Verdammt, Evans!

493 43 6
                                    

Sorry, dass so lange nichts kam.... Ich hoffe, das Kapitel entschädigt ein wenig :D Das nächste Kapitel kommt wesentlich schneller - Versprochen!


Ich drehte mich im Halbschlaf auf die andere Seite und stieß ein genervtes Stöhnen aus. Ich öffnete ein verschlafenes Auge und spinkste durch meine Wimpern hindurch in denn hellerleuchteten Schlafsaal. Die ersten Sonnenstrahlen brachen durch das Fenster herein und hüllten den Raum in warmes herbstliches Morgenlicht.
Es war Freitagmorgen und ein Blick auf den Wecker auf meinem Nachttisch verriet mir, dass es sechs Uhr in der Früh war. Warum wachte ich im Moment immer so früh auf? Genervt drehte ich mich wieder auf die andere Seite und versuchte erneut die Ruhe zu finden, um in das Land der Träume zurückzugleiten, aus dem ich eben entschlüpft war. Vergebens. Ich stieß also die Bettdecke mit den Füßen an mein Bettende, öffnete die Vorhänge meines Himmelbetts komplett und machte mich auf den Weg unter die Dusche. Während ich mir die Haare einshampoonierte folgen meine Gedanken wie automatisch zu einem, mir eigentlich verhassten, jemand mit zerstrubbeltem schwarzen Haar und haselnussbraunen Augen zurück. Verdammt. Warum verfolgte mich Potter jetzt auch noch bis unter die Dusche. Hier hatte er garantiert nichts verloren, schalt ich mich selbst und fokussierte meine Gedanken auf den Unterrichtsstoff für Verwandlung, der mich gleich erwarten würde.
Endlich war Wochenende. Diese Septemberwoche war mir so lange vorgekommen, wie bis jetzt noch keine meiner Schulwochen hier in Hogwarts. Ein Wunder, dass ich noch nicht kollabiert war. Ich grinste im Stillen und wusch mir anschließend das Shampoo aus meinen Haaren. Freitage waren etwas ganz Wunderbares.
Während ich meine Schuluniform anzog, hörte ich wie nebenan im Mädchenschlafsaal ein Schnattern und Tuscheln begann, welches mir mitteilte, dass auch die anderen Mädchen inzwischen wach waren. Ich schlüpfte durch die Badezimmertür nach draußen, und stieß prompt in Alice hinein.
„Mensch Lily, du bist schon auf? Was hat dich denn geritten?"
Alice grinste über das gesamte pausbackige Gesicht zu mir hinauf.
„Alberne Träume und Stress", murmelte ich nur und rang mir ein winziges Lächeln für sie ab.
„Bis nachher dann", sagte ich noch und ging zu meinem Bett herüber.
„Bis nachher", sagte Alice gut gelaunt, „Kräuterkunde, stimmt's?"
„Hmm", machte ich nur und sah zu, dass ich aus dem Schlafsaal kam.
Auf dem Weg zum Frühstück in die Große Halle grübelte ich über den bevorstehenden freien Abend nach. Ob wir Mädchen uns wohl einen schönen Abend machen würden? Oder vielleicht sollte ich mich endlich mal meinen Schularbeiten zuwenden. Noch während des Grübelns über die Pläne für meinen Freitagabend, beschlich mich mit einem Mal ein ziemlich ungutes Gefühl. Irgendetwas war heute... Hatte ich einen Geburtstag vergessen? Die Abgabe eines Aufsatzes verpasst?
Noch während ich meinen Weg in die Große Halle fand, fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
„Potter", knurrte ich wie zu mir selbst.
Das „Date". Ich hatte es vollkommen vergessen. Ich wurde aus irgendeinem, mir unerfindlichem Grund, sichtlich nervös, als ich durch das Portal und auf den Gryffindortisch zu schlenderte, betont darauf bedacht lässig zu wirken. Doch noch während James' strubbeliger Hinterkopf näher rückte, wurde mir immer wärmer und ich merkte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg.
„Reiß dich zusammen, Evans", ermahnte ich mich in Gedanken und ließ mich elegant einige Plätze von Potter entfernt auf der gegenüberliegenden Bankreihe nieder, ohne ihn großartig zu beachten.
Ich strich mir mein langes Haar auf dem Gesicht und wollte tief einatmen, doch im selben Moment spürte ich, wie sich etwas Warmes, mit durchaus maskulinem Geruch neben mir auf die Bank fallen ließ.
„Guten Morgen, Evans", drang eine leicht heisere Stimme an mein Ohr. „Gut geschlafen?"
Ich hielt die Luft an, zögerte und wagte einen Blick nach oben. Es war ein Fehler. Sein Blick aus warmen, braunen Augen ging mir durch und durch. In meinen Ohren rauschte das Blut, wild und warm. Mir war schrecklich übel und ich fühlte mich seltsam leicht zur gleichen Zeit. Er war dem meinem Köper einfach zu nahe, sah einfach zu gut aus und roch zu sehr nach Junge, als dass ich ihm hätte widerstehen können.
Verdammt, verdammt, verdammt. Was hatte James Potter mit mir angestellt?


Du gefällst mir, wenn du so wütend bist, Evans!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt