Kapitel 41

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Anna...

Ich lasse meinen Kopf in den Nacken fallen und lächele dabei verrückt.

»Tick...tack...tick...tack «, flüstere ich wirr und will Adam damit provozieren. »Deine Uhr läuft ab Adam. Wie lange wirst du wohl noch die Chance haben, an meinem Blut herum zu experimentieren? «

Ich überspiele meine tiefe Angst mit Arroganz, doch es scheint nicht so zu klappen, wie ich das gerne hätte. Er hat sich nach all der Zeit nicht noch einmal herumgedreht. Er starrt auf seine, von meinem Blut gemachten Notizen, das konnte ich bereits herausfinden. In diesem kleinen Raum, der aussieht wie ein Keller, habe ich mich bereits genauer umgesehen. Es gibt, so wie es aussieht, nur diesen einen Ausgang und vor diesem, steht ein bewaffneter Vampir, der mich nicht aus den Augen lässt. Ich bin immer noch gefesselt, und meine Kehle kratzt. Was das zu bedeuten hat, sage ich Adam lieber nicht. Immer wieder schlucke ich schwer und hoffe, dass der Trupp mich irgendwann hier rausholt. Und das, am besten, bevor er herausgefunden hat, was mit meinem Blut nicht stimmt, oder ich hier alles in Schutt und Asche gelegt habe.

Als Adam plötzlich eine Ampulle in die Höhe hebt, sehe ich schnell auf.

Er nuschelt etwas vor sich hin, doch ich kann nicht verstehen, was er sagt.

Ich lehne mich ein wenig zur Seite. »Hey! Das ist mein Blut, also sag mir, was damit los ist! «

Er wackelt mit der Flasche ein wenig hin und her und kippt es schließlich in ein anderes Gefäß.

»Miss Pierce «, ertönt plötzlich seine Stimme und ich zucke kurz zusammen. »Ich werde ihnen etwas sage können, sobald sie mich meine Arbeit haben machen lassen. «

Ich sehe ihn verdutzt an. Hat er gerade tatsächlich mit mir gesprochen?

»Und wie genau sieht die aus? Du untersuchst mein Blut, findest was raus und bringst mich und meinen Clan um? «

Er schnaubt verächtlich und dreht sich zu mir um. Er macht einen Schritt auf mich zu und schiebt seine Schutzbrille langsam hoch. »Da haben sie etwas missverstanden Miss. Das ist nicht ihr Clan. Merken sie sich das. «

Ich schaue ihn irritiert an. »Nicht mein Clan? Was soll das heißen? «

Er lächelt kurz bevor er spricht. »Meine Liebe, die nutzen sie doch so wie so nur für ihre Zwecke aus. Ihr wahrer Platz, ist hier «, sagt er und geht zurück zum Schreibtisch.

»Was soll das heißen? «, frage ich entgeistert.

Er sagt keinen Ton.

»Geht das Spiel jetzt weiter? «, frage ich genervt und wackele mit dem Stuhl hin und her, doch er antwortet mir weiterhin nicht.

»Was ist nicht richtig mit dir? «, frage ich genervt mehr mich selbst als ihn und lasse meinen Kopf abermals nach hinten fallen, doch er dreht sich plötzlich um und kommt auf mich zu. Ich schrecke ein wenig zurück, denn ich habe Angst, er schlägt mich erneut. Er nimmt mein Kinn zwischen seine Finger. »Was mit mir nicht stimmt? Das gleich wie mit Ihnen! Und wissen Sie wieso? Weil uns mehr verbindet aber wir müssen uns nicht schämen, für das was wir sind, richtig, Miss Pierce? «

»Mehr, was uns verbindet? «, nuschele ich und starre ihn an. Wie meint er das?

Er lächelt mich freundlich an, ich bekomme sicher noch mehr aus ihm raus.

»Zwingt Raven dich dazu? Was meinst du damit? «

Er schaut mich ein paar Sekunden ab, ehe er sich abermals umdreht und einfach weitermacht.

Wenn ich nicht gefässelt wäre, würde ich ihm jetzt zeigen wo es langgeht, doch ich kann mich nicht bewegen.

»Arschloch «, flüstere ich und resigniere.

Blood Hunter - Hunt or be huntedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt