Entsetzt schaute ich sie einige Minuten an.Um Gottes Willen, nein, Michael steht doch nicht auf mich. Und selbst wenn, ich nicht auf ihn. Oder?
"Bist du dir sicher?", fragte ich sie, worauf sie sehr entschlossen nickte. "Auf jeden Fall, so eine hässliche Schrift gibt es nur einmal unter Tausenden", lachte sie. "Meinst du er..?", ich wollte die Frage nicht ganz aussprechen, aber sie verstand, was ich meinte, denn sie nickte zwar, jedoch konnte ich auch ihr Zögern bemerken. "Na ihr zwei ich bin wieder da", rief jemand aus dem Flur. Ich drückte mahnend meinen Zeigefinger auf meinen Mund, um Clara mitzuteilen, dass sie die Klappe halten sollte und stopfte den Zettel in meine Hosentasche.
"Was macht ihr denn hier?", fragte er erstaunt, als er die Küche betrat. "Er hat mich verlassen", ich konnte die Erleichterung in Mikeys Gesicht sehen, als ich ihm die Nachricht emotionslos mitteilte.
Und du denkst er liebt dich, Fiona. Schau ihn dir an und dann schau dich an, niemals.
Ich beschloss ihm nichts von der Vermutung seiner Schwester zu sagen, sondern auf eigene Faust etwas zu ermitteln. "Komm Clara, wir lassen Fiona alleine, ich glaube sie braucht etwas Zeit für sich", sagte er und sie umarmte mich nochmal bevor sie ging und mit Mike verschwand. "Bis morgen beim Essen", rief er noch und schloss dann die Tür. Genau in dem Moment brachen die Tränen nur so aus mir heraus. Nicht wegen Fernando, sondern wegen den ganzen Gefühlen die sich in mir aufgestaut hatten. Ich machte die Mülltüte zu und stellte sie erstmal neben meinen vollen Mülleimer und ging ins Badezimmer.
Toll siehst du aus, besser als der Clown im Zirkus.
Ich versuchte mein Make-Up etwas zu retten und brachte den Müll dann zur Müllklappe in meiner Etage. Kurz blieb ich an der Treppe stehen und beschloss dann zu Fernando hoch zu gehen und ihn einfach selbst zu fragen, ob er mir die Sachen geschenkt hatte oder nicht.
Er wird dir jetzt sagen, dass er es war und du machst dir jetzt grade einfach einen zu großen Kopf drum, obwohl nichts ist und sich Clara einfach verguckt hat.
"Was willst du denn jetzt?", fragte er genervt ohne Oberteil vor seiner Tür. "Ich will dich gar nicht lange stören bei, was auch immer du da grad am machen bist, ich hab nur eine Frage", erklärte ich mein Erscheinen so sachlich wie möglich. "Beeil dich Schatz", rief eine Frauenstimme aus der Wohnung.
Interessant, so schnell geht das also.
"Hast du mir Rosen geschickt, als ich bei der Arbeit war oder sie vor meine Wohnung gestellt?", fragte ich. Er schaute mich irritiert an und fing dann an zu lachen. "Fiona, ich habe dich nie geliebt, als ob ich mich so für dich blamieren würde. Ich wollte dich einfach ins Bett kriegen und das wars", sagte er mir so kalt ins Gesicht, dass es mich wirklich für einen Moment verletzte.
Gut, war bei mir nämlich auch so. Zumindest so ähnlich. Denk ich.
Ich musste ihm noch kurz einen bestimmten schönen Finger zeigen, bevor ich ging, da er mir besonders gelungen war beim Lackieren. Und nein, es war nicht der Ringfinger.
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You and the voices inside my head
Romance*** "Woran denkst du grad?", fragte er mich, nachdem ich die ganze Zeit wortlos in den Himmel starrte. "Nur du bist in meinem Kopf", flüsterte ich. Nur du und diese Stimmen. ***