Ich öffnete meine Augen. Wieder sah ich ihn. Meinen süßen Ehemann. Ich stand auf und duschte mich. Heute war der Tag. Der Tag, an dem wir erfahren werden, ob es nun ein Mädchen oder ein Junge sein wird. In der Dusche ließ ich erst einmal das Wasser laufen. Ich dachte nach. Mein Mädchen. Wie sich das anhört. So schön. Wird diese Schwangerschaft besser?! Es ist einfach so ein schönes Gefühl zu wissen, dass man Schwanger ist. Dass ein mini-ich oder ein mini-Mahmud in meinem Körper wächst. Ein Baby, wodurch die Ehe von Mahmud und mir noch mehr an Liebe gewinnt. Ein Baby, wodurch unsere schon sehr starke Liebe noch intensiver und stärker wird. Aber ich hatte Angst. Ich hatte sehr Angst. Schwangerschaften sind nicht immer leicht. Es bringt Schmerzen mit sich. Furchtbare Schmerzen. Es gibt aber überwiegend schöne Zeiten. Denn in einer Schwangerschaft merkt man, was Mütter eigentlich alles erlebt haben. Wie stark einfach das Wort 'Mutter' ist.
Ich hörte wie die Tür auf ging. Ich wusste, dass es nur Mahmud sein konnte. Plötzlich ging die Dusche auf.
,,Was machst du?!" fragte ich leicht erschrocken.
,,Wir duschen" sagte er und lachte pervers.
Dann drehte er mein Kinn mit seinem Zeigefinger und Mittelfinger in seine Richtung. Ich war gezwungen ihn anzugucken. Sein Blick veränderte sich nun leicht.
,,Warum sind deine Augen so rot?" fragte er besorgt.
Verwirrt guckte ihn ihn an.
,,Warum weinst du?!" Dieses mal wurde er leicht wütend.
,,Ist was passiert? Wer hat dir was getan? Soma rede mit mir!"
,,Ich weiß nicht warum ich weine."
Er schien es mir nicht zu glauben, beließ es jedoch dabei. Es war auch eigentlich nix gewesen. Ich hatte nur zu intensiv nachgedacht.Langsam wurde er auch nass. Dann machte er einen Schritt nach vorne und umarmte mich. Er fing an meinen Hals zu küssen und kam langsam an mein Ohr. ,,Soma ich will dich. Ich will dich jetzt und hier" flüsterte er. Was es einfach für ein Gefühl war! Ich liebe diesen Mann und es wird mir jeden Tag noch einmal klar gemacht. Dann streiften seine Lippen meine und ich ging ihm automatisch näher. Ich küsste ihn und unsere Lippen bewegten sich synchron mit einander. Während des Kusses hauchte Mahmud ,,Lass" dann küsste er mich wieder. Schon entfernte er sich zum zweiten mal und sagte außer Atem ,,Im Schlafzimmer weiter machen.'' Ich drückte ihn weg und schrie panisch ,,Wir haben einen Termin beim Arzt"
Ich schmiss ihn wortwörtlich aus der Dusche und duschte mich fertig. Ich föhnte meine Haare und ging schnell beten. Mahmud war mittlerweile auch schon fertig mit dem Duschen. Ich zog mir ein Rock und ein Oberteil an. Dann noch Kopftuch und Schminke. Schon war ich fertig und sagte
,,Wir können los"Im Auto diskutierten wir wieder einmal darüber, ob es nun ein Mädchen oder ein Junge wird.
Das Kind ist in meinem Bauch und nur ich spüre, ob es nun ein Junge ist oder ein Mädchen.
Und es wird ein Mädchen!
Das ich es, wie schon gesagt, fühle.
Wir kamen an. Ich stieg wütend aus dem Auto. Ich wollte nicht mit Mahmud reden. Es sollte ein Mädchen sein! Ich wollte doch so sehr ein Mädchen.
,,Soma" rief er mir hinterher. Ich antwortete ihm nicht. Im Wartebereich setzte ich mich hin. Mahmud setzte sich neben mich und sagte außer Atem
,,Soma vielleicht ist es auch ein Mädchen" Hoffnungsvoll guckte ich ihn an.
,,Doch nicht" lachte er. Ich schlug ihn und wurde langsam noch wütender. Ich wurde aufgerufen und ging zum mir genannten Zimmer. Dort setzte ich mich auf die Liege und Mahmud sich auf den 'Doktorstuhl'.
,,Mahmud sei nicht so ein Kleinkind und steh von dem Stuhl auf" flüsterte ich. Doch Mahmud ging rollend zum Schreibtisch und nahm, die dort liegende Brille. Er setzte sie sich auf und kam rollend wieder zu mir. ,,So, was haben sie denn für Beschwerden meine Dame?" fragte er und tat eins auf Professor. ,,Mahmud!" ermahnte ich ihn wieder flüsternd und in dem Moment kam die Ärztin. Schnell stand Mahmud auf, doch die Ärztin sagte ,,Wie ich sehe, haben sie schon angefangen?!" Dann lächelte sie und sagte ,,Dürfte ich bitte meine Brille zurück?" Schnell guckte ich zu Mahmud und gab ihm einen Schlag auf die Schulter.Die Ärztin machte das Gel auf ihr Gerät.
,,Sie waren schon einmal schwanger?" fragte sie mich. Langsam nickte ich. Mahmud bemerkte, wie ich langsam traurig wurde. Mir flossen einige Tränen ungewollt die Wangen runter. Ich mein' es war einfach nicht leicht, zu wissen, dass dein Fleisch und Blut mittlerweile unter der Erde liegt, ohne richtig die Welt gesehen zu haben.
,,Oh, ich wollte nicht..." fing die Ärztin an, doch ich unterbrach sie, indem ich sagte
,,Macht nichts" Doch ich fing sofort an zu weinen. Warum? Warum musste ich mich wieder daran errinern. Aber diese unglaublichen Schmerzen.
Sue waren einfach zu stark. Ich spürte wie Mahmud mich versuchte zu umarmen. Da ich am liegen war, klappte dies nicht wirklich.
,,Soma hör auf" sagte Mahmud.
Ich schüttelte meinen Kopf.
,,Ich hab Angst Mahmud " weinte ich.
,,Ich auch. Bitte wein nicht das Kind...." sagte Mahmud. Ich guckte ihn an. Er zitterte. Seine Augen füllten sich mit Tränen.
Ich wusste, dass er auch an die Zeit dachte. Und er bis jetzt immer noch sich die Schuld für das Geschehen gibt. Die Ärztin ging raus.
,,Mahmud schau. Ich weine nicht. Guck! Es ist Vergangenheit.... vorbei! Du warst nicht schuld. Hör auf so zu denken." Ich zog Mahmud zu mich hin und sagte ,,Wir werden es jetzt gemeinsam machen ok?!" Er nickte und küsste mich auf die Stirn.Das Leben ist voll mit Enttäuschungen. Es kommt einfach so. Man plant es nicht. Es ist wie ein Schlag ins Gesicht. Man will etwas schaffen, doch es klappt nicht.
Die Ärztin kam rein und fing wieder an mit der Untersuchung. Wieder schmierte sie das Gel auf meinem Bauch und wieder guckten wir alle gespannt auf das Monitor, wobei Mahmud und ich keinen blassen Schimmer hatten, wie das Monitor eigentlich zu lesen war.
Jetzt fing die Ärztin an zu sprechen.
,,Jaaaa.....hmmm......Es wird ein....."--------------------------------------------------------------------
1013 Wörter
DeliaDanDan

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Breathe (Wattys 2017)
Novela JuvenilHier ein kleiner Text ausschnitt: ,,Atme" Er lag da. Sagte nichts. Bewegte sich nicht. ,,Bitte Mahmud...atme! Für unser Kind in meinem Bauch" Ich nahm Mahmuds Hand und legte es auf meinem Bauch. ,,Du musst wissen, das wir ein Baby kriegen Mahmud...