Kapitel 7 - Ewiger Kampf

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Als Ally endlich alle in der Lounge versammelt hat, sehen mich alle irgendwie merkwürdig an. Wir sitzen zusammen in einer U-Form auf der Couch, wobei ich den Anfang bilde und Will das Ende. Brisk hat sich nach vorne gebeugt, auf seine Arme abstützend und Tor hat einen Arm auf seinen Rücken abgelegt, damit er über ihn hinweg zu mir sehen kann. Ich weiß nicht ob es daran liegt, dass sie mich alle anstarren, aber ich habe das Gefühl, dass es plötzlich ganz warm in dem Raum wird. Aufgeregt ziehe ich deshalb an dem Kragen meines Pullovers, den Ally mir gegeben hat.

»Und was ist nun so wichtig, Ally? Wichtiger, als das, was L uns zu sagen hat?«, fragt Will genervt und verschränkt die Arme vor der Brust.

Nach Worten ringend steht sie vor uns und sieht mich dabei an. »Also, Wir sollten besprechen was wir nun tun.«

Betretendes Schweigen beherrscht den Raum.

Will beugt sich langsam nach vorne. »Das haben wir bereits getan...«, er sieht sie genervt an, »...heute Morgen!« Auch er hat sich umgezogen.

»Ja, wir!«, sie macht eine kurze Pause. »Aber sie hat es nicht gehört.«

»Ally das...Wir haben es geklärt... Sie bleibt nicht...«, setzt er an, doch sie unterbricht ihn wieder.

»Im Moment ist sie aber bei uns und sie hat euch auch was zu sagen. Ich glaube, nein ich weiß, dass sie die Jenige ist, die sie suchen. Und würdest du nicht auf deiner "ich-hasse-menschen-Welle" weiter reiten, würdest du das auch sehen!« Ally ist richtig sauer, das kann man ihr ansehen. Dass sie sich so für mich einsetzt bereitet mir ein schlechtes Gewissen.

Will hingegen spricht nun ganz langsam und betont jedes Wort. »Sie gehört weder zu diesem Trupp, noch hat sie hier irgendetwas anderes zu suchen, noch muss ich mich vor diesem Menschen in irgendeiner Art rechtfertigen. Ich bin der Einsatzleiter und du hast verflucht nochmal auf mich zu hören!«

Genervt sieht sie ihn an. »Fahren wir jetzt diese schiene?« Sie gibt sich nicht so leicht geschlagen.

»Wenn du nur diese Sprache verstehst, ja.«

Weil sich sonst niemand mehr äußert, und die zwei unterbrechen will, fühle ich mich dazu gedrängt, ebenfalls etwas zu sagen. »Leute ich will keinen Ärger machen, ich will nicht, dass ihr euch wegen mir streitet.«

Brisk sieht in die Runde. »Also, wenn ich auch mal was dazu sagen darf: ich mag die kleine! Sie hat Klasse. Wir sollten vielleicht erst mal rausfinden, was die von ihr wollten.«

»Das versuche ich euch die ganze Zeit zu sagen «, erklärt Ally genervt.

Weil daraufhin erneutes Schweigen herrscht, steht Will plötzlich auf, kommt auf mich zu und sieht mir dann bedrohlich in die Augen.

»Um das hier ein für alle Mal zu beenden: Sag was du sagen willst!«, befiehlt er mir nüchtern. „Du hast schon so viel Unruhe in diesen Trupp gebracht..."

Ängstlich schaue ich in die Runde, weil ich mir immer noch nicht wirklich sicher bin, dass er mich meint.

Am liebsten würde ich all meinen Mut zusammennehmen und ihn einfach fragen, warum er mich so sehr hasst, aber ich befürchte keine Antwort zu bekommen. Vielleicht habe ich auch nur Angst, dass mir die Antwort nicht gefällt.

»Also, als wir gestern in dem Van waren, da lief ein Film vor meinem geistigen Auge ab und ich konnte bis eben nicht sagen, was das war «, offenbare ich zurückhaltend.

»Und was soll das heißen?« Will macht einen weiteren Schritt auf mich zu.

»Also Ally meint, das wäre kein Film gewesen, sondern die Zukunft.« Mein Körper versteift sich und ich lasse mich langsam immer mehr in den Stoff sinken. Auf meinem Körper fängt es plötzlich wie wild an zu kratzen und meine Kehle scheint sich irgendwie zuzuschnüren, was aber nicht daran liegt, dass Will mich so bedrohlich ansieht. Nein, es kommt irgendwie von innen.

Blood Hunter - Hunt or be huntedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt