, das gibt es nicht, wenn ich in der Nähe bin", sagte ich und drückte sie im Aschenbecher aus.

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