Wieder in Hogwarts

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Ich sollte vielleicht vorweg sagen, dass das hier meine allererstenSchreibversuche waren und somit auch meine allererste FF überhaupt ist. Ich finde das Geschreibsel im Vergleich zu meinem heutigen eher bescheiden. Es tut dem Lesen aber keinen Abbruch! Ich liebe James und Lily einfach :D Und die FF ist bereits fertig und ich dachte mir: Wieso nicht einfach hochladen? :D Viel Spaß beim Lesen!


Ich schlug die schwere rote Bettdecke zurück und richtete mich auf. Mein dunkelrotes Haar hing mir in wirren Wellen ins Gesicht, als ich mit nackten Füßen über den blanken Steinboden des Mädchenschlafsaals tappte.
Ich schaute auf den alten Wecker meines Nachtischs. Ich hatte ihn einmal vor sehr langer Zeit von meiner Schwester Petunia geschenkt bekommen. Doch nun war er abgegriffen und funktionierte zu meinem Leidwesen, und dem meiner Lehrer, nicht immer, weshalb es öfter vorkam dass ich morgens verschlief.
Ja, auch ich, Lily Evans, die Schulsprecherin mit den zehn Ohnegleichen in ihren ZAGs konnte sich Ärger mit den Lehrern einfangen.
Ich hatte erst meine erste Schulwoche hinter mir, und doch hatte ich mir schon Nachsitzen am Montagabend bei meiner Hauslehrerin eingehandelt. Grund war der fehlende Vortrag („Erläutern Sie Emeric Wendels neueste These der Rückverwandlung anhand des Beispiels am Stachelschwein"), den ich der Klasse eigentlich hätte präsentieren müssen.
Doch all die neuen Aufgaben, die mir aufgrund meiner glücklichen Wahl zur Schulsprecherin erteilt worden waren und der Berg an Hausaufgaben hatten meinen sonst so perfekt organisierten Tagesplan durcheinander gebracht. Auch die Entschuldigung hatte Professor McGonagall nicht akzeptiert, und mir erklärt die Aufgaben doch bitte gewissenhafter auszuführen. Als ich dann wegen meines ohnehin schon erhöhten Stresspegels laut geworden war, warf sie mich kurzer Hand aus ihrem Büro und verordnete mir für Montagabend zwei Stunden Nachsitzen in ihrem Büro.
Zu all dem Übel der ersten Schulwoche, erfuhr ich an meinem ersten Tag auch noch, mit wem ich das ehrenvolle Amt des Schulsprechers teilen würde. Kein anderer als James Potter persönlich kam grinsend aus der Eingangshalle, die Hände in den Taschen, auf den Gryffindortisch zu geschlendert, an dem ich saß und über Emeric Wendels These brütete, und schielte mich an.
Meine Hände hatten vor Wut gezittert als ich das überlegene Grinsen auf seinem Gesicht gesehen hatte.
„Alles klar, Evans?", hatte er gefragt.
Und ohne eine Antwort abzuwarten, hatte er sich einfach umgedreht mir noch verschwörerisch zugezwinkert und war dann zu der Jungengruppe hinüber geschritten, nur um sich mit Sirius Black über Ellen Marchbanks neue Frisur lustig zu machen. Zugegeben sah sie echt so bescheuert aus mit ihrer blondierten Dauerwelle, dass ich grinsen musste.
Doch als James mein Grinsen bemerkte und er sich selbstgefällig vorbeugte, hatte dies das Grinsen sofort aus meinem Gesicht gewischt und ich hatte mich stumm wieder meinem Aufsatz gewidmet, obwohl meine Konzentration wie weggewischt schien.
Ich hasste James Potter und seine nicht minder abfälligen Kumpels. Außer Remus Lupin vielleicht, schien keiner von ihnen sonderlich viel Verstand zu besitzen. Doch ich hatte mich meinem Schicksal gefügt und probiert James Potter so gut es ging aus dem Weg zu gehen, was bis Mittwochabend auch blendend geklappt hatte, bis er im Gemeinschaftsraum auf mich zu kam und meinte er wolle mit mir reden.
Wütend war ich aus meinem Sessel am Kamin aufgesprungen, hatte mein Buch, Verwandlungen für Fortgeschrittene, zugeschlagen und ihn mit funkelnden Augen angeblitzt.
„Du gefällst mir, wenn du so wütend bist, Evans", hatte Potter geschnarrt und sofort war seine Hand zu seinem rabenschwarzen Haar geschnellt um es zu zerwuscheln, damit es so aussah als wäre er gerade von seinem Besen gestiegen.
Zugegebener Maßen hatte er nicht schlecht ausgesehen in seinem roten Gryffindorpullover und seinen blauen Muggeljeans, doch war er mir auf so suspekte Weise unsympathisch, dass ich aus meiner Unsicherheit heraus gar nicht anders konnte, als ihn anzuschreien.
„Ach ja, und wie wär's, Potter", hatte ich geschrien, „wenn du mich einfach mal in Ruhe lassen könnest. Ständig hockst du da mit deinen Kumpels und denkst jedes Mädchen in fünf Kilometer Entfernung beeindrucken zu können. Aber mich nicht, Potter, mich nicht!"
Mit diesen Worten war ich aufgesprungen und die Treppe zu meinem Schlafsaal hochgerauscht ohne mich noch einmal umzublicken. Doch ich konnte mir Potters Gesicht genauestens vorstellen, wie er da mit offenem Mund in der Gruppe der Sechst- und Siebtklässler stand und zur Treppe der Mädchenschlafsäle hochblickte, um deren Ecke meine dunkelrote Mähne eben gewischt war.

Du gefällst mir, wenn du so wütend bist, Evans!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt