Kapitel 29

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"Guten Abend, Hasenflüsterin", rief Mikey.

Verdammt, hat der Kerl mich erschrocken, was fällt ihm bloß... Was fällt mir bloß ein, wen anders als Mikey zu erwarten.

"Klopft dein Herz etwa wegen mir so schnell?", grinste er. Ich schüttelte den Kopf und zerrte mich von ihm runter. "Du glaubst es nicht, aber Fernando hat mir heute Blumen und einen Bären zur Arbeit schicken lassen", erzählte ich stolz. Sofort sanken seine Mundwinkel nach unten.

Er kann einfach nicht einsehen, dass er sich geändert hat und es mit mir ernst meint.

"Hast du morgen was vor?", lenkte er ab und ich verneinte seine Frage. "Bock mit mir was essen zu gehen am Freitag?" "Klar", stimmte ich zu.

Ein kostenloses Essen wird Fiona der Fettsack nie ausschlagen. Ja, ich mobbe mich selber, und ja, mir geht es gut. Einigermaßen zumindest.

"Dann kannst du mir ja helfen Weiber aufzureißen", zwinkerte er mich an. Ich zog ihm seine Cap übers Gesicht und verschwand in der Küche. "Du bist so ein Idiot, Mikeyboy", lachte ich aus der Küche. Er ging wieder zurück in seine Wohnung und ich machte es mir auf der Couch bequem mit Popcorn und einem Horrorfilm.

Geh da nicht rein, oh mein Gott, sie ist da rein gegangen, sie ist rein gegangen, oh Gott, wieso macht sie das?!

Dann fiel der Strom mitten im Film aus. Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie begeistert ich war und was ich für ein Freudentänzchen abgeliefert habe. Ich habe mich auch gaaar nicht erschrocken. Nein, ich doch nicht.

Was soll ich tun, ich kann mich nicht bewegen, der Mörder könnte überall auf dem Boden sein und dann...

"AH HILFE", ich schrie und wich entsetzt von meinem Sofa und plumpste auf den Boden, stand aber sofort wieder auf und schnappte mir eine Taschentuchverpackung als Waffe.

Sehr einschüchternd, Fiona.

"Ok, das ist nur das Gewitter draußen, keine Angst haben, Daisy", ich zwang mich selbst zu einem Lächeln.

Was mach ich jetzt, ich sehe nichts und die einzige Waffe bei mir ist meine Taschentuchverpackung.
Ok, ganz ruhig, wir gehen jetzt in die Küche und schauen oder tasten nach einem Lichtspender.

Leichter gedacht, als getan. Ich stoß mir gefühlte 20 Mal mein Knie und 15 Mal meinen kleinen Zeh. Und ihr dürft raten, was passiert ist, als ich in der Küche ankam. Richtig du da hinten, das Licht ging plötzlich wieder an. Erschöpft ließ ich mich am Küchentisch nieder. Ich schlüpfte grad in mein Nachtshirt, da ging auch meine Tür direkt wieder auf. "Fiona, alles in Ordnung bei dir?", kam Mike stürmisch auf mich zugelaufen, "Ich wäre schon früher da gewesen, aber ich war noch unten, als der Strom ausgefallen ist und ich konnte schlecht mit dem Aufzug fahren und ich hab nichts gesehen, es tut mir so leid, das kannst du dir nicht vorstellen."

Wow, er entschuldigt sich bei mir.

"Schon in Ordung", lachte ich, als er mich in den Arm nahm.

Die Umarmung ist ein bisschen lang, oder nicht Fiona?

Er erdrückte mich fast mit seinem Unterarm an meinem Hals, aber irgendwann ließ er dann von mir los. "Genug Zärtlichkeiten!", rief er und schmiss mich über seine Schulter und warf mich auf die Couch.

Oh nein, nicht schon wieder kitzeln...

Doch, kitzeln. "MICHAEL LASS ES", schrie ich in einer so hohen Oktave, dass es selbst Delfine nicht mehr hören konnten, während Michael immer noch lachte. Es war ja nur 23 Uhr, da kann man ja ruhig in der Wohnung rumschreien. Als ihm die Kraft fehlte mich weiterhin zu quälen, riss er mich hoch und ich saß direkt vor ihm. "Ich hasse dich, Mike", flüsterte ich qualvoll. Er schüttelte nur den Kopf und gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Ich dich nicht, Prinzessin", er drückte mich schon wieder.

Was ist denn heute mit dem Kerl los, ist der betrunken oder was.

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