Ich bewegte mich den nächsten Tag kein Stück von Jojen weg. Lediglich, als der Arzt kam, um seinen Zustand zu überprüfen und zu testen, wie es mit seinem Fieber aussah, huschte ich unter sein Feldbett und wartete ängstlich, bis ich wieder auftauchen konnte. Sein Zustand war weiterhin unverändert, er lag den ganzen Tag nur da, starrte mich an oder schlief. Die ganze Zeit lief ihm der Schweiß über die Stirn, da sein Fieber wohl so hoch sein musste. Ich musste doch irgendetwas tun können, ich konnte nicht einfach tagelang untätig hier neben ihm liegen und auf eine Wunderheilung hoffen. Das Können der Ärzte hatte ich vollkommen aufgegegeben, sie wurde bestimmt nur als Ärzte bezeichnet, da andere Personen noch schlimmer im Umgang mit Medizin waren als sie. „Wer bist du nur? ich weiß, dass ich ziemlich viele Fieberfantasien habe, aber du bist seit über einem Tag hier und das aus einem bestimmten Grund! Ich weiß, dass du mich verstehen kannst und dass du mich kennst. Zeige mir, wer du bist!" Er hatte gesprochen! Jojen hatte mich registriert. Ich musste ihm zeigen, dass ich ich war, Lealy, die er liebte. Mein kleines Rattenherz schlug schnell wie eine Maschine, als ich wieder auf den Boden kletterte. Ich würde ein Herz in den staubigen Boden scharren und versuchen, meinen Namen darein zu schreiben. er würde es verstehen, das wusste ich, er musste einfach! Sonst wäre er verloren! Ich liebe dich Jojen, alles wird wieder gut werden! Ich werde dir immer zur Seite stehen, dich niemals verlassen, das verspreche ich dir bei meinem Leben! Du bist die Sonne meines Lebens, mein Lebenselixier, ohne dich wäre die Welt nur eintönig und grau. Mit meiner ganzen Liebe zu ihm kratzte ich alles in den Staub. Ich betete, dass man es erkennen würde, ich erkannte es zumindest. Zitternd legte ich mich wieder an seine Wange und strich mein Fell daran. Nervös machte ich ihn darauf aufmerksam, dass er zu Boden blicken musste. Es war die einzige Möglichkeit, das zu schaffen. Jojen legte seinen Kopf mit Mühe auf die Seite, ich sah seinen Blick über die Buchstaben huschen und an einigen Stellen länger verharren. Ich zitterte wie Espenlaub, während ich auf seine Reaktion wartete. es schien in seinem Kopf zu rattern, das konnte ich seinem Blick ansehen und wie er die Buchstaben und das provisorische Herz immer wieder betrachtete. Endlich regte er sich. Seine braunen, perfekten Augen fixierten sich auf mich. Ich zitterte und zitterte. Ich liebe dich Jojen!, schrie mein Unterbewusstsein. Meine Liebe musste wieder zu mir zurückkehren, ohne ihn war ich ein Nichts, nicht fähig, auf dieser Welt zu existieren. „Lealy? Bist du es? Bitte, lass mich nicht völlig durchdrehen, das Fieber nimmt mich zu sehr mit. Ich drehe durch ... Bist du es, Lealy?" „Ich bin es Jojen!", schrie ich, das Fiepen war dieses mal sogar sehr laut. Er schien zu verstehen, was ich sagen wollte, denn sein Blick veränderte sich schlagartig. Ich erkannte es direkt, denn nun trat dieser Ausdruck bedingungsloser Liebe in seinen Blick, während er mich wie vor den Kopf geschlagen anstarrte. Er hatte Angst um mich, dass sah ich sofort, dabei musste ich eigentlich Angst um ihn haben. „Du bist es auch ... ein Warg!" Da war dieses Wort wieder, das ich anfangs nicht verstanden hatte. Jojens Gabe, Fluch oder wie man das auch sehen wollte. Dass er seinen Körper verlassen konnte und Winters betreten konnte, genau das war mir auch geschehen. Ich war ein Warg ...
Wie vor den Kopf gestoßen, starrte ich ihn panisch an, sein Blick war ebenfalls panisch, obwohl wir im Moment das Glück hatten, nicht in Lebensgefahr zu schweben. Zumindest nicht in unmittelbarer. „Ich liebe dich so sehr, Lealy. Du bist hier .. Ich kann es kaum glauben! Ich lag da, als ich den einen Mann getötet hatte ... Er hatte Tyrion angegriffen, der ihn gerade abwehren konnte, da stieß ich ihm mein Schwert in die Brust. Mitten hinein, während ich zusah, wie das Leben aus ihm wich, seine Augen flackerten und er dann neben mir zusammenbrach. Danach spürte ich den Schmerz, der sich in meinem Bauch und Unterleib bohrte ... Ich sackte neben der Leiche zusammen, bevor ich ohnmächtig wurde, war dein Gesicht das einzige, an was ich dachte. Ich wollte rufen, dass ich dich liebe und immer lieben werde, doch du hättest es nicht gehört. Und nun bist du hier. Das ist das größte Geschenk, dass mir Gott machen konnte, dass ich dich sehen durfte, bevor ich nun endgültig in den Himmel komme, falls ich das überhaupt darf, wenn ich jemanden getötet habe!" Ich musste weinen, Tränen hatten sich in meinen Augenwinkeln gesammelt, die zu explosieren schienen, doch ich konnte als Ratte einfach nicht weinen. Mein Herz schien zu zerbersten. Ich musste ihn küssen, es war wie ein Drang, der mich dazu zwang. Ich liebte ihn einfach so sehr, dass ich es kaum beschreiben konnte. Warum musste so etwas denn auch nur ihm passieren? Er musste wieder ganz gesund werden, doch dafür musste ich wieder in meinen Körper, wovon ich noch nicht einmal den blassesten Schimmer hatte, wie ich das denn nur anstellen sollte. Also legte ich mich einfach nur an seine Wange und kuschelte mich an ihn. Genoss das Gefühl, bei ihm zu sein einfach nur. Jojen war einfach nur perfekt. „Lealy ... So sehr ich dich auch liebe und will, dass du hier bei mir bist, musst du dennoch wieder in deinen Körper zurück. Es ist ganz banal, du musst dich einfach auf deinen Körper konzentrieren und an das intensivste Gefühl denken, dass du jemals hattest. Ich denke immer daran, wie wir uns das erste Mal geküsst haben und du mir gestanden hast, dass du mich liebst, meine Liebe erwidert hast. Du bist so klug, du schaffst das. Bitte sorge dafür, dass Lea und Margaery bei meiner Bestattung dabei sein werden. Sie sollen mich alle in guter Erinnerung behalten." Er schluckte die Tränen hinunter, die sich gebildet hatten. Doch ich sah, dass es noch Hoffnung für ihn gab. Wenn ich mich beeilte, könnte ich ihn noch retten, das sah ich. Ich spürte es, er konnte noch gesund sein. An diesen winzigen Funken Hoffnung klammerte ich, als ich die Augen schloss und an unseren ersten Kuss dachte.
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Fremde Augen (Game of Thrones/ Jojen Reed)
FantasyLealy Schnee ist ein Bastard, der in Winterfell lebt, bis sie, zusammen mit dem verpönten Jungen Jojen Reed, nach Rosengarten verfrachtet wird. In Rosengarten sind alle in voller Aufruhr wegen einer bevorstehenden Hochzeit, die in die Geschichte ein...