Neue Heimat

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Die Musik dröhnte laut durch die Lautsprecher, des Autos meiner großen Schwester.
Ich versuchte mich bei bestem Willen auf meine Lektüre zu konzentrieren, die wir in Französisch an meiner alten Schule gemacht hatten, gab aber nach 5 Minuten wieder auf. Erstens Verstand ich kein Wort, zweitens hatte ich furchtbare Kopfschmerzen.
Das musste wohl am Vollmond liegen...
Ich reagierte sensibel auf die Zeiten. Ich wusste schon Tage davor, dass bald Vollmond sein würde. Meine Schwester schaute mich besorgt von der Seite an.
"Alles okey?" fragte sie mich und drehte die Musik leiser. Ich schickte ein stummes Dankes Gebet an den Himmel, dass die Musik leiser war.
"Ja schon oke... Bald ist Vollmond" meinte ich und verdrehte die Augen. Meine Schwester jaulte wie ein Wolf auf. Ich lachte und jaulte mit, bis ein vorbei fahrendes Auto hupte, da meine Schwester fast die Straße verlassen hatte. Ich grinste über die Fahrkünste von ihr.
"Wann darf ich nochmal selber fahren?" fragte ich sie grinsend.
"Pass auf deine Wortwahl auf! Gleich läuft hier jemand die letzten 10 Kilometer" drohte sie spaßeshalber und wie auf Kommando fing es an zu schütten.
"Du bist die beste Fahrerin der Welt!" bestätigte ich sofort, was meine Schwester nur noch mehr zum Lachen brachte.
"Wo werden wir eigentlich wohnen?" fragte ich sie neugierig.
"Ziemlich neben dem Club in dem ich arbeiten werde" antwortete sie auf einmal traurig.
"Das ist doch gut?" meinte ich verwirrt.
"Schon, aber du wirst jeden Abend Lärm haben und du brauchst zu Fuß 20 Minuten zur Schule" erklärte sie ihre plötzliche Traurigkeit.
"Ja und? Ich hab schon schlimmeres erlebt Tam!" munterte ich sie auf. Sofort schaffte ich es mit einem Knuff in die Seite sie zum lächeln zu bewegen.
"Ich darf bei dir wohnen, du weißt gar nicht wie dankbar ich dir dafür bin!" dankte ich ehrlich.
"Wofür hat man Schwestern?" fragte sie lächelnd und drückte aufs Gaspedal, sodass ich etwas in meinem Sitz gedrückt wurde.
Nach 5 Minuten wurde meine Schwester langsamer und schaute suchend durch die Gegend. Nach weiteren 5 Minuten hielt sie vor einem Haus, mit mehreren Etagen. Draußen war es bereits fast dunkel und die Straßenlaternen warfen ein gruseliges Licht auf die Straße. Der Regen hatte glücklicherweise aufgehört. Als ich die Autotür aufschwingen ließ hörte ich bereits laute Musik. Ich atmete tief ein und ging an den Kofferraum, des kleinen Autos meiner Schwester. Ich öffnete ihn und holte meine Reise Tasche heraus. Dann ging ich wieder auf die Beifahrer Seite und nahm meinen Rucksack heraus. Meine Schwester war nun ebenfalls ausgestiegen und nahm zwei Koffer auf der Mittelkonsole des Autos. Diese stellte sie vor die Haustüre und nahm nochmal aus dem Kofferraum einen Koffer.
Sie schloss ihren Kleinwagen sorgfältig ab und kramte nach einem Schlüssel in ihrer überdimensional großen Handtasche. Nach ein paar Anläufen hatte sie ihm gefunden und ich versuchte den Regenschirm, Apfel, Kajal und die Kopfhörer zu balancieren, die mir meine Schwester in die Hand gedrückt hatte. "Tam deine Sachen! Bitte" drängelte ich sie. "Sorry Liv" entschuldigte sie sich schnell und nahm mir nach und nach ihre Sachen wieder ab.
Nachdem sie das Hauptportal geöffnet hatte, stellte sie einen Koffer an die Türöffnung. Ich hörte gerade das Hupen des Umzugswagen, als meine Schwester unsere kleine Bruchbude auf Schloss... Sie befand sich gleich im Zweiten Stock, was eigentlich gut war, da ich somit nicht meine Kartons ewig tragen musste. Langsam betrat ich meine neue Heimat. Man sah einen Flur von dem gleich am Anfang eine Tür in ein kleines Wohnzimmer führte und diese war wieder rum an eine Mikro Küche angeschlossen. Mit Not würden ich und meine Schwester zusammen reinpassen. In dem offenen Raum stellte ich mir gerade schon ein Sofa und Esstisch vor. Dann ging ich eine Tür im Flur weiter. Man sah ein Bad, dass zum Glück und offensichtlich vor kurzem renoviert worden war. Die Dusche war nicht sonderlich groß und die Toilette war direkt aus Platzgründen neben das Waschbecken gebaut worden. Trotzdem fand ich das Bad schön. Ich sah noch zwei weitere Räume. In dem nächsten war ein relativ großes Zimmer, dass in etwa die Größe des Wohn- und Esszimmers hatte. Das nächste, war in etwa die Küche ohne Möblierung. Wobei, es war schon etwas größer. Man konnte gut ein Bett reinstellen. Schreibtisch würde knapp werden und Kleiderschrank wohl ehr nicht.
"Wenn du möchtest, nehm ich das kleine Zimmer" bot meine große Schwester an. Ich wusste zwar, dass sie wenn sie das große Zimmer bekam es eh kaum nützen würde, da sie die ganze Nacht arbeitete und Tagsüber schlief, doch ich schüttelte meinen Kopf.
"Irgendein Privileg braucht man doch als offizielle Erziehungsberechtigte" grinste ich sie an und sie nickte.
"Meine Sachen würden eh nie hier rein passen" lachte sie und dirigierte ein Paar Möbelpacker, die gerade die Einzelteile unseres Sofas trugen. Ich wollte nicht sinnlos herum stehen, deswegen ging ich nach unten und schnappte mir eine Kiste wo ich Fett 'Olivia' drauf geschrieben hatte. Ich trug sie mühevoll in den zweiten Stock und öffnete, um zu schauen was so schwer war. Natürlich hatte ich eine meiner 3 Bücher Kartons genommen.
Wie ich die alle hier unterbringen wollte, war mir ein Rätsel... 3 Möbelpacker standen auf einmal mit großen Teilen in meinem Zimmmer, und fingen an loszuschrauben.
Ich hatte das sehr oft Präsente Gefühl im Weg zu stehen, weswegen ich mein Zimmer verließ und eine weitere Kiste holen wollte.
Auf dem Weg nach unten sah ich meine Schwester im Bad mit einem der Handwerker rum machen, der vorhin glaub ich das Kommando hatte. Ich verdrehte genervt die Augen und schloss die Badezimmer Tür. Das hieß so viel wie, keine Kosten für den Service. Meine Schwester war wohl diesen Monat knapp bei Kasse. Zwei Stufen auf einmal nehmend sprang ich die Treppe nach unten und stolperte. Was mich unelegant auf dem Bauch, vor einem Jungen landen ließ. Fuck.
"Hey alles oke?" fragte dieser mich.
"Ja klar, wollte nur kurz die Boden Qualität testen" keuchte ich, da mir der Aufprall die Luft geraubt hatte.
"Und?" fragte der Junge
"Was und?" fragte ich verwirrt.
"Wie ist der Boden so" half er mir auf die Sprünge.
"Oh ehm, nicht so gut wie in unserer alten Stadt" stellte ich fest.
Auf einmal spürte ich wie jemand nach meinen Händen griff und mich auf die Beine zog.
"Ehm danke" lächelte ich und schaute in die braunen Augen von einem Jungen, der etwas älter sein musste.
"Ich bin Scott" stellte er sich vor.
"Olivia" lächelte ich.
"Bist du neu hier?" fragte er interessiert.
"Ehm j...." begann ich wurde aber von meiner reizenden Schwester unterbrochen, die durchs Haus schrie "Liv! Ich hab deine Tabletten, gegen die Kopfschmerzen vor Vollmond gefunden!" Innerlich facepalmte ich mich gerade. Tolles Timing. "Super Tam! Danke" schrie ich zurück. Dann schaute ich wieder zu Scott.
"Also ich bin heute hier eingezogen... Bzw zieh eigentlich gerade hier ein" lächelte ich und der Junge musterte mich seltsam interessiert.
"Gehst du dann ab morgen auf unsere Schule?" erkundigte er sich.
"Wenn das die Schule ist, die von hier 20 Minuten weg ist, dann ja" lächelte ich und wurde von einem Möbelpacker zur Seite geschoben.
"Ja das müsste hinhauen. Du rechnest zu Fuß oder?" fragte er
"Mhh tu ich schon, seit ich denken kann" lächelte ich und meine Schwester schrie wieder rum. "Olivia!!! Code 3!!! Hilfe!!!" Fuck. Ich sprintete die Treppen hoch und sah, dass Tam sich am frisch aufgebauten Tisch abstüzte und über ihr mit erhobenen Faust, der Handwerker von vorhin stand.
"Ich will jetzt mein Geld!" drohte er.
"Wie viel bekommen sie?" fragte meine Schwester und ich zog schon mein Erspartes hervor.
"300$" antwortete er.
"Was?!" fragte ich und schaute ihn empört an.
"Ganz recht, freche göre!" er ging nun einen Schritt auf mich zurück und ich wich etwas zurück.
"Es waren 150$ abgemacht!" protestierte ich. Der Typ holte aus und klatschte mir eine. Mein Mund klappte auf und ich hob meine Wange. Meine Schwester kreischte.
"Ich nehm 200$ und einen Kuss" sagte er böse lächelnd.
"210$ und wir vergessen den Kuss?" bot ich eingeschüchtert an.
"Dann macht das 250$" grinste er, da er offenbar mit einem Blick in meine Geldbörse fest gestellt hatte, dass ich nicht so viel hab.
"So viel hab ich aber nicht!" sagte ich leise.
"Dann bleibt es wohl bei 200$ und Kuss" surrte er.
"Nein ich wi.." sagte ich verstummte aber, als der Typ ausholte. Meine Schwester schrie wieder und ich schloss die Augen und wartete auf einen Aufprall ab. Stattdessen hörte ich das widerliche Geräusch von einem brechenden Knochen. Ich öffnete die Augen und sah Scott, der die Hand, des Mannes gepackt hatte.
"Wie viel wolltest du nochmal?" fragte Scott ihn, offenbar groß bemüht sich zu beherrschen.
Der Packer wimmerte, wegen der Schmerzen in seinem Arm.
"150$ nicht mehr!" sagte er und ich hielt ihm, das Geld hin. Er schnappte es und verschwand aus der Wohnung. Ich lehnte mich nur erleichtert an die Wand und fühlte das schmerzhafte pochen in meiner Wange. Tja Via, leg dich wohl besser niemals mit einem Möbelpacker an, der 100 Kilo Sachen schleppte. Auf einmal fühlte ich etwas kaltes an meiner Wange und zuckte zusammen. Ich riss meine Augen auf und blickte in die von Scott. Dann bemerkte ich, dass es sich um ein Kühlpack handelte, dass Tam aus dem Gefrierschrank geholt hatte. Scott hielt es sanft an meine Wange und ich hätte schwören können, das der Schmerz durch sein Finger weg gegangen war, der gerade meine Wange berührte. Schnell kniff ich die Augen zusammen und nahm das Kühlpack selber in die Hand.
"Danke" meinte ich und öffnete meine Augen wieder.
"Kein Problem" grinste Scott. Dann drückte Tam ihn zur Seite.
"Lass mal schauen Liv!" drängelte meine Schwester mich. Ich nahm das Kühlpack zur Seite. Sie Strich kurz darüber und patschte einmal fest drauf. ,
"Au! Du wixer!" sagte ich und kniff meine Augen zusammen.
"Omg sry Liv!" entschuldigte sie sich. Ich schaute sie an und begann zu lachen, worauf sie mit einstimmte.
"Wie war das nochmal? Ich kann gut auf sie aufpassen Herr Richter! Besser als meine Eltern?" lachte ich.
"Ich sehs, ich bin eine komplette Katastrophe" meinte sie und fuhr sich durch die Haare.
"Ach was, ich bin immer an solchen Situationen Schuld... Ich weiß ja schon, dass du Barkeeper bist, nicht Medizinstudentin" grinste ich sie an und sie lachte leise. Ich drehte mich zu Scott um, der ein amüsiertes Funkeln in den Augen hatte.
"Sehen wir uns morgen?" fragte ich grinsend.
"Ich kanns kaum erwarten Olivia" meinte er und verschwand aus dem Haus.
"Wer war denn der süße boyy" quitschte Tam los.
"Das war Scott... Er denk jetzt dank dir, dass wir geisteskrank sind" meinte ich.
"Sind wir das nicht auch irgendwie?" fragte meine Schwester schmunzelnd. Ich zuckte mit dem Schulter.
"Oke du hast recht" gab ich zu.
Ich umarmte meine Schwester noch kurz und ging, dann in mein Zimmer, wo mein Bett aufgebaut war und außen herum Kisten standen. Ich nahm mir mein Kopfkissen aus meinem Rucksack und den Schlafsack, den ich in die Ecke gepfeffert hatte. Dann schlief ich ruhig ein.

The Pro's Of Being Normal - Teen Wolf Fan Fiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt