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POV Stegi:

Chatverlauf:

S: Hey, bist du On? Ich brauche wen zum reden.

P: Klar. Was ist passiert?

S: Marek ist passiert. Ich habe dir ja von den Fotos erzählt. Jetzt erpresst er mich damit. Ich muss morgen Abend meine erste Aufgabe machen.

P: Oh Gott. Geh da nicht hin!

S: Doch ich muss. Sonst veröffentlicht er die Bilder. Ach und Tim hat mich heute wieder verprügelt.

P: Oh, nein. Stegi, ich wäre jetzt echt gerne bei dir. Ich werde am Wochenende zu dir kommen und dann werden wir zusammen feiern gehen. Du hast ja Geburtstag.

S: Keine Party:(

P: Doch! Das wird lustig. Dann kannst du endlich abschalten.

S: Ok, ein Versuch ist es wert.

P: Weißt du was, ich ruf dich jetzt an und dann kannst du mir mehr von heute erzählen.

Er ruft mich sofort an und ich erzähle ihm alles. Er ist ein echt guter Freund. Nein, er ist sogar der beste Freund, den man sich wünschen kann. Nachdem ich aufgelegt habe, lege ich mich ins Bett und versuche einzuschlafen. Vergebens. Ich muss die ganze Zeit an morgen Denken. Was hat Marek vor? Ich schaue auf die Uhr. Es ist 23 Uhr. Ich und Patrick haben echt lange telefoniert. Fuck! Ich habe das Abendessen total vergessen. Ich hoffe, dass Frau Bau mein Fehlen nicht aufgefallen ist. Irgendwann schlafe ich dann doch ein.

Mein Wecker reißt mich unsanft aus dem Schlaf. Ich hasse diesen Ton! Ich mache mich fertig für die Schule und gehe dann auch dort hin. Den ganzen Tag war ich total nervös und unkonzentriert. Ich glaube, dass das auch Tim, Rafi und Freddy gemerkt haben, denn sie haben mich heute in Ruhe gelassen. Nach der Schule gehe ich zu dem Spielplatz, an dem ich mich, nachdem mich Tim das erste Mal verprügelt hat, zurückgezogen habe. Hier kann ich klar denken. Ich stelle mir tausend Situationen vor, wie mich Marek bestrafen könnte. Vielleicht verprügelt er mich ja nur oder er lässt mich draußen übernachten. Vielleicht muss ich ja nur seine Hausaufgaben machen. Hoffentlich ist es so etwas harmloses. Vielleicht vergewaltigt er mich! Wenn er das tut, dann würde ich... Mir fällt nichts ein. Ich kann nichts gegen ihn tun. Ich bin total hilflos gegenüber ihm.

Es ist halb 10. Ich gehe los. Meine Beine fühlen sich so an, als würden sie aus Wackelpudding bestehen. Stegi, es wird nichts Schlimmes passieren. Ich versuche mir selbst Mut zuzusprechen. Ich bin 5 Minuten zu früh am Bahnhof. Marek ist noch nicht da. Der Bahnhof ist ganz verlassen, ich kann niemanden sehen. Es ähnelt einem Horrorfilm. Als die Kirchenuhr 10 schlägt, erscheint Marek. Er ist ganz in schwarz gekleidet. Er kommt auf mich zu. Ich bekomme eine Gänsehaut. "Stegi, schön das du gekommen bist." Er lächelt mich fies an. "Was willst du von mir?" Meine Stimme zittert. "Du must nur eine Kleinigkeit für mich abliefern." Dabei zeigt er auf ein kleines Tütchen mit weißem Pulver drin. Drogen! Er will das ich mit Drogen deale. Ich weiß nicht, ob ich mich freuen soll, denn es ist nicht so schlimm wie vergewaltigt zu werden, aber wenn mich die Polizei erwischt lande ich schnell im Gefängnis, oder eher im Jugendknast. Und das will ich echt nicht. "Pass auf, das du nicht erwischt wirst. Du weißt bestimmt was dir dann droht." "Warum machst du es nicht selber?" "Ich wurde schon oft genug erwischt. Noch eine Anzeige und ich muss wieder in den scheiß Jugendknast." Er gibt mir die Adresse und haut dann schnell ab. Ich stehe alleine am dunklen Bahnhof mit einem kleinen Tütchen mit weißen Pulver in der Hand. Schnell verstecke ich es in der Tasche meines Pullovers. Dann mache ich mich auf den Weg zu der Adresse.


Neues Leben:( ~StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt