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POV Tim (in der Umkleide):

Stegi ist echt zu weit gegangen. Ich habe ihm schon eine Chance gegeben. Und nach nur einer Woche vermasselt er sie schon. Was für ein Dummkopf. Mich haben schon viele gefragt, wieso ich Stegi nicht aus meiner Klasse vertreibe, da ich dies normalerweise bei jedem Neuen mache. Aber ich möchte Stegi nicht schlagen. Keine Ahnung wieso. Er wirkt so zerbrechlich. Und irgendwie sieht er ja auch echt süß aus, mit seinen blonden Haaren und den Sommersprossen. Tim, denk so etwas nie wieder!

"Tim, möchtest du Stegi keine Lektion erteilen?" fragt mich Rafi. "Gleich." Ich will Stegi nicht schlagen, aber wenn ich es nicht tun würde, verliere ich meinen mehroderweniger guten Ruf. Und den möchte ich nicht verlieren. Stegi zieht sich nicht um, anscheinend wartet er darauf, dass alle die Umkleide verlassen. Dies tun sie auch. Nur ich, Freddy und Rafi bleiben. Stegi weiß wohl, was ihn erwartet, denn er zittert am ganzen Körper. Wir drängen ihn in die Ecke. Rafi schlägt Stegi und dieser verzieht sein Gesicht schmerzvoll. Dann schupse ich ihn gegen die Wand, sodass er hinfällt. Eigentlich hat es Stegi auch verdient. Er ist der Neue und auch noch schwul. Freddy tritt mehrmals heftig auf ihn ein. "Hör auf, es reicht." ich kann es nicht mehr mit ansehen. Freddy lässt von Stegi ab und wir gehen zum Unterricht. Stegi lassen wir einfach in der Umkleide liegen.

Zeitsprung:

Es ist gutes Wetter. Ich beschließe in die Stadt zu gehen. Ich bin gerade auf dem Marktplatz angekommen, da fällt mir Stegis blonder Haarschopf auf. Er unterhält sich mit einem schwarzhaarigen Jungen, den ich noch nie zuvor gesehen habe. Der Schwarzhaarige sagt etwas, woraufhin Stegi anfängt auf und ab zu springen. Wie süß! Tim, hör auf! Die beiden setzen sich an einen Tisch von einer Eisdiele. Ich beobachte sie lange. Ich habe Stegi noch nie so glücklich gesehen. Generell habe ich ihn noch nie lachen gehört. Er wirkt so lebensfroh. Vielleicht ist das ja Stegis Freund? Ich wurde plötzlich wütend und traurig. Ich weiß nicht wieso. Ich setze mich an den Tisch, der Stegis seinem am nächsten ist. Er unterbricht sein Gespräch. Was sie sagen kann ich nicht verstehen. Aber ich erkenne, wie sich die Gesichtszüge des Schwarzhaarigen anspannen und er mich böse anguckt. Dieser Typ ist mir total unsympathisch. Er schaut wieder zu Stegi. Ich mustere ihn genauer. Er hat braune Augen, ist größer als Stegi, aber an meine Größe kommt er nicht annähernd heraran, und er ist muskulös. Aber ich bin muskulöser. Ich bin so sehr in meine Gedanken vertieft, dass ich gar nicht merke, dass Stegi mich anschaut und die beiden dann aufstehen. Unauffällig folge ich ihnen.

Sie gehen zum Bahnhof. Stegi umarmt ihn. Aber nicht kurz, wie man das bei einer normalen Verabschiedung macht, sondern für mehrere Minuten. Ich weiß nicht wieso, aber ich werde echt sauer auf Stegi. Ich gehe, denn ich weiß, wenn ich dies weiter beobachte, werde ich den Schwarzhaarigen vor den Zug schupsen.

Zuhause angekommen lege ich mich in mein Bett und denke nach. Warum hat Stegi so eine Wirkung auf mich? Seitdem er da ist, verhalte ich mich anders. Warum denke ich immer so schwul? Ich bin nicht schwul! Stegi ist schuld. Stegi kann etwas erleben!

Neues Leben:( ~StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt