Kapitel 14 - Hinter einer Maske

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Hastig schiebe ich die Leute aus dem Weg, um durch sie hindurch zu kommen, doch sie wollen einfach nicht auf Seite gehen. Die Panik steht mir Ins Gesicht geschrieben, doch merken die anderen vielen Vampire in diesem Raum nicht, wie ernst es ist, da ich diese doofe Maske trage. Sie tanzen munter weiter zur Musik, nicht wissend, dass sie alle gleich Zeugen eines Verbrechens werden. Ein paar Leute, die ich unsanft auf Seite geschoben habe, rufen mir etwas hinterher, für das ich jedoch nichts gebe. Schnell raffe ich mein Kleid vorne hoch, um die Stufen hinauf zu laufen, ehe mir eine Frau von oben entgegenkommt. Sie trägt ebenfalls ein wunderschönes kurzes, schwarzes Kleid und eine Maske. Ihre blonden Haare, hat sie sich nach oben gesteckt und an den Seiten hängen ihr ein paar Strähnen ins Gesicht. Ihre Augen und ihre Lippen sind Türkis geschminkt. Als sie langsam die Treppe herunter stolziert, blitzt plötzlich etwas Silbernes in ihrer Hand auf, bevor sie mir ein arrogantes Lächeln schenkt, dass ich nur zu gut kenne.





18 Stunden zuvor ...





Als Torell mich aus der Tür rausgeschoben hatte, konnte ich einen letzten Blick in Wills Gesicht werfen. Sein Blick war schuldbewusst und gleichzeitig voller Zorn. Wird er jetzt bestraft werden, für etwas, dass ich getan habe? Am liebsten würde ich durch diese Türe rennen und dem König sagen, dass es alles meine Schuld ist. Ich würde ihm sagen, dass Raven eine Lügnerin ist und mich entführen ließ. Sie tat es nicht selbst, doch ließ sie mir schreckliche Schmerzen zufügen. Ich würde alles auf mich nehmen und würden sie mich dafür bestrafen. Welche Strafe kann schlimmer sein, als zu wissen, dass Jemand für deine Sachen Buße trägt?

Torell hält mich immer noch im Arm, als hinter uns eine große braune Tür auf schwenkt. Hastig drehe ich mich um. » Will «, flüstere ich sehnlich.

»Das sind sie nicht «, flüstert Torell und zieht mich zu sich zurück. »Es wird alles gut, glaub mir! «

So wie er das sagt, klingt es, als müsse er mir wie ein kleines Kind die Wahrheit verschweigen, weil sie besser ist zu ertragen. Schmerzerfüllt sehe ich ihn an. »Was werden sie mit ihm machen? «

»Er ist der Sohn des Königs, raus schmeißen können sie ihn nicht. Außerdem, musst du ihm jetzt mal vertrauen, er macht das schon «, versichert er mir.

Als hinter uns plötzlich die braune Tür erneut aufschwingt, sehen alle auf.

Will steht plötzlich in der Tür. »Kannst du kurz herkommen, Anna? «

Fragend sehe ich ihn an.

»Es ist ok «, versichert er mir knapp und hält mir seine Hand hin. Zögerlich und mit kleinen Schritten gehe ich auf ihn zu, bevor ich mich noch einmal zu Ally umdrehe. Diese nickt mir zu, also trete ich ein. Vorsichtig nehme ich Wills Hand entgegen, bevor wir langsam auf den Thron zu gehen. Durchbohrt, durch die Augen des Königs trete ich näher heran. Raven starrt mich durchdringend an, die Stimmung in diesem Raum könnte jeder Zeit kippen.

»Ha...llo «, flüstere ich, weil alle schweigen. Unsicher lasse ich Wills Hand los.

»Was hat es nur mit dir auf sich? Erzähl mir deine Version, Mensch «, befiehlt der König.

»Also ich ... würde wirklich gerne sagen, was geschehen ist. Will trägt keine Schuld, nur ich allein «, plappere ich plötzlich drauf los. »Und bitte bestrafen sie ihn nicht für etwas, was...«. Will unterbricht mich schnell. »Anna, du sollst erzählen was passiert ist bitte! «

Schwer atmend stehe ich da, bevor ich einmal tief Luft hole. »Mein König, ... «, setze ich an. »Ich bin Anna, ich bin eigentlich ein ganz normales Mädchen, gehe aufs College und wurde vor ein paar Tagen, durch Leute des Dent-Clans entführt. «

Blood Hunter - Hunt or be huntedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt