Badboys fight better

9. Wiedersehen

Tyler's P.O.V

Nachdem ich meinen Jet betreten hatte, konnte ich endlich wieder durchatmen. Diese Paparazzis waren auf Dauer ziemlich anstrengend.

Morgen hat Jack Geburtstag und meine Mum hatte mich gebeten, dabei zu sein. Jack würde zwar niemals meinen Vater ersetzen, aber ich hatte ihn trotzdem in mein Herz geschlossen.

Der Flug dauerte länger als mir lieb war. Ich mochte es nicht, lange zu fliegen. Ich kam mir eingesperrt vor.

Somit hatte ich genug Zeit, mir darüber Gedanken zu machen, was zur Zeit mit Ryan und seiner Frau los war. Sie benahmen sich total komisch und flippten aus, wenn ich spontan vorbeischaute.

Früher hatten sie sich beschwert, dass ich gar nicht vorbei kam, jetzt kam ich zu oft?

In Gedanken versunken merkte ich gar nicht, dass das Flugzeug längst wieder auf dem Boden stand.

Ich hatte in LA immer noch mein altes Jugendauto stehen und das würde ich auch niemals verkaufen. Mein guter alter Audi R8.

Es passte nicht viel Zeug rein, aber für die paar Tage benötigte ich auch nicht die Welt.

Die Strecke vom Flughafen zum Haus meiner Mutter und Jack kannte ich in und auswendig, könnte sie sogar mit geschlossenen Augen fahren, wäre da nicht der Verkehr.

Das Auto weckte viele alte Erinnerungen in mir.

Hier drin war ich mit Zoey zum Wellness Hotel gefahren und sie hatte mich fast die ganzen fünf Stunden Fahrt angeschwiegen.

Seufzend fuhr ich die Einfahrt hinein und stellte den Motor ab. Das Zuschlagen der Autotür hallte über das Grundstück.

Zoey's P.O.V

Ein leises Motorsummen war zu hören. Verwirrt blickte ich zu Lucy und Dad.

"Erwartet ihr noch jemanden?", fragte ich.

"In der Tat", strahlte Lucy.

Eine Autotür wurde zugeschlagen und in mir machte sich ein mulmiges Gefühl breit.

Tyler's P.O.V

Der Kies knirschte unter meinen Schuhen, als ich zur Haustür ging und nach meinem Schlüssel suchte, der irgendwo in einer meiner Hosentaschen sein musste.

Endlich hatte ich ihn gefunden. Ich schloss die Tür auf und stellte meine Tasche im Flur ab.

"Mum? Jack?", rief ich.

Zoey's P.O.V

"Mum? Jack?", hörte ich vom Flur her.

Oh nein. Nein, nein, nein. Bitte nicht. Lass das alles nur ein Traum sein.

Ich schluckte und war wahrscheinlich weiß wie die Wand.

"Warum habt ihr nichts gesagt?", fiepte ich und bekam schwitzige Hände.

Diese Stimme würde ich überall wiedererkennen.

"Weil du sonst garantiert nicht gekommen wärst", sagte Lucy lächelnd.

Als ich zu Josh sah, blickte er mich verwirrt an.

"Was ist hier los?", wollte er argwöhnisch wissen.

Schwere Schritte waren zu hören.

"Muum!" Dieses Mal klang die Stimme viel näher und auch deutlich genervter.

"Im Wohnzimmer, Schatz!", rief Lucy.

Panisch sah ich mich nach einer Möglichkeit zum Verstecken um, bevor ich nachts unbemerkt rausschleichen und mich in den nächsten Flieger setzen konnte.

Tyler's P.O.V

"Im Wohnzimmer, Schatz!", hörte ich endlich die Antwort, nachdem ich ein zweites Mal gerufen hatte.

Ich fuhr mir durch die Haare und ging Richtung Wohnzimmer.

Es waren schon etwas weiter weg Stimmen zu hören. Mehrere. Was mich wunderte. Wen hatten Mum und Jack zu Besuch?

"Hey Liebling." Mum kam mir bereits entgegen und schloss mich in ihre Arme.

"Hey Mum", sagte ich, erwiderte ihre Umarmung und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. "Was hab ich nur für eine schöne Mutter."

Mum schlug mir lachend auf die Schulter. "Du willst doch nur, dass ich dir heute Abend was Leckeres koche, mein Junge!"

Ertappt grinste ich sie an. "Sorry Mum."

"Komm mit, wir haben dich schon erwartet!" Sie zog mich am Arm ins Wohnzimmer.

Zoey's P.O.V

Lucy redete draußen mit ihm und ich versuchte mich währenddessen so klein wie möglich zu machen. Ich wollte hier weg.

Dad sah mich aufmunternd an und hatte seinen Das-wird-schon-Blick aufgesetzt.

Dann stand er plötzlich im Türrahmen. Zittrig atmete ich ein und ließ meinen Blick vorsichtig zu ihm wandern.

Tyler's P.O.V

Zoey. Zoey. Zoey.

Das waren die einzigen Gedanken, die in meinem Kopf tobten, als ich sie auf dem Sofa sitzen sah.

Zoey war blass im Gesicht und starrte geschockt auf den Boden. Offensichtlich wusste keiner von uns beiden, dass der andere dabei sein würde.

Langsam wanderte ihr Blick zu mir und wir starrten uns gegenseitig an.

Ihre hellblauen Augen fesselten mich und ich konnte mich nicht losreißen.

Wie lange hatte ich davon geträumt, sie wiederzusehen. Und jetzt? Stand ich hier wie der letzte Idiot und starrte sie an wie ein Kind an Weihnachten sein Geschenk.

Reiß dich zusammen, ermahnte ich mich selbst.

Mit viel Mühe riss ich meinen Blick von ihr los und begrüßte Jack. "Hey Junge. Schön, dass du dich blicken lässt."

"Wollt ihr euch nicht auch Hallo sagen?", tönte es von meiner Mum hinter mir.

Ich sah wieder zurück zu Zoey und konnte einen Hauch Rot auf ihren Wangen erkennen. Erst dann bemerkte ich den Mann neben ihr.

Ich runzelte die Stirn und zog meine Augenbrauen zusammen. Wer war dieser Hund?

Zoey stand auf und der Mann neben ihr ebenfalls. Doch dann realisierte ich etwas ganz anderes.

Ungläubig starrte ich auf ihre verschränkten Hände. Was zur Hölle?

"Tyler, das ist Josh, mein Freund. Josh, das ist Tyler ... ein alter Freund", sagte Zoey und sah mich mit ihren faszinierenden Augen an. Grollend sah ich diesem Hurensohn ins Gesicht, der es wagte, ihre Hand zu berühren.

"Hey, freut mich, dich kennenzulernen", sagte Josh breit grinsend und hielt mir seine Hand entgegen.

Schleimer.

"Freut mich auch", gab ich zurück, ergriff die Hand des Spasten und versuchte, sie ihm zu brechen.

Danach gab ich Zoey die Hand, und stellte erfreut fest, dass sich meine Wirkung auf sie nicht im Geringsten verändert hatte. Sie bekam eine Gänsehaut und die Haare auf ihren Armen stellten sich auf.

Mein Blick glitt zurück zu Josh, der einen Arm um Zoey legte, wofür ich ihm am liebsten den Hals brechen würde. Danach grinste er mich wieder dumm an.

Sie ist mein. Das war sie schon immer und wird sie auch immer sein.

Das Spiel hat gerade erst begonnen, Kleiner. Und wenn du denkst, du hättest eine Chance - wart's nur ab.

Denn niemand beherrscht das Spiel besser als ein Jackson.

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Nächste Woche gibt's ne Lesenacht!