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Nach dem Basketballtraining musste ich mich beeilen. Ausgerechnet heute, hatte ich eine Frühschicht. Sie begann um 12 Uhr, sonst musste ich immer erst um vier Uhr da sein. Ein schneller Blick auf die Uhr, sagte mir, dass es kurz nach elf war.

Ich war noch total verschwitz und hungrig war ich auch. Schnell rannte ich in mein Zimmer und nahm mir frische Anziehsachen raus. Mit diesen unter dem Arm flitzte ich zu den Gemeinschaftsduschen. Zum Glück könnte ich niemand anderes sehen.

Nach der erfrischenden Dusche ging ich rasch in den Speisesaal und schnappte mir einen Apfel. Über die Ferien gab es hier Selbstbedienung, weshalb ich zu jeder Zeit etwas essen konnte.

Als ich endlich fertig war, hatte ich nur noch fünf Minuten. Wenn ich zügig gehen würde, dann käme ich noch pünktlich.

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Erschöpft ließ ich mich auf mein Bett fallen. Die Arbeit war heute anstrengender als sonst. Ich musste irgendein altes, extrem schweres Bild aus einem Laster in die Galerie schleppen. Laut Loras war dieses Gemälde kostbarer als sein ganzes Hab und Gut. Und Loras hatte schon viel Kohle... Wenn ich es fallen gelassen hätte, dann hätte er mich wahrscheinlich eigenhändig geköpft. Glücklicher Weise war dies nicht passiert...

Der heutige Tag war ein perfektes Beispiel, wie ich mir meine wohlverdienten Ferien nicht vorgestellt hatte. Eigentlich sollte ich den ganzen Tag im Bett rumgammeln oder mich mit Freunden treffen. Einfach Spaß haben... Aber nein, wegen Marek musste ich ja ein Strafgeld von 500€ bezahlen und diese blöden 'Sozialstunden' machen. Warum hatte ich einfach kein Glück im Leben? Erst dieser blöde Autounfall, weswegen dieses scheiß Leben überhaupt angefangen hatte. Und dann kamen noch Marek und Tim hinzu. Ohne die beiden wäre mein Leben schon ätzend.

Aber einen kleinen Lichtblick gab es. In ungefähr einem Jahr könnte ich hier weg. Ich könnte mir ein komplett neues Leben aufbauen. Geld würde ich für den Anfang auch haben, da meine Eltern mir einigermaßen-viel Geld hinterlassen haben, an das ich aber erst mit 18 Jahren dran durfte. Ich freute mich schon auf diesen Tag.

Meine Gedanken drifteten ab und meine Augen begannen zu brennen. Nach und nach versank ich im Land der Träume...

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Ein Knacken an der Tür ließ mich  hochfahren. Hatte ich mir das nur eingebildet? Oder war es real? Ich sah mich leicht benommen in meinem dunklen Zimmer um. Aber alles schien normal zu sein. Ich wollte mich gerade wieder hinlegen, als ich ein weiteres Geräusch an meiner Zimmertür vernahm. Es war ein Geräusch, das ich nicht zuordnen konnte. Es war leise und ruckartig.

Wie durch einen Schlag war ich plötzlich hellwach und ich schaute gebannt zu meiner Tür. Was wäre, wenn es ein Mörder wäre? Eigentlich wäre das gar nicht sooo tragisch. Aber es war schon sehr unwahrscheinlich, dass ein solcher in mein Zimmer einbricht. Höchst wahrscheinlich bildete ich mir das Geräusch einfach nur ein.

Als die Tür sich langsam und knarzend in Bewegung setzte, wusste ich, dass es keine Einbildung war. Augenblicklich setzte ich mich auf. Meine Augen starr auf der Tür. Wer besuchte mich um...-mein Blick ging schnell zu meinem Wecker- 23 Uhr?

Ich begann zu zittern, denn ich rechnete mit dem Schlimmsten. Leider wurde meine Befürchtung bestätigt, als ich eine unangenehm-bekannte Stimme vernahm.

"Na, Stegilein..."

Neues Leben:( ~StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt