Zoey's P.O.V
Der erste Abend im Dark Lion verlief relativ ruhig. Es gab keinen Stress und auch keine unzufriedenen Kunden.
Trotz allem kam ich vollkommen erledigt Zuhause an und kuschelte mich einfach nur in Josh's Arme, der auf dem Sofa lag.
"Hey Baby. Wie war's?", fragte er leise und strich langsam über mein Haar.
"Anstrengend, aber es gefällt mir. Alle sind nett", gähnte ich. "Wie war dein Tag?"
"Gut. Hier läuft alles viel organisierter und ich habe Bescheid gegeben, dass ich nicht mehr so oft auf Geschäftsreise gehe. Ich möchte einfach mehr Zeit für dich haben", erzählte er und zog mich dichter an sich.
"Was hältst du davon, wenn wir am Wochenende wieder mal zusammen ausgehen? Das haben wir viel zu selten gemacht", sagte Josh nach einer Weile.
Lächelnd nickte ich. "Das ist eine gute Idee."
Er gab mir einen sanften Kuss, dann sahen wir uns noch gemeinsam eine Serie im Fernseher an, bevor wir schlafen gingen.
Scheinbar hatte sich in unserer Beziehung alles wieder normalisiert. Wir hatten nicht mehr so oft Streit, gingen wieder miteinander aus und die Harmonie war zurückgekehrt.
Es gab für mich nur eine Lösung, wie das auch weiterhin so bleiben konnte. Ich musste mich von Tyler, Josh's und meiner Beziehung willen, fernhalten.
Da meine Schicht im Dark Lion immer erst abends oder manchmal sogar auch nachts begann, konnte ich jeden Tag ausschlafen und brauchte keinen Wecker. Allein deswegen liebte ich diesen Job.
Ich beschloss gegen drei Uhr nachmittags, Josh mit warmem Essen zu überraschen, wenn er um vier von der Arbeit kam. Früher hatte ich um die Zeit immer noch gearbeitet und er hätte sich selbst etwas kochen müssen, worauf niemand nach der Arbeit oder früher auch nach der Schule Lust hatte.
Als ich mit dem Kochen fertig war, ging ich duschen, schminkte mich und zog mir einen Overall an, da ich eh nur Zuhause saß und später meine Arbeitsklamotten anziehen würde. Zwei Sätze hatte ich mit nach Hause genommen, die anderen hatte ich im Club gelassen.
Ich war so in meinen Gedanken versunken, dass ich mich tierisch erschreckte, als die Tür ins Schloss fiel und Josh die Wohnung betrat.
"Hey. Wie war's auf der Arbeit?", begrüßte ich Josh und stand auf, um ihm einen Kuss zu geben.
"Ganz okay. Wann bist du heute wieder Zuhause?", wollte er wissen und hängte seine Anzugjacke in den Flur.
"Gegen halb zwei, du musst nicht auf mich warten."
"Vielleicht schau ich heute Abend ja mal vorbei", grinste Josh, während er mit strahlenden Augen das Essen in der Küche entdeckte.
Lachend schüttelte ich den Kopf. "Wenn du da reinkommst, gerne. Man muss Monate vorher reservieren und die lassen da wirklich nur ausgelesene Gäste rein."
Nachdem ich mich noch eine Weile mit Josh unterhalten hatte, musste ich mich auch schon umziehen und mich auf den Weg zum Dark Lion machen.
Penny riss mich in eine stürmische Umarmung, sobald ich durch die Tür getreten war. "Oh Gott, ich hab schon befürchtet, du meldest dich krank!"
Verwirrt sah ich sie an. "Ähm... Wieso?"
"Keine Ahnung, heute wurde eine ganz besondere Runde angemeldet und wir brauchen jeden, den wir entbehren können. Du bekommst heute auch was Anderes zum Anziehen", plapperte sie nervös vor sich hin.
"Penny, atme mal tief durch. Und jetzt sag mir noch mal alles in Ruhe, ich bin nämlich nicht mitgekommen."
Penny zog mich in die Umkleide und gab mir ein edler aussehenderes Outfit, auf welches fein säuberlich das Logo und der Name des Clubs aufgestickt war. Darunter konnte ich meinen Vornamen lesen.
In dem Moment hetzte Faith durch den Raum und zog einen nicht minder angespannten Toby hinter sich her.
Argwöhnisch musterte ich das Geschehen, bevor ich mich wieder zu Penny umdrehte.
"Sag mal, wer kommt heute Abend eigentlich, dass sich alle hier so verrückt machen?", wollte ich wissen.
"Die Elite von New York. Politiker, Geschäftsmänner und deren Frauen, einfach alle werden da sein. Heute muss alles glatt laufen", sagte sie und knetete nervös ihre Hände.
"Es wird schon nichts passieren", versuchte ich sie zu beruhigen.
"Hoffe ich mal. Okay, Folgendes: Jeder heute Abend bekommt seinen eigenen Kellner, deswegen haben wir auch ein paar Ersatzleute angeworben. Du kümmerst dich nur um die Person, die dir zusteht. Die Gäste können sich ihre Kellner selbst aussuchen."
Jetzt wurde ich auch ein wenig nervös. Anscheinend war der heutige Abend auch ziemlich wichtig für das Image des Clubs. Allerdings war mir neu, dass man in einem Club über geschäftliche Angelegenheiten sprach. Normalerweise tat man das doch in einem Restaurant bei einem Geschäftsessen.
Ich zwängte mich in meine Uniform, die etwas enger war als meine eigentliche. Aber irgendwie fand ich die, die ich jetzt an hatte, schöner.
"Wow, sie steht dir, du siehst toll darin aus. Aber jetzt komm, ich zeig dir jetzt, was du machen musst und was du an den richtigen Stellen sagen musst." Penny zog mich in dein privaten Bereich.
Mir rauchte wortwörtlich der Kopf, als sie mich schließlich mit der Ermahnung entließ, nichts zu vergessen.
"Und wieder einmal bin ich froh, nur der Barkeeper zu sein", grinste Ethan, als ich mich setzte.
"Diese Leute können dich feuern lassen, wenn ihnen dein Drink nicht schmeckt", informierte ich ihn.
Grinsend winkte er ab. "Die Chance, dass du den Leuten den Drink überkippst, ist viel höher als meine Chance, den Drink zu versauen."
Wo er Recht hatte, hatte er Recht.
Ich hoffte einfach nur, die Person, die ich bekam, war kein Vollsnob. Vielleicht sogar etwas höflich.
"Mach dir nicht so viele Gedanken. So ging es uns allen in den ersten Wochen. Du gewöhnst dich dran", sagte Faith, als ich in die Umkleide kam. Überrascht sah ich sie an. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie mit mir reden würde, sie war eher der schüchterne Typ.
"Danke Faith, das ist lieb von dir, aber ich bin trotzdem mit meinen Nerven am Ende."
Ermunternd lächelte sie. "Das wird schon. Was soll denn schon Schlimmes passieren?"
Wenn ich mir diese Frage doch nur zu Herzen genommen hätte ...
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Badboys fight better
RomanceMittlerweile sind einige Jahre vergangen. Zoey ist nun eine erwachsene Frau, die mit beiden Füßen fest im Leben steht, genau so, wie es sich für 22 Jahre gehört. Sie arbeitet in einer Werbeagentur in Deutschland. Tyler hat es mit 23 Jahren weit gebr...