Kapitel 50 - Mothers and Sisters

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Ich sehe ihn dort oben kämpfen, gar nicht weit von mir entfernt, doch kann ich nicht weiter an die Villa heran treten, da es schon viel zu heiß ist. Das Feuer schlägt bereits Wild in alle Richtungen und wenn Will nicht langsam von dort verschwindet, wird er mit dem Haus unter gehen. Doch halt, wo ist Tor und L?

Aufmerksam beobachte ich die Situation, die sich mir bietet. Dort, wo mal eine Hauswand stand, klafft nun ein riesiges Loch. Es muss das Apartment des Königs sein, denn alles schien einmal pompös, doch ist nun fast nichts mehr davon zu sehen, da das Feuer alles zu verschlingen droht.

Ich möchte Will nicht ablenken, denn er bietet sich gerade eine erbitterten Kampf mit Raven, also überlege ich, was ich stattdessen machen kann. Ich muss ihm irgendwie verständlich machen, dass ich es aus der Villa geschafft habe, dass er sich keine Sorgen machen muss.

Immer wieder gehen sie mit Messern auf einander los, sie sind so schnell, dass ich sie sogar manchmal nicht mehr erfassen kann. Raven ist schnell aber nicht schneller als Will, doch ich bin darüber überrascht, dass sie so eine gute Kämpferin ist.

Will holt mit seinem Messer aus, will die auf ihn zuspringende Raven damit treffen, doch sie kann im letzten Moment ausweichen, als es plötzlich abermals im Haus einen Ruck gibt und ein weiterer Teil der Villa auseinander bricht und schließlich einstürzt. Beide bleiben abrupt stehen und halten sich an den noch übrigen Möbeln im Raum fest. Die Villa wird nicht mehr lange stand halten, ich muss dafür sorgen, dass sie draußen kämpfen. Ich werfe noch einmal einen kurzen Blick auf Allys leblosen Körper und setze mich dann in Bewegung. Wärend ich auf die Villa zu renne, schütze ich mein Gesicht vor den Flammen, indem ich meine Arme davor kreuze. Meine Sicht verschlechtert sich zunehmend, doch ich habe Will gleich erreicht. en.

Als ich schließlich kurz davor stehe, halte ich an. Ich kann von außen sehen, dass L und Tor reglos auf dem Boden liegen. »Scheiße, nein «, keuche ich und kann nicht glauben, dass es sie ebenfalls erwischt haben soll. Da das Feuer immer größere Welle schlägt, verschlingt es immer mehr der Villa und so langsam sollte Will die Villa verlassen.

»Was kann ich nur tun? «, frage ich mich immer wieder selbst und fasse mir klagend an den Kopf als mir plötzlich eine Idee kommt. Schnell schließe ich meine Augen und hoffe, dass er es versteht. Erst denke ich abermals an den schönen ersten Kuss, den wir uns gaben, auf der Flucht vor ihren Männern. Da ist es wieder, dieses schöne, herzliche warme Gefühl. Als ich plötzlich erneut durch seine Augen blicken kann, sende ich ihm eine klare Erinnerung. Ich Zeige ihm, wie ich es heraus geschafft habe, so erleichtert und froh, doch kann ich es nicht verhindern, dass sich meine Folgende Erinnerung anschließt: Die des blassen Gesichtes von Ally. Als ich es bemerke, öffne ich schnell meine Augen und hoffe so, dass er sie vielleicht nicht erhalten hat, doch er dreht sich sofort mit einem mitfühlenden Blick um. Er steht einfach nur da, hält sich an der Mauer des Loches fest und sieht mich an, als wollte er mir etwas sagen. Ich sehe zu ihm hinauf, doch weiß ich nicht, was er von mir Will. Will er, dass ich zu ihm hoch komme? Nein, ich kenne ihn, sein Blick ist mitfühlend, was bedeutet, dass er mir etwas zu sagen hat. Ich überlege was es sein könnte, als hinter ihm plötzlich Raven auftaucht und ihm ein Handtuch um die Kehle legt. Er regiert zu spät, sodass sie ihm jetzt die Luft abschnüren kann. Er packt sie panisch an den Hals, doch Raven zieht so fest daran, dass er sich kaum wehren kann.

»Will «, kreische ich so laut ich kann und schlage mir die Hände vors Gesicht. Panisch trete ich von einem Fuß auf den anderen. »Lass ihn los! «, krächze ich, doch sie scheint mich nicht zu hören.

Mit aller Kraft, die sie hat, steht sie hinter ihm und schnürt ihm die Luft ab. Will geht luftringend zu Boden, seine Kraft schwindet. Vor lauter Panik, weiß ich nicht, was ich tun kann, doch das einzige, was mir bleibt ist so laut zu schreien, dass sie mich hört. Ich bin es, was sie will. All das, passiert nur wegen mir, also wird sie aufhören, sobald sie mich sieht. Ich fasse mir panisch an meinen Körper, suche etwas an mir, was ich gebrauchen kann, um dieses Szenario zu beende. Ich wühle in meinen Taschen, erreiche schließlich meine Waffe, als es mir endlich klar wird. Warum habe ich daran nicht vorher gedacht? Schnell ziehe ich meine Waffe aus dem linken Halfter und richte sie auf Raven. Sie ist so weit von mir entfernt, dass ich sie wahrscheinlich gar nicht treffe, doch muss ich etwas tun, sei es nur um sie abzulenken. Ich ziele genau auf ihren Kopf, wenn ich treffen würde, würde das all unsere Probleme lösen, doch bin ich nicht so naiv. Als ich sie im Visier habe, lege ich den Hebel hinten um und lege meinen Zeigefinger auf den Abzug. Da sie wie eine verrückte an dem Handtuch zieht, bewegt sie sich nicht, was mir zu Gute kommt, als atme ich noch einmal durch und ziehe dann den Abzug zurück. Die Kugel löst sich und sie fliegt gerade aus in einer Linie auf sie zu. Als die Kugel sie fast erreicht, wirft sie plötzlich einen Blick in meine Richtung und weicht dann im letzten Moment noch aus. Sie lässt das Handtuch los und rollt sich dann zur Seite ab. Will lässt sich keuchend nach vorne fallen, nachdem er sich das Handtuch von der Kehle gerissen hat. Es dauert nicht lange, da dreht er sich um aber nicht um seine Waffe zu nehmen, nein er geht so auf sie los. Völlig überrascht sitzt sie, kann nicht mehr aufhalten, dass er auf sie zu kommt, als er ihr etwas mit voller Wucht in ihren Hals rammt. Im ersten Moment, dachte ich schlitzt sie auf, doch er tritt von ihr zurück. Mit schnellen Schritten geht er schließlich auf einer der leblosen Körper zu, hebt sie auf und hängt sie sich über die Schulter. Es ist Tor. Ich verstehe sofort, dass er sie mir angeben will, doch befürchte ich, dass der Abstand von ihm zu mir zu groß ist, dass ich sie fangen könnte. Ich trete so weit an die Villa heran, wie ich kann, doch es reicht immer noch nicht aus. Ich mache ihm mit meinen Händen klar, dass das so nicht funktioniert, als er einen Schritt zurück macht. Ich schaue ihm nach, doch ich kann nicht sehen, wo er hin geht. Es dauert eine Weile, bis er zurück kommt, doch er hat plötzlich beide Körper auf den Schulter.

Blood Hunter - Hunt or be huntedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt