Parrish

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~Scotts Sicht~
Müde schleppte ich mich in die Schule. Ich hatte die ganze Nacht nicht schlafen können. Die Sorge um Olivia machte mich wahnsinnig. Stiles kam auf mich zu und umarmte mich. Er sah auch übel aus. Tiefe Augenringe verzierten sein Gesicht. Unsere neue Mitschülerin war nun seit über zwei Wochen verschwunden. Heute war Freitag... Morgen würden es drei sein. Ein hysterischer Liam rannte zu mir.
"Schnell du musst mir und Hayden helfen! Tracy hat einen ihrer Ausbrüche in den Umkleiden" keuchte er und Stiles und ich rasten los.
Tracy hatte es wohl am übelsten getroffen. Seit Olivia Weg war mussten wir ständig auf sie aufpassen. Wenn auch nur einer etwas gegen Liv sagte, kochte sie nur so vor Wut und verwandelte sich. Also war immer einer von uns bei ihr und verfrachtete sie bei Ausbrüchen in einen freien Raum. Liam führte uns in die Sportumkleide. Tracy stand gegenüber von Hayden die bedrohlich knurrte.
"Tracy! Beruhig dich" sagte ich vorsichtig.
"Nein!! Zwei Jungen haben gesagt, dass sie wahrscheinlich abgehauen ist, weil ihr Schwester zu inkompetent ist und sie sich jetzt mit Prostitution durchs Leben kämpft" fauchte das Mädchen.
"Und was bringst du Olivia, indem du versuchst deine Mitschüler anzufallen?" Meinte ein schlecht gelaunter Stiles. Ich vermute, dass er die Ganze Nacht die Nachrichten der Polizeistation abgehört hatte um Neuigkeiten zu erfahren. Tracy verwandelte sich zurück und brach in Tränen aus.
"Ich halt das nicht mehr aus!" Schluchzte sie.
"Leute... Ich denke, dass wir alle zu wenig geschlafen haben in letzter Zeit... Wir sollten einfach alle zu mir und versuchen eine Runde zu schlafen" bemerkte Hayden.
"Aber was, wenn es genau dann Neuigkeiten gibt" zweifelte Tracy.
"Wir haben die letzten drei Wochen nichts von ihr gehört... Kommt einfach... Außerdem wenn es Neuigkeiten gibt, werden wir von meiner Schwester geweckt" gähnte sie und wir trotteten ihr alle hinterher. Auf dem Weg nach draußen kamen wir an Livs Schließfach vorbei. Lydia war zwar diese Woche schon komplett daheim geblieben, doch davor hatte sie die Schüler aufgefordert etwas an das den Spint von Liv zu legen. Nun lagen dort viele Blumen und Teddys. Jeder von uns schaute traurig beim vorbei Laufen hin. Bei Hayden legte sich jeder irgendwo hin und sogar ich schaffte es einzuschlafen. Ich wachte erst wieder spät in der Nacht auf und stand auf. Ich hörte Stimmen aus dem Nebenraum. Dort saßen alle versammelt.
"Gibt es etwas neues?" Fragte ich sofort hoffnungsvoll. Doch die anderen schüttelten nur ihre Köpfe. Anstatt mich zu meinen Freunden zu setzten ging ich zur Haustür.
"Wohin willst du Scott?" Rief mir Stiles hinterher
"Weg" meinte ich nur und ging aus dem Haus. Dort setzte ich mich auf mein Motorrad und fuhr in Richtung Sinema. Bei Liv zu Hause ging ich durch die Eingangstür, die offen Stand und klingelte an der Wohnungstür. Ich wartete bis Tamara die Tür öffnen würde, doch stattdessen machte mir Parrish auf.
"Parrish? Was machst du hier?" Fragte ich erstaunt.
"Ich hab nach Tamara geschaut und ihr Essen gebracht" meinte der Junge Mann. Auf einmal erschien Tamara in meinem Blickfeld. Sie sah irgendwie dünner aus und hatte so dunkle Augenringe, dass sie aufgemalt aussahen.
"Hallo Scott" lächelte sie schwach.
"Ich wollte wissen ob ich vielleicht nochmal in Livs Zimmer dürfte" wollte ich wissen. Sie nickte nur und ich ging durch die Tür in Livs Zimmer. Das Bett war nicht gemacht und ich wusste sofort, dass Tam hier drin gelegen hatte. Offenbar war auch Tracy hier gewesen, denn es roch nach ihr. Nur noch ganz schwach erkannte ich Livs Geruch. Ich seufzte und ließ mich auf den Schreibtisch Stuhl fallen. Es war schrecklich zu wissen, dass die Kleine hilflose Liv irgendwo festgehalten wurde. Ehrlich gesagt wusste ich nicht einmal wieso sie mir so schnell ans Herz gewachsen war. Doch sie war wie die kleine Schwester für mich, die ich nicht hatte. Ich ballte meine Hand zur Faust als ich wieder an die dumpfen Schläge dachte, die man auf dem Tonband gehört hatte. Ihre Schreie verfolgten mich immer noch. Meine Mum war schockiert gewesen. Sie hatte keine Chance gehabt, da sie dazu noch nicht einmal ein Pfefferspray besaß. Meine Mum hatte angekündigt, Liv sofort eins zu kaufen, sobald sie wieder da sei. Ich blätterte durch den Block, der auf dem Schreibtisch lag. Es waren ziemlich viele Notizen, doch auf einer Seite hatte sie Stiles, Tracy, Lydia und mich zusammen gezeichnet. Auf den nächsten Seite sah man Tracy in ihrer Verwandelten Form. Sie musste es auf der Zugfahrt gezeichnet haben.
"Sie hat ein echtes Zeichentalent" sagte plötzlich jemand hinter mir. Es war Tamara.
"Wusstest du, dass sie kein Pfefferspray mehr hatte?" Fragte ich sie.
"Nein... Ich hab es ihr gekauft, weil sie vor etwas längerem mit krassen Verfolgungsängsten zu tun hatte" erzählte Tam. Ich schüttelte mein Kopf. Das ergab doch alles keinen Sinn. Wieso sollte jemand Liv entführen.
"Das ist alles so sinnlos... Wieso sollte jemand Liv entführen?" Sprach ich meine Gedanken nun laut.
"Ich verstehe es ja selber nicht... Wir haben nicht sonderlich viel Geld und wirklich besonders, sind wir auch nicht" sagte Tam ziemlich Nachdenklich. Wir verharrten nun eine Weile schweigend.
"Ich muss gleich zur Arbeit... Wenn du gehst, kannst du dann bitte die Tür zu ziehen?" Fragte tam und stand auf. Ich nickte und sie verschwand.

~Tamaras Sicht~
Ich ging in mein Zimmer und sah Parrish grübelnd am Fenster stehen. Ich schaute ihn eine Weile an, bevor ich zu meinem Schminktisch ging und meine Augenringe abdeckte. Anschließend tuschte ich meine Wimpern noch etwas und machte einen Lippenstift drauf. Dann lief ich zu meinem Kleiderschrank. Ich holte eine sehr knappe hot Pen heraus und ein am Hals anliegendes Bauchfreies Top. Ich zog mein T-Shirt über mein Kopf und das Top an. Als ich mich umdrehte starrte mich Parrish an.
"Entschuldigung" stammelte er und drehte sich wieder zum Fenster. Ich grinste und ich zog mir die Hot Pen an.
"Sie können sich wieder umdrehen" sagte ich zu Parrish. Er drehte sich um und lächelte mich an. Für eine Sekunde vergaß ich alle meine Sorgen. Doch mein lächeln verschwand als mir Liv wieder einfiel. Ich ging zu meinem Schmuckkästchen und holte eine Kette heraus. Diese versuchte ich mit Zitternden Finger einzufädeln. Ich wusste nicht, wann ich zuletzt gegessen hatte. Zwar brachte mir Parrish ab und zu was, doch ich aß es nur selten. Ich drehte mich verzweifelt um.
"Parrish?" Fragte ich vorsichtig. Er drehte sich um.
"Was ist?" Wollte er wissen.
"Kannst du vielleicht meine Kette zu machen?" fragte ich. Bevor er Antworten konnte rief Scott durch die Wohnung.
"Ich bin weg! Tschüss!" damit wurde eine Tür geschlossen. Bevor ich mich umdrehen konnte spürte ich einen warmen Atem in meinem Nacken.
"Geb mir die Kette" ertönte Parrish Stimme hinter mir. Meine Finger zitterten leicht als ich sie nach hinten gab. Als nächstes spürte ich Parrish Finger in meinem Nacken.
"So fertig" meinte er leise.
"Danke" lächelte ich und verharrte an der Stelle.
"Du musst was essen!" Brach Parrish nach einer Weile die Stille. Ich nickte langsam, dann lief ich ins Esszimmer. Nachdem ich mich gesetzt hatte begann ich langsam zu essen. Parrish aß ebenfalls etwas. Nachdem ich fertig war ging ich ins Bad um meine Zähne zu putzen.
"Was hältst du davon wenn ich mitgehe?" Fragte plötzlich Parrish hinter mir. Ich schaute ihn fragend an und spülte meinen Mund aus.
"In den Club" grinste er.
"Klar, warum nicht..." meinte ich schulterzuckend und schlüpfte in meine High Heels. Parrish verließ vor mir die Wohnung und ich schloss sie ab. Im Club angekommen begrüßte ich meinen Boss, der es verstanden hatte, dass ich in letzter Zeit später mit dem arbeiten anfing. Der Club war Rappel voll, da Freitag Abend war. Also schlängelte ich mich durch die Menschen Masse und bediente die Leute die in der Sofa Lounge saßen. Nach zwei Stunden wurde ich hinter die Bar gestellt. Parrish saß schon dort und spielte mit den Eiswürfeln in seinem Gintonic. Als er mich sah grinste er und nahm sein Glas hoch um daran zu trinken. Wie konnte man nur so gut aussehen? Schoss es mir in Kopf, doch sofort schämte ich mich selber für meine Gedanken. Schnell bediente ich die Kunden die warteten, dass man ihre Getränke mixte.

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Oben seht ihr, wie ich mir Tamara vorstelle... 

The Pro's Of Being Normal - Teen Wolf Fan Fiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt