Oh Gott! Sorry, dass ich so lange nichts hochgeladen habe :( Dafür geht es in diesem Kapitel ein wenig zur Sache :D
Ach, bevor ichs vergesse! Ich habe jetzt Ask.fm. Fühlt euch frei, mich mit Fragen zu löchern :) Link in meinem Profil.
Ich zog mir eines von James' T-Shirts über (Es hing mir fast bis zu den Knien, obwohl ich nicht einmal sonderlich klein war für ein Mädchen!) und kroch unter die Bettdecke seines Himmelbettes. Das Licht der Kerzen auf der Fensterbank flackerte ab und zu gespenstisch auf und warf merkwürdig verzerrte Schatten an die steinerne Wand, während ich noch immer über dem Animagi-Kapitel brütete. Ich wusste nicht, wie lange ich so dagelegen hatte, doch mit einem Mal hörte ich, die Tür zum Schlafsaal aufgehen.
James und Sirius, in ein Gespräch vertieft, betraten den Schlafsaal. Keiner von ihnen schien mich zu bemerken. Ich verhielt mich mucksmäuschenstill.
Jetzt war ich mal an der Reihe, was das Auf-den-Arm-nehmen anging. Unauffällig hielt ich mich im Schatten der Vorhänge des Himmelbettes und der Decke versteckt und musste mir von innen auf die Wangen beißen, um nicht zu lachen.
James streifte seinen Quidditchumhang- und Hose ab und stand nun nur noch im Shirt und seinen Boxershorts da. Merlin, Quidditch spielen schien sich tatsächlich auszuzahlen. Sein Körper war Beweis genug.
Ich fühlte mich ein wenig unwohl ihn hier so zu beobachten, aber ich redete mir ein, dass Potter mich schließlich sechs Jahre lang ständig angegafft hatte und mein schlechtes Gewissen schien sich sogleich zu verflüchtigen.
„War'n gutes Spiel, Krone", sagte Sirius und entledigte sich ebenfalls seines Umhangs.
Zuviel gutes Aussehen sollte echt verboten gehören, fand ich, und fuhr doch fort ihn anzustarren.
„Verdammt, Evans", schalt ich mich in Gedanken. War es jetzt schon soweit, dass ich wie Mary und Marlene nicht mehr Herr meiner Gedanken war, wenn ich sowas wie Black oder Potter anstarrte?
„Ja, aber Terrence sollte aufpassen, dass er nicht immer bloß die beiden rechten Torringe deckt. Irgendwann schmeiß ich ihn als Hüter raus und verfrachte ihn auf die Position eines Treibers, ich bin schließlich der Mannschaftskapitän. Das macht er schon seit Monaten so, seit er mit dieser blonden Ravenclaw zusammen ist. Er hat einen Rechts-Drill oder so bekommen, Tatze, das sag ich dir. Männer die sich durch Frauen so aus der Kontrolle bringen lassen, haben im Quidditch nichts zu suchen, oder sollten sich zumindest eine Auszeit nehmen. Terrence wird ja immer ganz hibbelig, wenn seine Schnecke auf der Tribüne sitzt."
Er grinste und zerstrubbelte sein ohnehin schon zerzaustes Haar noch mehr.
Seine Schnecke? James Potter, ich warne dich! Wenn ich jemals vernehmen sollte, dass er mich so nannte vor seinen Freunden oder sonst wem, dann... Doch mein Gedankengang verlor sich, denn Sirius war aufgestanden.
„Tja, da kann man wohl nichts machen, die Mädchen schaffen sie alle, selbst die Besten", murmelte Black und warf James einen vielsagenden Blick zu, den dieser allerdings nicht zu bemerken schien. „Meinst du, ich schaffe es, MacDonald zu überreden nächstes Wochenende mit mir auszugehen?", fügte er mit einem weiteren Blick auf James hinzu und grinste schief.
Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Black dieser vermaledeite Herzensbrecher. War er nicht eigentlich mit Marlene zusammen? Naja in gewisser Weise zumindest? Dem würde ich schon noch die Leviten lesen. Ich war drauf und dran, mein Versteck zu verlassen und mich auf Black zu stürzen. Wenn er wüsste, wie sehr Mary wegen ihm litt.
James zuckte die Achseln.
„Schätze schon. Aber wechsle besser nicht so schnell die Spur wie sonst, Sirius. Sie sind schließlich Evans' Freunde.", murmelte James.
Evans? Er nannte mich ernsthaft immer noch Evans? Naja, der Junge hatte sich sowieso einen Narren an diesem Namen gefressen. Ich lächelte still in mich hinein. Irgendwie war das ja auch ganz süß.
Sirius lachte. „Krone, ich sag dir das Ganze bekommt dir nicht."
„Verzieh dich Black", sagte James und warf seinen Quidditchumhang nach seinem besten Freund. „Evans ist das Beste, was mir bis jetzt passieren konnte. Wenn nicht dieser elende Schniefelus immer um ihre Beine winseln würde, wie irgendwo ein Köter..."
Seine Stimme klang kalt und distanziert und ich zog die Brauen dicht zusammen. Ich dachte er hätte sich endlich beruhigt, was die Sache mit Severus anging. Wann kapierte er endlich, dass ich ihn wollte, und nur ihn?
„Kopf hoch, Krone. Irgendwann verhex ich den ollen Schniefelus so, dass er nie wieder Hand an deine Freundin legen kann. Würde mich nicht wundern wenn der Hund mal irgendwann die Reihen von Du-weißt-schon-wem zieren wird, so wie mein verdammter Bruder."
Seine hübschen Gesichtszüge verdunkelten sich. „Hat kein Wort mehr an mich verloren, seit ich von zu Hause abgehauen bin. Von wegen Blut ist dicker als Wasser." Er schnaubte verächtlich. „Regulus ist erst sechzehn und hat schon mehr über den Verbleib von Du-weißt-schon-wem ans Licht gebracht, als irgendein anderer seiner Anhänger in dieser Zeit. Sammelt Zeitungsausschnitte und pinnt sie sich übers Bett. Sowas von lächerlich." Doch ich war mir sicher, dass er nichts daran lächerlich fand, dafür hörte ich den Schmerz aus seiner Stimme zu sehr raus.
Sirius Blick war nun so finster, dass ich mich unweigerlich an seine Cousine Bellatrix erinnert fühlte, die ich noch zu Beginn meiner Schulzeit angetroffen hatte. Eine Wahnsinnige, getrieben vom Familienmotto der Blacks: „Tojours pur". Die Blacks und ihr Wahn vom reinen Blut. Niemand außer Sirius war in einem anderen Haus gewesen, als Slytherin und dafür hatte man ihn verachtet. Schließlich war er bei James untergekommen, hatte mir zumindest James so erzählt.
„Bei den Potters bin ich immer willkommen", pflegte Sirius zu sagen, nur um sich kurze Zeit später durchs Haar zu fahren und einen Arm um James' Schuler zu legen. Ich bewunderte ihn insgeheim für seine Lässigkeit, trotz seines Schicksals. Die Freundschaft der beiden war etwas Besonderes, das spürte ich.
„Tut mir leid für dich, Kumpel", sagte James und klopfte Sirius auf die Schulter.
„Ach vergiss es." Sirius machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ist sowieso Vergangenheit. Ich bin mal unter der Dusche. Remus und Peter wollten gleich nachkommen", meinte er noch, schwang sich ein Handtuch über die Schulter und verließ den Gemeinschaftsraum.
James blickte ihm nach und zog nun auch sein Shirt aus. Merlin, höchste Zeit für mich, mich zu erkennen zu geben. Mir war etwas mulmig zumute, unter anderem auch, weil die beiden so ein intimes Gespräch geführt hatten über Sirius Bruder und seine Familie. Ich kannte Regulus kaum. Er war ein Jahr unter mir und in Slytherin. Ich wusste nur, dass er ab und zu in dem Kreise verkehrte, den auch Severus ansprechend fand, und dass er sehr gut aussah. Vielleicht ein klein wenig bleicher und schmächtiger als Sirius, aber er hatte die typischen Black-Gene geerbt, auf die man nur neidisch sein konnte. Dunkles Haar, graue Augen und unverschämt hübsche Gesichtszüge.
Ich straffte die Schultern, als James auf das Bett zuschritt. Er setzte sich auf die Bettkannte und machte sich an seinem Quidditchumhang zu schaffen, welcher auf links gedreht war. In mir breitete sich eine glühende Wärme aus, als ich seinen breiten Rücken musterte. Ich legte von hinten die Arme um seinen Hals und drückte ihm einen Kuss in den Nacken.
Er fuhr zusammen und er bekam eine leichte Gänsehaut. Ich kicherte.
„Evans", flüsterte er heiser und die Stimme schien ihm zu versagen. „Wie lange...?"
Seine Stimme verlor sich in der Dunkelheit. Hinter den Fenstern des Schlafsaals sah ich die Sonne blutrot untergehen und die Wipfel des Verbotenen Waldes wurden in ein goldenes Licht getaucht. Meine Lippen waren warm und seine Haut fühlte sich einfach zu gut unter meinen Fingern an.
Ich biss mir auf die Lippe und er drehte sich zu mir um.
„Lily, du bist-"
Doch er unterbrach sich selber, sein Blick verharrte auf meinen Lippen und schließlich beugte er sich zu mir herunter, um mich zu küssen. Ich erwiderte den Kuss und mein Verstand schien sich zu verlieren, denn seine Lippen ließen ein Feuerwerk nach dem anderen in meinem Kopf explodieren. Ich ließ mich nach hinten auf das Bett sinken, unsere Lippen weiterhin ineinander vereint. Ich nahm zaghaft seine große, warme Hand, die sich mit einem Mal so gut in meiner anfühlte und verschränke seine Finger mit den meinen.
Er stütze sich mit der anderen Hand auf der Bettdecke ab und unterbrach den Kuss für einen Augenblick, wühlte ungeduldig nach seinem Zauberstab und richtete ihn auf die einzige Tür im Raum.
„Colloportus", murmelte er und die Tür verschloss sich mit einem seltsam glucksenden Geräusch.
Er sah mich liebevoll an und legte eine Hand an meine Wange, zog mein Gesicht zu sich herauf und versiegelte meine Lippen mit einem sanften Kuss. Ich konnte kaum an mich halten, so zärtlich war er.
„Ich will es tun, James", flüsterte ich mit leicht heiserer Stimme und mein Herz begann wie wild zu klopfen. „Jetzt...Mir dir."
Ich spürte, wie er einige Sekunden die Luft anhielt. Ich fühlte sein Herz unter meinen Fingern schlagen und sah ihm in seine haselnussbraunen Augen, deren goldene Sprenkel ich hätte zählen können. Sein Herz schlug schnell. Vielleicht sogar noch schneller, als mein eigenes. Ich wusste es nicht mit Bestimmtheit, denn in diesem Augenblick fühlte ich nur noch ihn. James Potter. Auf mir. In einer Leidenschaft, die sich nur schlecht in Worte fassen lässt.
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Du gefällst mir, wenn du so wütend bist, Evans!
FanfictionRumtreiberzeit. Eigentlich hätte Lily Evans' Abschlussjahr als Schulsprecherin glänzend beginnen können, wäre da nicht ein gewisser jemand mit zerstrubbeltem schwarzem Haar und haselnussbraunen Augen gewesen. Der Schulstress, die Rumtreiber und auch...