Kapitel 23

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"Na Prinzessin, wie war dein Arbeitstag", fragte mich Mike und sprang über die Lehne auf die Couch. Ich erzählte ihm alles, natürlich auch von meiner Aufräumaktion. Ganz stolz applaudierte er mir und verneigte sich spielerisch, woraufhin ich ihm auf den Kopf schlug. Ganz ganz sanft, denn ich bin ja nett. "Hast du noch was von deinen Eltern gehört?" "Nein, bin ich auch ehrlich gesagt froh drum", gab ich zu. Und ich war es wirklich, sie zerstörten mir nur noch weiter mein Leben. "Was ist zwischen euch passiert, Fiona?", hakte er wieder nach. Ich wendete meinen Blick ab und wollte dem unangenehmen Gespräch entfliehen, doch er hielt mich an meinen Handgelenken fest. "Du hast gesagt ich bin dein bester Freund", ich hab ihn noch nie so ernst gesehen, wie jetzt. "Hör doch auf, Michael", bat ich ihn, man könnte schon fast sagen, dass ich ihn anflehte.

Dass es wirklich mal passiert, dass Fiona nicht alles im Griff hat. Kaum zu glauben.

Das war definitiv nicht die richtige Zeit, wo meine sarkastische Stimme wieder zum Vorschein kommen sollte.

"Ich hab deinen Namen im Internet nachgeschaut", sagte er mir.

Er vertraut mir nicht. Er denkt, dass ich irgendwas schlimmes getan habe...

"Das ist nicht dein Ernst?!", ich versuchte meine Enttäuschung mit Lachen zu überspielen, was meines Erachtens etwas zu gut klappte. "Du hast jetzt die Wahl mir die Wahrheit zu erzählen oder ich muss glauben, dass die Tochter eines krebskranken Multimillionärs abgehauen ist, weil sie psychisch nicht mehr ganz Intakt ist", ich verstand nicht, wie er mir sowas sagen konnte. "Glaub was du willst, aber dann verschwinde aus meiner Wohnung und lass dich nicht mehr blicken", nach diesen Worten riss ich mich endgültig von ihm los und sperrte mich ins Schlafzimmer.

Von wegen Bester Freund, ich wusste doch, dass diese Betitelung weniger als nichts wert ist.

Ich hörte nur wie er die Tür schloss, dann verkroch ich mich bis zum nächsten Morgen in meinem Bett.

Hach Fiona, aufstehen, nach gestern kann es ja nur ein wunder-, wunderschöner Tag werden, hab ich nicht Recht?

Ich verdrehte tatsächlich von meinen eigenen Gedanken die Augen und quälte mich dann aus meinem Bett, obwohl ich eigentlich nirgendwo hin musste. Direkt fütterte ich Daisy und spielte ein wenig mit ihr, während im Hintergrund meine Lieblingsmusik spielte. Beim Essen und Duschen drehte ich sie noch etwas lauter, um meine Gedanken überspielen zu können. Ich machte mich komplett fertig, sogar etwas schicker als sonst, warum auch immer. Als ich fertig damit war meine Haare zu locken, zog ich meine schwarze zerrissene Hose an mit einem grauen, bauchfreiem Oberteil mit irgendeiner Schrift drauf, was ich mir gestern gekauft hatte. Die Freizügigkeit durfte ich mir erlauben, da es warm draußen war und die Hose eh hoch genug war, dass man nicht zu viel sehen konnte.

Zu viel sehen, hört sich an, als ob du total verklemmt wärst, Fiona...

Ich glaube die Stimme checkt nicht, dass wir ein und dieselbe Person sind, aber das tu ich ja auch nicht.

Doppelmoral lässt grüßen.

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