Kapitel 28

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Ihre Augen sind weit aufgerissen, sie keucht aufgeregt, als sie schließlich vor der großen Treppe steht. Immer wieder blickt sie angsterfüllt zurück, doch bleibt sie nicht stehen. Schnell hebt sie ihr Kleid vorne hoch, um die Treppe hinunter zu rennen. Hastig macht sie dabei einen Schritt nach dem anderen. Als sie den Treppenansatz fast erreicht hat, knickt sie plötzlich um und fällt nach vorne. Mit ihren Armen voraus, stürzt sie die letzten Stufen hinunter.

»Nein, bitte nicht «, keucht sie schluchzend und rappelt sich wieder auf. Sie blickt nicht zurück und klopft sie schnell den Dreck von ihrem Kleid, ehe sie weiterläuft. Immer weiter, rennt sie in die Stadt, das Adrenalin jagt ihr durch den Körper.

Da es spät am Abend ist, ist niemand mehr in dem kleinen Dorf unterwegs. Die Angst, vor dem Unbekannten, ist ihr ins Gesicht geschrieben. Die Panik, treibt sie immer weiter voran.

Da sie sich gut in ihrem eigenen Dorf auskennt, beschließt sie, an der nächsten Kreuzung abzubiegen.

Schnell läuft sie auf sie zu und wagt trotz großer Angst, noch mal einen Blick nach hinten. Als niemand mehr zu sehen ist, kommt sie plötzlich keuchend zum Stehen. »Wo ist er? «, flüstert sie

Sie kann spüren, dass er noch da ist aber wo, weiß sie nicht. Hastig sieht sie sich um, sieht dabei in alle Richtungen. Sie breitet ihre Arme zum Kampf bereits aus, doch ist immer noch niemand zu sehen. Als sie plötzlich einen eisigen Windzug hinter sich spürt, dreht sie sich hastig um.

Schnell packt der unbekannte sie am Nacken und zieht ihren Kopf zurück. »Ich liebe es, wenn mein Essen vor mir wegrennt. Es hat mir außerordentlichen Spaß gemacht, kleines Mädchen. Ich wünschte, du würdest dich wehren und wir könnten den Spaß noch länger genießen. « Er haucht ihr seinen widerlichen Atem ins Ohr.

Ihre Augen sind weit aufgerissen, als er sie an den Haaren noch etwas weiter zurückzieht, sodass er ihr direkt in die Halsschlagader beißen kann. Hastig versucht sie sich von ihm zu lösen, doch er ist zu stark, als dass ihre Schläge und Tritte etwas bewirken können.

»Lass mich los du Bastard «, brüllt sie so laut sie kann, doch kann sie gleichzeitig spüren, dass er mit seinem Gesicht immer näherkommt. Als er schließlich seinen Mund öffnet und zwei kleinen Fangzähne zum Vorschein kommen, wird sie plötzlich panisch. Ihre Füße scheinen sich vom Boden zu lösen, er hebt sie am Nacken weiter in die Höhe. Sie versucht sich aus seinen Fängen zu befreien, doch als sie plötzlich einen Schrecklichen Schmerz an ihrem Hals spürt, keucht sie auf. Mit jedem Zug, den er macht, schwindet ihre Kraft. Nach ein paar Sekunden, schafft sie es nicht mehr ihren Kopf zu halten, und lässt ihn nach vorne sinken. Als er fertig ist, lässt er sie einfach los und wirft ihren leblosen Körper gegen die Mauer der Gasse.

Regungslos liegt sie am Boden, ihre Augen weit aufgerissen. Ihr Atem, geht flach, doch ist er noch zu sehen.

Als sie schließlich nach einer Zeit wieder zur Besinnung kommt, dröhnt ihr Kopf so sehr, dass sie Angst hat, er platzt. Schnell rafft sie sich auf und zieht ihre Beine an. Keuchend sieht sie sich um, ehe der Schmerz wieder zurück ist. Schnell greift sie an ihren Hals, als sie bemerkt, dass er ganz blutig ist.

»Oh Gott, was ist nur passiert? «, flüstert sie und versucht sich langsam an der Mauer hoch zu ziehen.

Hastig reißt sie ein langes Stück Stoff von ihrem Kleid ab und drückt es sich auf die klaffende Wunde.

Sie weiß, dass sie das nicht überleben wird, doch versucht sie noch, es nach Hause zu schaffen.

Torkelnd, wie ein besoffener, rennt sie durch die Straßen, zurück nach Hause. Nur schwerfällig, kann sie einen Fuß vor den anderen machen. Sie presst ihre Finger fest auf die Wunde, ehe sie endlich in die Straße des Hauses einbiegt. Als sie es schon am Ende der Straße sehen kann, geht sie plötzlich zu Boden. Sie verliert abermals das Bewusstsein.

Blood Hunter - Hunt or be huntedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt