Kapitel 22 - Bedingung

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Als ich mein Bewusstsein wiedererlange, schwimmt alles vor meinen Augen. Langsam versuche ich, meine Arme zu meinem Brustkorb zu ziehen, doch ist stoße auf Wiederstand. Ich versuche es erneut, ehe plötzlich eine schwarze Gestalt vor mir auftaucht. Kurz keuche ich auf, denn die Stimme, die so laut auf mich einredet, droht mir das Trommelfell zu sprengen. Ich versuche mir meine Augen zuzuhalten, doch ich komme gar nicht erst soweit. Schnell werfe ich einen Blick auf meine Arme, bevor ich bemerke, dass ich angekettet bin.

Die Ketten, sind kalt und eng und ich habe das Gefühl, sie quetschen mir die Blutbahnen ab. Schnell keuche ich auf, denn ich habe das Gefühl, zu ersticken. Rasch kommt die schwarze Gestalt wieder auf mich zu und flößt mir hastig eine Flüssigkeit in meinen Mund ein. Ich weiß nicht, was es ist, aber ich brauche es. Als es meine Kehle herunterläuft, kommt mein Körper wieder zu Kräften und meine Sicht bessert sich abrupt. Ich empfange sie, wie einen gern gesehenen Gast und fühle mich sehr erholt.

»Wenn du willst, kannst du noch mehr haben «, sagt sie leise und entfernt sich wieder von mir.

»Geh...nicht...weg «, keuche ich und lasse meinen Kopf abermals hängen.

»Torell «, ruft sie so laut, dass mein Kopf zu platzen droht. Rasch fahre ich mit meinem ganzen Körper hoch, bis mich die Ketten plötzlich wieder zurück schmeißen. Schnell lande ich wieder auf dem Boden. »Was...habt...ihr...mit...mit...gemacht? «

Eine weitere Gestalt kommt auf mich zu. »Ihre Sinne sind völlig überreizt, sprich leiser Ally. Sie müsste bald durch sein und sie hat es bis hierhin geschafft, sie wird auch den Rest schaffen. « Er entfernt sich wieder.

»Anna, bist du es? «, fragt der Schatten leise.

Langsam sehe ich auf. Ich erkenne diese Stimme, ich habe sie schon einmal gehört.

»Kannst du dich an mich erinnern? «, sie winkt mit ihrer Hand vor meinen Augen hin und her.

Ein Film, spielt sich mir plötzlich vor meinen Augen ab. Sie liegt auf einem Bett neben mir, sie umarmt mich.

Sie tanzt vor mir, auf einem Maskenball, ich erinnere mich plötzlich. »Ally? «, keuche ich leise und warte auf eine Antwort.

Schnell kommt sie näher. »Anna, du bist wieder da. Bald sind die Schmerzen vorbei, glaub mir. Du bist jetzt eine von uns.«

»Eine...von...euch? «, flüstere ich schmerzlich und versuche sie zu erkennen. Sie hebt eine Hand an meine Stirn, sodass ich sie sehen kann. »Es...ist...so...hell «, wimmere ich.

»Willst du noch mehr... «, sie macht eine kurze Pause, »...Flüssigkeit? Es ist aber nicht hell «

Langsam öffne ich den Mund und strecke meine Zunge raus, die trocken zu sein scheint, wie die Wüste.

»Versuch es langsam runter zu schlucken, dein Körper stellt sich gerade auf Blut um.« Sie schüttet mir die Flüssigkeit in den Mund. Sie fühlt sich so gut an, dass ich gar kein Ende finde. Schnell nimmt sie eine weitere Packung und schüttet nach.

»Kannst du dich an irgendwas erinnern? Vielleich an Will? «, fragt sie leise.

»Will? «, flüstere ich und sehe sie fragend an. Ich kann mich an niemanden mit so einem Namen erinnern. Sie schaut mich erschrocken an, doch ich kann mich wirklich nicht erinnern. »Was...ist? «

Langsam kommt meine Stimme wieder. »Wieso liege ich in Ketten? « Einen Moment lang, sagt sie nichts.

»Du warst kurze Zeit, nicht du selbst aber wir bekommen das schon alles wieder in den Griff «, flüstert sie und fährt mir mit der Hand über die Stirn.

Blood Hunter - Hunt or be huntedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt