Zoey's P.O.V.
Am nächsten Tag ging ich wieder zur Arbeit, Tyler ebenfalls. Es war nun mal ein Montag.
Ich hatte mir fest vorgenommen, dass ich nichts mit Tyler anfangen würde. Ich würde nicht nachgeben, dafür war ich zu sehr verletzt. Und eine vernünftige Entschuldigung hatte ich bis zum heutigen Tag nicht bekommen.
Trotzdem gab es Momente, in denen ich mich fragte, was wäre, wenn ich das alles niemals herausgefunden hätte. Wären Tyler und ich immer noch zusammen? Wären wir vielleicht schon verheiratet und würde ich seine Kinder in mir tragen? All die Fragen stellte ich mir und ich wusste ganz genau, dass ich darauf niemals eine Antwort erhalten würde.
"Häng nicht so in deinen Fantasien, sondern schwing deinen knackigen Hintern nach draußen!", rief Penny und schlug mir im Vorbeigehen auf die Hüfte. Kopfschüttelnd ging ich nach vorne.
"Hey Süße, wir könnten Hilfe gebrauchen, wenn du nichts zu tun hast", sagte Johnny, als ich an der Bar vorbeilief.
"Kommt drauf an, welche Drecksarbeit ich dir abnehmen soll, du fauler Sack", lachte ich, ging jedoch währenddessen hinter die Bar.
"Mach schon mal das Eis fertig", sagte Linda und lächelte mir lieb zu.
"Ey, das ist meine Sklavin!", hörte ich Johnny scherzhaft maulen.
"Hast du gehört, Zo? Der Opa braucht Hilfe!"
Der Abend ging relativ schnell vorbei und es gab viel zu lachen. Ich fand es nur schade, dass Faith nicht so sehr aus sich herauskam. Sie war sehr schüchtern, und deswegen kam es schon mal vor, dass Toby eingreifen musste, wenn Faith sich bei Gästen nicht traute, Nein zu sagen. Noch ein Mensch, der zu gut für die Welt war.
Ich hatte mit Tyler abgemacht, dass er mich nach meiner Schicht abholte. Natürlich war er nicht pünktlich.
Aber zum Glück musste ich nur ein paar Minuten warten. Kalt war mir trotzdem.
"Wie wars?", erkundigte sich Tyler nach meinem Tag. Nachdem ich ihm von meinem Tag erzählt hatte und er mir von seinem, waren wir auch schon zuhause angekommen.
Abends telefonierte ich noch etwas mit Chris.
"Du sag mal, glaubst du, dass aus dir und Tyler noch etwas wird?", fragte er auf einmal.
Ich seufzte entnervt. "Ihr macht mich alle bekloppt mit dieser Frage. Wenn es etwas gibt, bist du mit Lynn zusammen der erste, dem ich Bescheid sage", gab ich von mir.
"Bist du dir denn wirklich sicher, was damals passiert ist?"
Ich hielt inne. "Chris", sagte ich scharf und setzte mich im Bett auf. "Was weißt du?"
"Ich weiß nichts, ich hab mir nur damals die Bilder angeguckt auf der Internetseite und ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich Tyler ist", druckste er herum.
"Das sagst du mir jetzt? Wieso denkst du das denn?", fragte ich und mein Herz lief gerade einen Marathon.
"Ich kann mich nur noch schlecht erinnern, weil ich auch einiges getrunken habe, aber ich glaube, dass Tyler an dem Tag etwas anderes anhatte. Nur wie gesagt, es kann sein, dass ich mir das ganze einbilde", informierte mich Chris.
"Wie soll ich jemals wieder ruhig schlafen können?", sagte ich und kratzte mich an der Stirn.
"Wenn du willst, kannst du zu mir kommen irgendwann mal und dann können wir gucken, ob auf meinem alten Handy noch Bilder sind. Obwohl das ja eigentlich auch nichts bringt, weil ich das Datum nicht mehr weiß", schlug Chris vor.
"Aber ich, ich hab die Bilder ausgedruckt", antwortete ich. "Ich bin morgen früh um elf bei dir."
Wir beendeten unser Gespräch und ich suchte in meinen Mails die eine E-Mail, die ich Tyler geschickt hatte, da sich dort die Bilder befanden. Diese druckte ich unbemerkt von Tyler aus, schrieb das Datum an den oberen Rand und steckte die schon einmal in meine Tasche, die ich morgen mitnehmen würde. Arbeiten musste ich ja eh erst abends.
In dieser Nacht schlief ich verdammt unruhig. Ich machte mir die ganze Zeit Gedanken darüber, ob ich Tyler vielleicht Unrecht getan hatte. Was, wenn er es wirklich nicht war, und ich ihn umsonst beschuldigt und verlassen hatte? Dann würde ich dastehen wie die letzte Idiotin. Aber so sehr hätten mich meine Augen nicht täuschen können, da war ich mir sicher.
Tyler war bereits im Büro, als mein Wecker klingelte und ich schnell unter die Dusche sprang. Danach frühstückte ich rasch, putzte mir die Zähne und schminkte mich ein bisschen.
Nervös setzte ich mich in mein Auto und gab im Navi Chris' Adresse ein. Als ich nach ungefähr 15 Minuten angekommen war, saß ich noch kurz im Auto, um mich ein wenig zu beruhigen. Ich hatte Angst.
Schließlich fasste ich mir doch ein Herz und stieg aus. Angenehm kühle Luft umspielte mein Gesicht, während ich zur Tür des Hochhauses ging und klingelte.
Durch ein Surren öffnete sich die Tür und ich nahm die Treppen in Angriff. Welcher Idiot machte denn auch keinen Aufzug in ein Hochhaus? Zum Glück wohnte Chris in der dritten Etage.
Er wartete bereits an der geöffneten Tür auf mich. "Na dann kommen Sie mal rein, Detective."
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Badboys fight better
RomanceMittlerweile sind einige Jahre vergangen. Zoey ist nun eine erwachsene Frau, die mit beiden Füßen fest im Leben steht, genau so, wie es sich für 22 Jahre gehört. Sie arbeitet in einer Werbeagentur in Deutschland. Tyler hat es mit 23 Jahren weit gebr...