Kapitel 26

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Während er meine Hand festdrückt, halte ich komischerweise die Luft an und schließe die Augen. Ich rechne, mit einem heftigen Schlag oder etwas Ähnliches, das mich aus den Socken haut. Ich rechne damit, dass ich mich erinnere, dass ich mein schlechtes Gewissen loswerde und wir zusammen gen Himmel reiten, doch es geschieht einfach nichts. Langsam öffne ich meine Augen und sehe in die Runde. Ein Betretenes Schweigen steht im Raum. Als niemand etwas sagt, ziehe ich meine Hand langsam zurück und mache einen Schritt zur Seite.

»Und? «, fragt Will mich aufgeregt.

Ich schlucke schwer und reibe mir meine Arme leicht. »Ich...«, setze ich meinen Satz an, doch er unterbricht mich sofort.

»Du kannst dich nicht erinnern «, flüstert er entsetzt, er kann es wohl an meinem Blick erkennen.

»Also... «, setze ich an aber ich kann ihn nicht anlügen. »...nein «, sage ich betrübt und sehe Ally dabei hilfesuchend an.

»Das wird schon Anna «, sind ihre Worte, ehe sie mich langsam und unsanft aus dem Raum schiebt. Bevor ich endgültig den Raum verlasse, werfe ich noch einmal einen kurzen Blick zurück. Will schaut betrübt zur Seite, ehe Ally mir die Tür vor der Nase zu schlägt. Eine Weile bleibe ich vor ihr stehen und starre sie an.

»Will, du musst trinken! Sei nicht so verantwortungslos und bring es hinter dich! « Ich kann Ally durch die Tür hören.

»Seit wann, hast du mir zu sagen, was ich zu tun und zu lassen habe? «, fragt er sie schroff.

»Gut, dann stirb aber so bekommst du auch nicht was du willst «, sind ihre Worte, ehe die Tür plötzlich wieder aufgeht. Als sie mich sieht, bleibt sie für einen Moment stehen, bevor sie einfach an mir vorbei zur großen Türe geht.

»Ally «, rufe ich ihr hinterher, doch sie bleibt nicht stehen.

Wieder stehe ich vor dieser Tür und weiß nicht, was ich tun soll. Ist es gut noch einmal hineinzugehen? Sicher nicht, doch ich tue es trotzdem. Zögernd lege ich meine Hand auf die Klinke und drücke sie runter.

Ohne mein Zutun, schwingt sie auf, ehe ich freie Sicht auf das Krankenbett habe. Als Will schnell seinen Kopf in meine Richtung dreht, weiß ich nicht, was ich tun soll. Wie versteinert stehe ich im Türrahmen, ehe er plötzlich ganz langsam aufsteht. Ich sehe, dass er auf mich zu kommt, doch rühre ich mich nicht.

Als er vor mir steht, streckt er ganz langsam den Arm in meine Richtung aus. » Schnell, Anna. Tu was «, brüllt mein Kopf, doch bin ich nicht in der Lage es um zu setzen. Er kommt immer näher und mein Herz fängt an zu rasen. Gleich ist sein Arm in der Nähe meines Armes. Was er wohl vor hat? Ich schlucke schwer und schaue ihn irritiert an, doch er verlangsamt seine Bewegung nicht. Als er mich plötzlich am Arm packt, schließe ich für einen Moment die Augen, ehe er mich ruckartig ins Zimmer zieht und die Türe schließt. »Ich wollte dir nicht zu nah treten, ich wollte nur die Tür schließen «, flüstert er, während ich nicht anders kann, als ihm auf die Lippen zu starren. Schnell fahre ich mir mit meiner Zunge über die Lippen, bevor ich bemerke, was ich tue. »Ist irgendwas? «, fragt er mich und sieht mich durchdringend an.

Ich hebe meinen Arm und fahre mit meinem Finger über meine Lippe. »Nein, nichts. Wieso? «

Er schluckt einmal bevor er spricht. »Es sah aus, als würde dir gefallen, dass ich dich berühre. «

Ich werfe schnell einen Blick auf den Boden, dann einen zur Seite, ehe ich ihn wieder ansehe. »Nein, wieso sollte es? «

Schnell macht er einen Schritt auf mich zu, er steht jetzt genau vor mir und sieht mir in die Augen. »Ob du das jetzt hören willst oder nicht aber es hat dich früher scharfgemacht, wenn ich das getan habe «, schnell streicht er mir eine Strähne hinters Ohr und fährt mir mit seinem Daumen über die Wange.

»Ich...mir soll das gefallen haben? «, stottere ich und ziehe mich ein wenig zurück, doch er hält mich fest.

»Ich konnte förmlich riechen, wie sich dein Duft verändert hat, wie du mich wolltest. «, flüstert er und fährt mit der anderen Hand meinen Hals entlang. Als er mich berührt, werde ich sofort rot. Die Hitze steigt in mir und mein Atem geht plötzlich schneller. »Wir haben uns...vorher noch nie gesehen «, flüstere ich, doch ich traue meinen eigenen Worten nicht mehr, denn ich schmelze regelrecht unter seinen Berührungen dahin. Langsam kommen mir Zweifel. Der Mann, muss mich kennen, sonst wüsste er nicht, was mich anmacht. »Mein Duft? Wie meinst du das? «, flüstere ich und drücke mein Gesicht gegen seine Hand. Ich hoffe er versteht, dass er weite machen soll.

Er starrt mich eine Weile an, ehe er spricht. »Ich werde jetzt einen kleinen Test machen, Anna. Ich will, dass du mir ehrlich sagst, ob du was empfindest. «

Als hätte es mir die Sprache verschlagen, nicke ich nur und schlucke schwer. Was hat er nur vor?

Langsam fährt er mit seiner Hand an meinen Hinterkopf und greift nach meinem Haar. Er dreht es einmal um seine Hand und zieht mich ein wenig zurück. Noch ehe ich bemerke, was er vorhat, presst er sich an mich und umschlingt mich plötzlich mit seiner Hand. Er presst seine Lippen so stark auf meine, dass ich die Luft anhalte. Seine weichen, wohlgeformten Lippen liegen auf meinen und ich wehre mich nicht. Er öffnet seinen Mund und tastet sich ein wenig mit seiner Zunge vor. Abrupt öffne ich meine Augen, doch, ziehe ich mich nicht zurück, ich lasse ihn gewähren und öffne ebenfalls ein wenig meinen Mund. Da er ein wenig größer ist als ich, strecke ich meine Hals ein wenig durch. Unsere Zungen tanzen leidenschaftlich, ehe er mich plötzlich, mit einem festen Ruck an sich presst. Ich kann ihn nur noch eine Armlänge von mir fernhalten, doch will ich das überhaupt? Die Hitze steigt immer höher in mir und mein ganzer Körper kribbelt. Als ich meine Arme plötzlich um seinen Hals schlinge, weiß ich selber nicht, was ich tue, doch er reagiert sofort darauf. Schnell umschlingt er mich mit seiner freien Hand und fährt damit meinen Rücken entlang, bis hin zu meinem Hintern. Sein Kuss wird plötzlich wilder und er zieht meinen Kopf noch ein wenig mehr nach hinten, ehe er mich plötzlich hochhebt und gegen seine Mitte drückt. Ich umschlinge ihn mit der gleichen Leidenschaft und ich erkenne mich plötzlich nicht mehr wieder. Als er sich mit mir in Bewegung setz, schließe ich die Augen wieder und fahre mit meinen Händen wild durch seine Haare. Er setzt mich auf Allys Schreibtisch ab und lässt mich kurz los. Schnell, fährt er mit seinen Lippen meine Halsschlagader nach und keucht dabei. Vor Erregung, schmeiße ich meinen Kopf in den Nacken und

Stöhne auf.

»Anna «, stöhnt er, ehe er mir mein Top vorne ein wenig herunter zieht und meine Brust mit seiner Hand umfasst. »Nein, zieh mir das aus «, stöhne ich und er macht was ich sage. Als er das Top fallen lässt, küsst er mich wieder leidenschaftlich und ich umschlinge seine Mitte mit meinen Beinen. »Oh Gott, Will «, flüstere ich beim Luftholen, ehe er sich plötzlich abrupt von mir zurückzieht. Ich schaue ihn entsetz an, als er sich von mir löst und mein Top aufhebt. Schnell richtet er sein Shirt und seine Hose wieder und sieht mich aufgeregt an. »Ally ist zurück zieh das wieder an «, befiehlt er, eher er noch einmal zu mir kommt und mir einen intensiven Kuss gibt. Als er sich zurückzieht, folge ich ihm kurz, doch lässt er mich los. »Ally kommt? «, frage ich irritiert und ziehe mir schnell das Top über den Kopf.

»Ja «, flüstert er, ehe er sich wieder ins Bett legt, als wäre nichts gewesen. Völlig verwirrt, sitze ich auf dem Schreibtisch und starre ihn an. »Jetzt geh «, flüstert er, ehe die Tür plötzlich aufgeht.

Als sie reinkommt, schließt sie schnell die Tür und geht auf ihn zu. »Will, Ich habe eine Idee «, sagt sie aufgeregt, doch als sie ihn ansieht, bleibt sie plötzlich stehen. Als sie ihren Kopf langsam in meine Richtung dreht, fängt mein Herz anzurasen, bevor ich schnell von ihrem Schreibtisch aufspringe. Ich sehe sie mit aufgerissenen Augen an, doch fällt mir nichts ein, was ich sagen könnte. Meine Haare sind noch ganz zerzaust und meine Wangen glühen.

Ihr Blick wandert zwischen uns hin und her, als Will plötzlich leicht schmunzelt und einen Arm hinter den Kopf legt. »Wir haben nur geredet «

Ihr Blick sagt mir, dass sie ihm kein Wort glaubt und dass sie mich wahrscheinlich fragen wird, was hier los war, doch ich weiß es ja selbst nicht. Schnell gehe ich zur Tür und drücke die Klinke runter, ehe sie plötzlich meinen Namen sagt. Zögernd drehe ich mich um und sehe sie an. »Ja? «

Sie sagt nichts weiter, doch ist ein Lächeln auf ihren Lippen zu sehen. »Ich muss Torell noch was Wichtiges fragen, ich ... geh ihn mal suchen «, stottere ich, ehe ich schließlich den Raum verlasse und die Tür hinter mir schließe. Völlig überrumpelt, lasse ich mich an ihr herabgleiten und fahre mir durch die Haare, als ich mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen kann.

Blood Hunter - Hunt or be huntedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt