Kapitel 32

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Nervös tippe ich mit meinem Finger auf dem Lenkrad herum. Es ist immer noch, nach zehn Minuten, nichts vom Trupp zu sehen und es könnte ihnen mittlerweile alles geschehen sein.

Langsam kommen mir Zweifel, ich meine, kann ich Brisk wirklich noch vertrauen? Vielleicht habe ich den Trupp direkt in den Tod geführt. Es war töricht von mir einfach abzuhauen und Briks zu glauben. Ich habe das Ganze nicht hinterfragt, ich hasse mich selbst dafür. Ich kann meine negativen Gedanken einfach nicht mehr wegschieben. Langsam male ich mir allerhand tödliche Szenarien aus. Was ist, wenn sie bereits tot sind? Es wäre meine schuld, weil ich so dämlich war, Jemandem außerhalb des Trupps zu vertrauen. Was ist, wenn sie bereits Jagt auf mich machen und ich selbst auf meinen eigenen Tot warte?

Ich fasse mir ängstlich an die Stirn. Nein, ich muss all das negative wegschieben. Sie haben meine Nachricht erhalten und sind auf dem Weg!

Immer wieder suche ich den Waldrand nach Bewegungen ab. Wenn sie auf dem Weg sind, wären sie dann nicht schon längst da?

Ich kann nicht mehr stillsitzen und drehe den Wagen so, dass sie, falls ich sie doch nicht ins Verderben gestürzt habe, direkt in den Van springen können.

Schnell steige ich aus und stelle mich neben die Tür.

Immer wieder schaue ich in den Wald, doch es ist weder etwas zu hören noch zu sehen.

Nervös gehe ich an der Hinterseite des Vans auf und ab, als mir plötzlich etwas ins Auge sticht. Langsam gehe ich auf die Tür zu und greife in die Tasche, die sich in der Mitte befindet. Als ich hineingreife, ist dort ein Zettel zu finden, er hängt mit einer Spitze heraus. Rasch ziehe ich ihn heraus und klappe ihn auf.

"Planmäßig. Keiner weiß was" und dann noch der Zusatz "Nicht VILLA!" Ist lediglich darauf zu lesen. Was das wohl zu bedeuten hat?

Schnell wir mir klar, dass Brisk wohl nicht gelogen hat, doch wo bleiben sie dann? Was, wenn etwas dazwischengekommen ist? Was, wenn Jemandem was passiert ist?

Ally kann L und Torell nicht gleichzeitig wegschaffen und dass erst recht nicht, wenn sie fliehen müssen.

»Oh Mann «, keuche ich wütend und trete mit dem Fuß gegen die Tür. Sie knallt laut gegen den Wagen und schlägt zurück. Ich fahre mir aufgeregt durch die Haare. »Scheiße, man «

Dass ich keine Schuhe trage, stört mich gar nicht mehr. In den letzten Tagen und Wochen, ist es eher zur Sensation geworden, wenn ich welche getragen habe.

Schnell überlege ich, was ich am besten tun kann, wie ich ihnen helfen kann, sollten sie in Schwierigkeiten sein. Ich atme einmal tief durch und beschließe es noch einmal zu versuchen, Will meine Erinnerung sehen zu lassen. Vielleicht klappt es diesmal.

Rasch schließe ich meine Augen und atme einmal tief durch. Ich bin so aufgeregt, dass ich einen Frosch im Hals habe.

Meine Gedanken kreisen nun wieder um den ersten Kuss, der, womit alles angefangen hat, als sich meine Augen abermals verändern. Ich bin wieder in Wills Gedanken, doch seine Sicht ist schlecht. Er rennt anscheinend, unterstützt Jemanden. Er sieht mehrfach in alle Richtungen, doch hinter ihm rennt Ally, die L unterstützt. Er rennt ebenfalls, er hat sein Bewusstsein wiedererlangt. Will und Torell unterstützen sich ebenfalls. Immer wieder gehen sie in Deckung, sie werden von einem Schuß Hagel gejagt.

Mich durchfährt die blanke Angst, als ich sehe, wo sie hinlaufen. Der Trupp bleibt plötzlich stehen, versteckt sich hinter Bäumen. Torell beugt sich über Will und schreit ihn augenscheinlich an, doch verstehe ich ihn nicht. Ich kann nur für einen kurzen Moment sehen, was passiert, doch höre ich nichts.

Blood Hunter - Hunt or be huntedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt