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Hey, dies ist meine erste Geschichte überhaupt, also erwartet nicht zu viel;)

Ich versuche täglich ein Kapitel hochzuladen.

POV Stegi:

"Stegi, kommst du endlich."

Heute ist der Tag, an dem ich in das Waisenhaus komme, wie sehr ich mich darauf schon freue... NICHT. Diese Frau vom Waisenhaus ruft mich schon das zehnte Mal in zwei Minuten, die nervt echt. Ich hole schnell meinen Koffer und gehe die Wendeltreppe, unseres alten Hauses, runter, zum Auto der Frau. Ich setzte mich in das Auto und hole sofort meine Kopfhörer raus. Ein Gespräch mit der alten Frau, ist das Letzte, was ich jetzt brauche. Wir werden 3 Stunden bis nach Essen fahren. Ich war noch nie so weit weg von meiner Heimatstadt Karlsruhe. Meine Eltern und ich wollten eigentlich vor zwei Wochen nach Griechenland fahren, aber vor einem Monat hatten sie einen tödlichen Unfall. Wir hatten uns ein neues Auto gekauft und waren gerade auf dem Heimweg, als ein LKW direkt in uns reingefahren ist. Ich hatte nur eine Platzwunde und ein paar Kratzer, von den Glasscherben, jedoch war mein Vater sofort tot und meine Mutter verstarb noch auf dem Weg ins Krankenhaus. Ich habe fast zwei Wochen gebraucht bis ich wieder einen Bissen runterbekommen habe, und ich esse immer noch sehr selten, weshalb ich auch so abgemagert aussehe. Seit dem Unfall rede ich kaum noch, habe meine Freunde verloren, vor allem vermisse ich meinen besten Freund Patrick. Patrick hat versucht mich aufzuheitern, aber ich habe ihn immer abgewiesen. Jetzt habe ich keinen Kontakt zu ihm, ich vermisse ihn sehr. Warum war ich nur so dumm.

Irgendwann muss ich wohl eingeschlafen sein, denn ich wurde von der alten Frau geweckt. "Stegi, aufwachen! Wir sind da." Ich steige aus und betrachte das Waisenhaus. Es ist genauso, wie ich es mir vorgestellt habe, alt, hässlich und vor allem konnte man die Traurigkeit spüren. Und dort soll ich über ein Jahr wohnen?! Nein, Danke! Aber ich kann nirgendwo anders hin, ich bin erst 16, also kann ich mir keine eigene Wohnung leisten und Verwandte habe ich auch keine.

Ich hole meinen Koffer aus dem Kofferraum und folge der Frau. Sie führte mich zu einer Art Rezeption, an der ich mich anmelden musste und ich bekam kurz darauf meinen Zimmerschlüssel. Zum Glück habe ich ein Einzelzimmer, auf einen Mitbewohner hätte ich gar keinen Bock. Die Frau, von der Rezeption, führt mich zu meinem Zimmer. Es ist im zweiten Stockwerk, und es gab keinen Aufzug. Ich habe seit Wochen kein Sport gemacht, weshalb ich schon nach den ersten Stufen zu schnaufen beginne. Die Frau ,die meine Unsportlichkeit wohl bemerkt haben muss, lächelt mich an und nahm mir den Koffer ab. "Danke" Sagte ich leise. Frau Bau, wie sie sich vorgestellt hatte, scheint echt nett zu sein. Vor dem Zimmer 33 bleibt sie stehen und sagt: " Hier ist dein Zimmer, Stegi. Ich lasse dich erst mal ankommen. Wenn du Fragen oder Wünsche hast oder du jemanden zum reden brauchst, kannst du immer zu mir kommen" Ich nicke, ich habe keine Lust zu reden, denn ich war mir sicher, dass meine Stimme bricht. Sie ähnelt meiner Mutter sehr.

Frau Bau geht weg und ich stehe vor meinem neuen Zimmer. Langsam hohle ich meinen Schlüssel aus meiner Jackentasche und schließe die Tür auf. Sie quietscht. Das Zimmer ist klein, aber trotzdem habe ich mit etwas Schlimmeren gerechnet. Die Möbel sind aus Holz und die Wände sind einfach weiß. Links ist ein einfaches Bett, welches schon bezogen war, und gegenüber war ein schmaler Kleiderschrank, jedoch wird dieser für meine wenigen Anziehsachen reichen. Hinter dem Bett ist ein Schreibtisch mit einer kleinen blauen Lampe. Auf diesem lagen weiße Blätter und ein Etui mit vielen Stiften. Ich frage mich, woher sie wissen, dass ich früher gerne gemalt habe. Vor dem Unfall habe ich jeden Tag Bilder gemalt, hauptsächlich Bilder von meiner Lieblingssängerin Chrissy, jedoch habe ich seit einem Monat keinen Stift mehr angefasst. Seit einem Monat habe ich hauptsächlich nichts gemacht. Nicht gemalt, nicht gegessen, nicht geredet. Einfach nichts. Ich wollte nicht mehr richtig Leben.

Ich gehe zum Fenster. Der Ausblick ist wundervoll, ich schaue direkt auf ein kleines Weizenfeld, dahinter ist eine kleine Siedlung. Zum Glück ist das Waisenhaus nicht mitten in Essen, sondern etwas abseits. Auf Menschenmassen direkt vor meinem Fenster kann ich ganz gut verzichten. Ich setze mich auf die Fensterbank und beobachte ein kleines Eichhörnchen, welches gerade von Baum zu Baum springt. Ich wünschte meine Eltern wären jetzt bei mir, meine Mutter hätte mich einfach nur angelächelt und mein Vater hätte mir irgendwelche unnötigen Fakten über Eichhörnchen erzählt. Mir läuft die erste Träne über die Wange, aber irgendwie müsste ich bei dem Gedanken an Sie auch lächeln. So waren meine Eltern, meine Mutter hat mich immer aufgemuntert und hat mich bei allem unterstützt und mein Vater war immer stolz auf mich, auch wenn ich nicht der typische Junge bin. Ich war noch nie sehr sportlich oder beliebt gewesen, aber meine Eltern hielten immer zu mir. Jetzt fing ich noch stärker an zu weinen, am liebsten hätte ich mich geritzt, aber dies wäre das Letze gewesen, was meine Eltern gewollt hätten.

Es ist schon 22 Uhr und morgen muss ich zur Schule, ich habe echt Angst davor. Ich hasse es neu irgendwo zu sein. Und was ist wenn sie mich nicht mögen? Mit dieser Frage schlief ich ein...

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Neues Leben:( ~StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt