5. Nicht schon wieder

43K 1.7K 595
                                    

Zoey's P.O.V

Eine Woche später

Heute musste ich zu meinem Vermieter Herr Neumann, um den Mietvertrag vorzeitig aufzulösen und ihm zu sagen, dass das Geld bis zum Abflugtermin auf seinem Konto sein würde.

Ich klopfte und wenige Sekunden später öffnete mir der weißhaarige und hochgewachsene Mann die Tür.

"Frau Evans", sagte er freundlich lächelnd. "Kommen Sie doch rein."

Ich mochte ihn. Egal, ob er mich nun rauswarf oder nicht, er war immer freundlich zu jedem, was ich echt bewunderte.

"Ich würde gerne etwas mit Ihnen besprechen, Herr Neumann", fing ich an. Wir gingen ins Wohnzimmer und er bot mir ein Glas Wasser an, was ich dankend ablehnte.

"Um was geht es?", fragte er.

"Ich möchte gerne meinen Mietvertrag vorzeitig auflösen", sagte ich. "Mein Freund und ich fliegen nächste Woche in die USA und haben nicht vor, allzu bald zurückzukommen."

"Natürlich. Das ist gar kein Problem", sagte er und holte die Unterlagen, um sich Notizen zu machen. "Wenn Sie die Wohnung verlassen, bitte ich Sie, alle Schlüssel mir auszuhändigen und eventuelle Schäden in der Wohnung zu beheben."

"Die Wohnung hat soweit keine Schäden und die Schlüssel werde ich Ihnen in einem Umschlag in den Briefkasten werfen", sagte ich.

"Ich möchte mich bei Ihnen für die Umstände entschuldigen. Ich habe Ihnen wirklich ungerne die Wohnung gekündigt, aber es geht schließlich auch um meine Existenz", sagte mein Vermieter und sah mich ein wenig mitleidig an.

"Das kann ich total verstehen, wirklich. Die Mietrückstände werde ich bis zum Abflug bezahlen", versicherte ich ihm.

Nachdem wir alles geklärt hatten ging ich zurück in meine Wohnung.

Josh hatte sein ganzes Zeug mehr oder weniger schon zusammengepackt, aber ich hatte noch nicht mal angefangen.

Heute würde ich mit dem Wohnzimmer anfangen und Caitlin hatte mir angeboten, mir dabei zu helfen.

Als sie angekommen war, holte ich Champagner raus und wir tranken erst mal jeder zwei Gläser, bevor wir anfingen.

Wir waren gerade mit dem Wohnzimmer fertig, als Josh von der Arbeit kam.

"Hey Cait", grinste er und wollte sie umarmen, aber sie sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an und wich seinen Armen aus.

"Für dich immer noch Caitlin", sagte sie. "Und ich zöge es doch vor, wenn du mich nicht anfasst. Ich habe einen Freund und der haut dir bestimmt gerne einen in die Fresse, wenn ich ihn darum bitte."

Seufzend trug ich einen Karton in die Küche. So war es von Anfang an zwischen Caitlin und Josh gewesen. Er sah sie immer als Freundin, aber sie sah ihn immer nur als Übergangslösung der Liebeslebenkrise ihrer besten Freundin.

"Wenn ihr fertig seid euch gegenseitig oder auch nur einseitig fertigzumachen könnt ihr mir hier mal helfen", rief ich aus der Küche.

Später abends saßen wir alle am Esstisch und aßen Pizza. Josh erzählte irgendwas von seiner Arbeit und Caitlin scrollte demonstrativ durch ganz Instagram, um zu zeigen, wie wenig es sie juckte.

"Was habe ich dir eigentlich je getan, Caitlin?", fragte Josh auf einmal.

Oh nein. Bitte nicht jetzt. Nicht schon wieder.

"Hm. Mal überlegen. Du behandelst meine beste Freundin als wäre sie deine Ehefrau und Sklavin?", sagte sie gespielt freundlich.

"Das stimmt doch gar nicht. Ich liebe sie und sie liebt mich", sagte er todernst.

"Ganz ehrlich Josh, fick dich. Ich habe noch nie jemanden so sehr verachtet wie dich. Du bist so ein Schlappschwanz, echt, wieso bist du in Zoey's Leben erschienen?"

Sie stand auf und nahm ihre Sachen. "Ich geh nach Hause."

"Ich bring dich noch zur Tür", sagte ich.

Im Flur sah Caitlin mich missbilligend an.

"Du weißt, dass ich nie ein Fan von Tyler war", begann sie. Ich kniff meine Augen zusammen und spürte einen Stich in meinem Brustkorb.

"Ach jetzt komm schon. Ich werde mir keinen Decknamen für ihn ausdenken, nur damit du nicht immer in Tränen ausbrichst wenn du den Namen hörst."

Ich wusste, dass Caitlin es nur gut meinte.

"Der Platz, den Josh in deinem Leben hat, gehört jemand anderem", knurrte sie. "Und zwar Tyler."

"Caitlin. Du hast es gesehen. Ich kann ihm nicht verzeihen", flüsterte ich verletzt.

"Du solltest besser mit ihm reden. Ihm geht's bestimmt genauso scheiße wie dir." Caitlin zog sich ihre Jacke über. "Wir sehen uns die Tage."

Ich nickte und schloss die Tür hinter ihr. Ich sammelte meine Gedanken, kratzte meine Nerven zusammen und kontrollierte nochmal im Spiegel im Flur meinen Gesichtsausdruck, bevor ich zu Josh zurück ging.

Den restlichen Abend verbrachten wir mehr oder weniger schweigend. Als wir im Bett lagen, seufzte Josh auf und drehte sich zu mir.

"Wollen wir uns jetzt wirklich nochmal streiten?"

"Ich streite mich nicht mit dir, ein Streit sieht bei mir anders aus", antwortete ich schlicht.

"Baby, ich seh, dass du irgendwas hast. Rede doch mit mir, ich bin dein Freund und ich höre dir immer zu", beteuerte Josh und stützte sich auf einen Arm, sodass er seitlich zu mir lag.

"Ich bin nur im Moment sehr gestresst und könnte eine Auszeit wirklich gut gebrauchen", seufzte ich und massierte meine Schläfen.

Josh packte grinsend meine Hüften und stützte sich über mir ab. "Ich glaub, ich weiß, wie ich dich vergessen lassen kann."

______________

Sorry dass es so kurz ist, aber ich hatte eine leichte Schreibblockade und wusste nicht, wie ich jetzt genau weitermache.

Im nächsten Kapitel geht es ab in die USA!

Love y'all!

Badboys fight betterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt