Zoey's P.O.V.
Drei Tage zuvor:
Am nächsten Morgen wachte ich vor Tyler auf. Vorsichtig löste ich mich aus seinen Armen, um ihn nicht zu wecken und schlich leise in die Küche. Ich hatte mich dazu entschlossen, und Frühstück zu machen.
Während ich seine Schränke durchstöberte, nahm ich mein Handy zur Hand. Ich hatte drei verpasste Anrufe.
Einer war von Lynn, der andere von Caitlin und der dritte war von - Josh. Warum rief er mich an?
Zuerst rief ich Lynn zurück. Sie wollte mir nur mitteilen, dass das alles ein großes Missverständnis war und Ryan gar nichts gegen Kinder hatte. Armer Ryan. Da wurde er doch glatt umsonst bestraft.
Caitlin wollte sich einfach nur erkundigen, wie es mir ging und mich anmeckern, weil ich mich nicht gemeldet hatte. Natürlich musste ich ihr sofort alles erzählen, als ich erwähnte, dass Josh und ich uns getrennt hatten. Wenigstens dieses eine Mal sagte sie kein Wort wegen Josh, sondern hörte mir einfach nur zu und machte passende Bemerkungen an den richtigen Stellen. Das tat zur Abwechslung auch mal ganz gut.
Jetzt kam das Komische. Was hatte Josh von mir gewollt?
Ich wählte und nach dem dritten Klingeln nahm er auch schon direkt ab.
"Hey", sagte er.
"Hi. Wieso hast du angerufen?", fragte ich. War das zu direkt?
"Ich wollte mich entschuldigen, wie ich mich benommen hab. Das war echt peinlich", sagte er.
"Ist schon okay. Und - es tut mir wirklich leid." Betreten schaute ich zu Boden.
Ich kam mir komisch vor. Es war nicht lange her, da hatte ich Joshs Antrag abgelehnt, und jetzt stand ich in der Wohnung eines anderen Kerls.
"Du musst dich für nichts entschuldigen. Ich muss jetzt los. Tschüss." Schon hatte er aufgelegt.
Verwirrt legte ich mein Handy weg. Das war ein komisches Gespräch, aber gut, was hätte ich denn erwartet? Dass wir beste Freunde wurden?
Zehn Minuten später hatte ich den Tisch gedeckt und genau rechtzeitig wachte Tyler auf.
"Mit wem hast du telefoniert?", fragte er.
"Mit Lynn", gab ich zurück. Es war zwar nicht ganz wahr, aber gelogen war es auch nicht.
Nach dem Frühstück zogen wir beide uns an - nicht gegenseitig, wohlgemerkt.
"Soll ich dich nach Hause fahren?", erkundigte sich Tyler bei mir, doch ich schüttelte den Kopf.
"Ich werde wohl eine Weile bei Lynn auf dem Sofa schlafen. So lange, bis das mit Joshs und meiner Wohnung nicht geregelt ist", erklärte ich auf seinen fragenden Blick hin.
"Du kannst auch hier schlafen, das weißt du."
"Ich will dir nicht zur Last fallen", wich ich aus.
"Du bist keine Last. Ich mag es, wenn du hier bist", lächelte er.
"Wirklich, ich kann bei Lynn wohnen", sagte ich und versuchte, so überzeugend wie möglich zu klingen.
"Und du hörst ihnen dann dabei zu, wie sie Babys machen oder was?", lachte er los.
Verdammt.
"Na schön, du lässt mich ja eh nicht in Ruhe", gab ich schließlich auf.
"Soll ich mitkommen und dir helfen, deine Sachen zu holen?", erkundigte er sich.
"Nein, ich pack nur ein paar Sachen ein. Ich kümmer mich um eine Wohnung, dann hol ich den Rest."
Erst jetzt wurde mir klar, dass ich praktisch auf der Straße stand. Aber ich könnte Josh oder jemand anderen niemals ausnutzen, nur um dort wohnen zu können.
"Du kannst so lange hier einziehen."
"Okay, danke, aber nein. Ich finde schon irgendwas und ich will dir nicht auf die Nerven gehen", winkte ich ab.
"Wie oft noch, du gehst mir nicht auf die Nerven!" Er sah mich genervt an.
Genau das meinte ich. "Ich geh dann mal."
Eine halbe Stunde später stand ich im Schlafzimmer und zerrte eine Reisetasche vom Schrank, in die ich Sachen zum Anziehen, Hygieneartikel und meinen Laptop packte.
Ich hatte mir extra eine Zeit ausgesucht, in der Josh arbeiten war, damit sich eine für uns beide unangenehme Begegnung nicht ergeben würde.
Als ich wieder in Tylers Apartment stand, überkam mich ein mulmiges Gefühl.
Ich sollte hier nicht sein. Wie ein Eindringling.
"Ich sehe schon die Rauchwölkchen aus deinem hübschen Köpfchen kommen. Über was denkst du jetzt schon wieder nach?" Tyler kam aus einem der vielen Räume.
"Hast du ne Zeitung oder so da? Ich möchte gerne schon anfangen, nach einer Wohnung zu suchen."
Augenverdrehend nickte Tyler und warf mir die Zeitung zu, die auf dem Wohnzimmertisch lag.
Im Laufe des Tages verzog sich Tyler in sein Arbeitszimmer, während ich in den Zeitungen nach billigen Wohnungen suchte, da ich im Club als Kellnerin wirklich nicht die Welt verdiente.
Im Club hatte ich mir für die nächsten Tage freigenommen. Hoffentlich hätte ich bis dahin eine neue Wohnung gefunden.
Ich hatte mir zwei Wohnungen ausgesucht, die für mich infrage kamen und hatte auch direkt schon angerufen. Bei beiden konnte ich heute noch vorbeischauen.
Hoffentlich konnte ich in eine der Wohnungen einziehen, da ich nicht gerne von anderen abhängig war.
----------
Kleines Übergangskapitel
DU LIEST GERADE
Badboys fight better
RomanceMittlerweile sind einige Jahre vergangen. Zoey ist nun eine erwachsene Frau, die mit beiden Füßen fest im Leben steht, genau so, wie es sich für 22 Jahre gehört. Sie arbeitet in einer Werbeagentur in Deutschland. Tyler hat es mit 23 Jahren weit gebr...