"Wie, es ist dir egal? Dir kann das nicht egal sein." Mareks Gesichtszüge entglitten ihm. Mit dieser Antwort hatte er scheinbar nicht gerechnet. Ein leises, dunkles Lachen lenkte meine Aufmerksamkeit auf Leon. Er saß da und lachte. Warum zur Hölle lacht der? "Hahaha, Marek. Ich habs dir doch gesagt. Selbst dieser mickrige Junge ist nicht so blöd, das zu versuchen."
Seine Beleidigung ignorierend, wendete ich mich wieder Marek zu. Dieser war rot angelaufen und sah so aus, als würde er gleich explodieren. "Stegi, das ist deine letzte Warnung. Ich gebe dir eine Woche, um deine Meinung zu ändern. Sonst weißt du ja, was passieren wird." sagte Marek mit zusammengepressten Zähnen.
"Und du wirst noch einen Bonus bekommen." sagte Leon, der drohend aufgestanden war und seine Faust gegen seine andere offene Hand schlug. Ich schluckte, doch mein Entschluss stand fest. Ich würde nicht in der Galerie einbrechen. Marek schaute mich noch einmal böse an und öffnete dann die Tür. Leon trottete ihm langsam hinterher. Und ohne ein Abschiedswort verließen beide mein Zimmer.
Zur Ruhe kam ich in dieser Nacht nicht mehr. Zu viele Gedanken schwirrten in meinem Kopf herum und alle drehten sich um Marek und seine Drohung. Wieso musste so etwas immer mich treffen?
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Diese Woche ging wirklich schnell rum. Jeder Tag war gleich. Morgens war Basketball spielen angesagt, Mittags musste ich arbeiten und Abends konnte ich kein Auge zudrücken. Marek erinnerte mich jeden Tag an die Konsequenzen, falls ich sein 'Angebot' ablehnen würde. Er nahm überall diese blöde Tüte mit den Fotos von mir mit und stellte sie so hin, dass ich sie auf jeden Fall sehen konnte. Selbst als ich duschen war, hatte er die Tüte unbemerkt an die obere Ecke des Spiegels gehängt. Einmal hatte ich die Tüte in den Mülleimer geschmissen, aber drei Stunden danach befand sie sich wieder bei Marek. Ob es eine neue war oder er sie im Müll gefunden hatte, wusste ich nicht, aber die Tatsache, dass Marek immer wusste, wo ich war, beunruhigte mich.
War es wirklich richtig sein 'Angebot' anzulehnen? Wenn Tim die Fotos sehen würde... Oh Gott, das wollte ich mir gar nicht vorstellen.
Beim Basketballtraining bekam ich öfters komische Blicke von den anderen ab. Es könnte an meinen tiefen Augenringen liegen, die ich wegen den schlaflosen Nächten hatte, aber ich glaubte eher, dass Mareks böse Blicke daran schuld waren. Selbst Tim schaute mich ab und zu fragend an und schaute dann immer hektisch zwischen mir und Marek hin und her. Als würde er die Beziehung zwischen Marek und mir nicht verstehen. Aber auch er blieb für mich in dieser Woche ein Rätsel. Tim schien netter zu sein. Er machte mich nicht runter und lachte mich auch nicht aus, wenn ich mich mal wieder mit dem Ball blamierte, aber lächeln konnte er mir gegenüber auch nicht. Meistens ignorierte er mich, was mich nicht sonderlich störte. Er brachte mich sogar zum lächeln, wenn ich seine hasserfüllten Blicke zu Marek sah. Es war schön zu wissen, dass nicht jeder Idiot Marek toll fand.
Als dann die Woche um war, klopfte es erneut an meiner Tür. Es war wieder genau 23 Uhr. Genauso wie letztes mal. Ich hastete schnell zur Tür, ich wusste ja, wer draußen stand und solche Gäste sollte man am besten nicht vor der Tür warten lassen. Die beiden drängten sich ohne ein Wort an mir vorbei und gingen auf ihre besagten Plätze. Leon setzte sich auf meinen Stuhl und Marek blieb mitten im Zimmer stehen.
"So, Stegilein... Wie hast du dich nun entschieden?" fragte Marek in einer viel zu nett-klingenden Stimme. Vor diesem Augenblick hatte ich mich gefürchtet. Marek würde kein 'Nein' akzeptieren... doch ich hatte mich schon längst entschieden. "Nein." sagte ich mit fester Stimme. Mareks Augen blitzten. "Was nein?" "Nein, i...ich werde es n...nicht machen." stotterte ich. Ich hatte es mir gut überlegt, auch Patrick hatte mir beigepflichtet, dass ich es lassen sollte. Und auf Patricks Ratschläge war verlass.
"Na schön... Du hast es nicht anders gewollt..." Marek grinste fies.
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Neues Leben:( ~Stexpert
FanficStegis Leben rutscht aus den Fugen. Ein Autounfall schleudert ihn in eine neue Umgebung. Von Fieslingen attackiert, versucht er die Schulbank zu drücken. Wird er es schaffen sein neues Leben zu überleben? Wenn sich der gut aussehende Typ ändern wür...