Neues Leben:( ~Stexpert

~18~

POV Tim:

Heute war die Schule echt langweilig. Stegi war nicht da, also hatten wir niemanden zum ärgern. Ich mache mir erst einmal etwas zu Essen, da meine Eltern beide noch arbeiten. Ich koche echt gerne und laut meinen Freunden koche ich auch extrem gut. Ich mache mir Spagetti mit Tomatensoße. Als diese fertig ist, mache ich mir einen Teller fertig und begebe mich ins Wohnzimmer. Ich mache den Fernseher an und zappe durch die Kanäle. Wie immer nur Scheiße! Am Ende gucke ich einfach SpongeBob . Das kann man immer gucken. Ich esse mein Essen auf und lege mich auf das Sofa. Mir ist echt langweilig. Freddy und Rafi haben heute keine Zeit. Wenn mir langweilig ist, denke ich zu viel. Momentan ertappe ich mich immer wieder, wie ich über Stegi nachdenke. Er ist einfach so anders als alle Anderen. Er ist etwas besonderes. Gestern, also am Dienstag, war er so nervös. Er konnte nicht still auf seinem Stuhl sitzen. Ja, ich beobachte Stegi oft in der Schule. Er hat die ganze Zeit gezittert, deshalb habe ich Freddy und Rafi gesagt, dass wir ihn in Ruhe lassen würden. Ich bin irgendwie immer zweigespalten, wenn wir Stegi verprügeln. Auf der einen Seite rede ich mir immer ein, dass er selbst Schuld sei, aber immer wenn er dann wie ein Haufen Elend vor mir liegt, möchte ich ihn einfach nur trösten. Ich hasse mich für diesen Gedanken selbst. Ich bin nicht schwul! Heute war Stegi nicht in der Schule. Irgendwie war ich traurig deswegen. Tim, hör auf so zu denken!

Ich beschließe etwas Minecraft zu spielen. Ich liebe dieses Spiel und ich bin auch ziemlich gut darin. Ohne Rafi und Freddy macht es aber keinen Spaß. Überall sind nur solche Luschen, die kein Minecraft zocken können. Ich hasse solche Tage, an denen keiner meiner richtigen Freunde Zeit hat. Ja, ich habe in der Schule sehr viele 'Freunde', aber mit denen würde ich niemals was in meiner Freizeit machen, das sind alles nur Mitläufer. Sie verstellen sich, um anderen zu gefallen. Vor der Tür klimpert ein Schlüssel. Es ist schon 20 Uhr. Das könnte meine Mutter sein! Und das ist sie auch. Sie sieht ziemlich geschafft aus. "Was ist los?" frage ich sie. "Wir haben wieder Probleme mit Marek." sie hört sich echt fertig an. Eigentlich erzählt sie nicht viel von ihrer Arbeit, aber über Marek hat sie schon öfters ihren Dampf ausgelassen. Ich hasse diesen Typ, auch wenn ich ihn nicht persönlich kenne. Ich gehe zu meiner Mutter und umarme sie. Ich spüre das sie das jetzt braucht. "Danke." sie lächelt mich an. Dann geht sie nach oben in ihr Schlafzimmer. Ich gehe auch in mein Zimmer und lege mich hin. Doch einschlafen konnte ich nicht so schnell. Ich nahm mein Handy und schreibe noch eine Weile mit Rafi, der endlich wieder Zeit hat.

Zeitsprung (Freitag):

Mein Wecker klingelt. Wie immer versuche ich ihn im Halbschlaf aus zu machen. Natürlich gelang es mir nicht. Ich öffne meine Augen und schalte ihn gezielt aus. Dann mache ich mich fertig. "Tschüs!" rufe ich durchs Haus, bevor ich mich auf den Weg zur Bushaltestelle machte. Der Bus war wie immer total überfüllt, aber ich bekomme trotzdem einen Sitzplatz. Ein Junge, ungefähr 1 Jahr jüngerer als ich, macht mir einen Platz frei, nachdem ich ihn böse angeguckt habe. Es ist echt praktisch, wenn alle vor einem Respekt haben. Ob Stegi wieder in der Schule ist? Er ist seit 2 Tagen nicht mehr da gewesen. Der Bus hält und ich steige aus. Die anderen beiden sind schon da. "Hey!" rufen sie mir zu. Ich begrüße sie auch und wir unterhalten uns wieder über das heutige Basketballspiel. Unsere Schulmannschaft, die auf Platz 1 ist, spielt gegen den zweiten. Wir werden locker gewinnen! Leider wird Rafi nicht mitspielen, weil er eine Verletzung am Fuß hat.

Der Unterricht beginnt. Stegi ist wieder nicht da. Vielleicht ist ihm etwas schlimmes passiert? Hoffentlich nicht.