Wir sind Freunde!

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Ich drehte mich um, als ich einen erstickten Aufschrei von draußen hörte. Kurze Zeit danach kam Melissa herein gestürmt und umarmte mich fest. Ich musste dankbar lächeln. Es tat gut zu wissen, dass man nicht alleine war. Etwas später kam Scott hinein. Auch er ging auf mich zu und umarmte mich einfach lange.
"Kann ich nach Hause?" fragte ich Melissa.
"Ja klar! Du willst sicher zu deiner Schwester oder?" lächelte Melissa.
"Nein, sie ist abgehauen" meinte ich müde.
"Wie bitte? Sie lässt dich einfach alleine?" wollte Scott wissen.
"Ihr versteht das nicht... Für sie ist es viel schlimmer als für mich... Ich kann euch leider nicht erzählen warum, aber ich verstehe sie und Respektiere ihre Entscheidung" nickte ich.
"Weißt du wann sie wieder kommt?" fragte Scott.
"Am Sonntag" antwortete ich.
"Und du bist bis dahin alleine?" erkundigte sich Scotts Mum.
"Wäre ich ja auch sonst... Außerdem, gehe ich morgen zu einer Freundin..." erklärte ich.
"Scott wird heute bei dir bleiben" beschloss Melissa.
"Ach bitte. Das ist total umständlich... Ich schaff das auch alleine..." lächelte ich tapfer.
Scott bedeutete seiner Mum nichts zu sagen und half mir auf.
"Danke für alles Melissa" bedankte ich mich.
"Kein Problem! Wenn irgendetwas ist, komm einfach zu mir!" bot sie an. Ich nickte und lächelte wie so oft. Dann fuhr Scott mich nach Hause.
"Ich komm gleich noch einmal vorbei" sagte er entschlossen.
"Nein! Ich würde gerne einfach alleine sein" beharrte ich.
"Ganz sicher?" fragte Scott.
"Ja!" meinte ich und lief noch kurz winkend ins Haus.

Es war nun kurz vor Mitternacht und ich saß aufrecht in meinem Bett. Ich war nun zum 3ten Mal aufgewacht. Ich hatte panische Angst alleine und suchte mein Handy. Dort tippte ich Tracys Nummer ein, doch sie ging nicht ans Telefon. Also atmete ich tief durch und wählte Scotts Nummer.
(Scott= S; Olivia=O)
S: Hallo?
O: S.s.Scott??
S: Olivia! Was ist los?
O: Ich hab solche Angst!
S: Hey psst! Ich ruf kurz Stiles an und wir sind in 20 Minuten da!
O: Ich will euch dich keine Umstände machen
S: Ich hör doch dass du weinst Liv! Ich bin sofort da!
O: Ich muss das schaffen!
S: Das wirst du auch! Wir helfen nur ein bisschen nach!
O: Ich weiß echt nicht, wie ich mich dafür revanchieren kann.
S: Das musst du nicht! Wir sind Freunde, da hilft man sich gegenseitig
O: Wir sind Freunde?
S: Ja Olivia! Wir sind Freunde! Also jetzt mach ersteinmal das Licht an! [..] Hast du es gemacht?
O: Ja
S: So, jetzt stellst du dich an dein Fenster und schaust raus!
O: Oke
S: Und jetzt nimmst du dir dein Lieblingsbuch und liest!
O: Mach ich... Bis gleich

Damit legte ich auf. Ich las total vertieft, als plötzlich mein Handy eine Nachricht anzeigte

Hey Liv! Machst du uns auf? :)
Scott

Ich lief ängstlich zum Türöffner und betätigte ihn. Dann öffnete ich die Türe. Sofort wurde ich von einem Stiles in seine Arme gezogen. Ich kuschelte mich an ihn und wir blieben so eine Weile stehen. Als ich mich von ihm löste schaute ich Scott müde an.
"Hey" begrüßte ich ihn.
Er antwortete nicht, sondern zog mich in eine Umarmung. Ich spürte wie die Tränen hoch kamen. Schnell atmete ich tief durch. Stiles Strich mir beruhigend über meinen Arm.
"So Liv, wo dürfen wir unsere Isomatten aufblasen?" grinste Stiles und ich musste lächeln.
"Im Zimmer von meiner Schwester" meinte ich und führte sie in das Zimmer. Dort war genug Platz neben dem King size Bett um Isomatten auszulegen. Die beiden Jungs ließen ihre Isomatten sich selber aufblasen und wir setzen uns alle zusammen in das Bett meiner Schwester. Wir schwiegen uns alle an bis ich plötzlich das Wort ergriff...
"Er hat sie vergewaltigt. Deswegen sind wir auch weggezogen" flüsterte ich. Keiner antwortete.
"Ich hatte davon nichts mitbekommen... Tam hat mir erst vor ein paar Monaten alles erzählt. Nach dem Gerichtstermin, verkaufte mein Dad seine Werkstatt und begann Klischee Haft mit dem Alkohol. Meine Mum arbeitete Überstunden im Krankenhaus um Tam und mir Geld zu schicken. Und wie es aussieht, sind bald beide für immer weg" erzählte ich. Ich spürte nur wie ich an Stiles Brust gezogen wurde und wir uns zu dritt unter die Decke kuschelten.

Am nächsten Morgen wachte ich warm ein gekuschelt auf. Ich schaute direkt in Scotts Gesicht, der noch schlief. Seine Beine lagen über meinen. Stiles Arm hielt mich fest an ihn gedrückt. Ich schloss meine Augen einfach wieder.
Als ich das nächste Mal aufwachte schliefen Scott und Stiles immer noch. Vorsichtig befreite ich mich aus Stiles Umarmung und tapste ins Bad. Ich sah aus wie ein Panda. Ich nahm ein Abschminktuch und wusch erstmal mein Gesicht. Dann trug ich neues Make up auf. Ich schaute auf die Uhr und bekam einen Herzinfarkt: 11:23 Uhr. Wir müssten längst in der Schule sein. Ich rannte in das Zimmer meine Schwester und warf mich auf Scott drauf, der erschrocken seine Augen öffnete.
"Wir müssten schon längst in der Schule sein!" flüsterte ich.
"Keine Sorge, meine Mutter hat das geregelt" gähnte er und schloss die Augen wieder. ich stöhnte erleichtert auf und blieb einfach auf Scott liegen. Nach 10 Minuten stand ich auf und ging in unsere Küche. Irgendwie musste ich mich jetzt beschäftigen. Deswegen deckte ich dem Tisch und machte Rührei. Irgendwann umarmte mich jemand von hinten. Ich drehte mich um und sah Stiles.
"Und? Wie geht's?" fragte er.
"Schon viel besser!" lächelte ich.
"Lügnerin" murmelte Scott verschlafen, der gerade in die Küche kam.
"Wie bitte?" wollte ich wissen.
"Ach nichts" sagte er und ließ sich an den Tisch fallen. Ich grinste und brachte das Rührei an den Tisch.
"Guten Appetit" meinte ich und wollte in mein Zimmer.
"Isst du nichts?" hielt mich Stiles auf.
"Hab kein Appetit" sagte ich gleichgültig.
"Junge Dame! Du setzt dich jetzt hier hin und isst etwas!" protestierte Stiles.
"Na gut..." gab ich nach und setzte mich. Dann reichte mir Scott einen Vollbeladen Teller.
"Das soll ich essen?!" empörte ich mich, begann aber brav zu essen, als Scott mich streng ansah. Als ich fertig war räumte ich alles auf und wusch ab. Stiles und Scott halfen mir dabei und als wir fertig waren ging ich in mein Zimmer und packte meine Reise Tasche. Dann schrieb ich noch schnell Stella.

Ich hab dir mir meine Adresse oben geschrieben...
Ich komm heute natürlich!
Schreib Jack, dass er jetzt los fahren soll :D
Love U
O'

Dann ging ich wieder uns Wohnzimmer wo Stiles und Scott gerade versuchte sich gegenseitig mit Geschirrtüchern zu schlagen. Ich musste laut loslachen und beide schauten mich erstaunt an.
"Sorry, das sah grad echt lustig aus" lachte ich.
"Na warte dich kriegen wir" grinste Scott und ging ein Schritt auf mich zu. Ich quitschte glücklich auf und rannte weg. Auf einmal wurde ich über die Schulter von jemanden geworfen und ich erkannt Scotts Geruch. Dann wurde ich in das Bett meiner Schwester getragen und abgeworfen. Sofort begannen 4 Hände mich zu kitzeln und ich kreischte lachend los.
"Aufhören! Bitte! Wir schauen auch einen Film!" japste ich nach 5 Minuten.
"Wir hören auf, wenn wir einen raussuchen dürfen" dealte Stiles.
"Oke abgemacht und jetzt hört auf!" lachte ich.

The Pro's Of Being Normal - Teen Wolf Fan Fiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt