Zoey's P.O.V.
Ich schluckte und setzte mich ihm gegenüber. "Worüber willst du mit mir reden?"
"Du warst heute bei Chris, bevor du gearbeitet hast. Wieso?" Ich bemerkte, dass Tyler es vermied, mir in die Augen zu sehen.
"Woher weißt du das denn?", fragte ich überrascht. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet.
"Es ist egal, woher ich das weiß. Wieso rennst du mit deinen Problemen zu ihm? Du weißt, dass du zu mir kommen kannst."
"Ich weiß, und ich bin nicht -", erwiderte ich, doch ich wurde unterbrochen.
"Du warst bei ihm Zuhause. In seiner Wohnung. Lüg mich nicht an", verlangte er und sah mich schon ein wenig wütend an.
"Woher zur Hölle weißt du das?", fragte ich verwirrt, bis es mir wie Schuppen vor die Augen fiel. Chris, diese Tratschtante. Er hatte mal wieder sein Plappermaul nicht halten können.
"Spielt das etwa eine Rolle? Ich will wissen, warum du zu ihm rennst und nicht mit mir redest. Ich dachte, wir wären bisher gut miteinander ausgekommen."
"Sind wir auch. Aber ich brauchte seine Hilfe bei etwas und da konnte nur Chris mir helfen", gab ich zurück.
"Bei was? Ich hätte trotzdem versucht, dir zu helfen", brummte er und sah mich immer noch leicht beleidigt an.
"Dabei nicht."
"Was soll das denn heißen?", regte er sich sofort auf.
"Ich musste ihn etwas fragen, was mit der Clubnacht zu tun hatte. Er war ja bei dir", sagte ich.
Sofort wurde sein Blick ernster. "Was wolltest du wissen? Mit welchem Mädchen es war oder was?"
Autsch.
"Nein. Chris hat mir gesagt, dass er sich nicht sicher war, ob es überhaupt passiert ist", erzählte ich Tyler zögerlich.
"Was?", schnappte er. "Muss ich dir jetzt alles aus der Nase ziehen? Sag mir, was er dir gesagt hat."
"Chris und du habt Zuhause, bevor ihr in den Club seid, ein Bild gemacht. Das hat er gefunden. Auf dem Bild, was ich habe und auf dem Bild, was er auf seinem Handy hat trägst du nicht das gleiche Shirt", antwortete ich.
Es wurde so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können.
"Also ... heißt das -", stotterte er und sah auf den Boden, bevor er mir regelrecht erleichtert ins Gesicht blickte.
"Ich habe mit niemand anderem geschlafen. Das auf dem Bild bin nicht ich", stieß er hervor. Ich nickte unter Tränen.
Auf Tylers Gesicht breitete sich nach und nach ein strahlendes Lächeln aus. "Gott ... ich dachte - ich dachte wirklich, dass ich so ein Wichser bin." Erleichtert lachte er auf und zog mich in eine enge, knochenbrechende Unarmung. Bevor er mich stürmisch küssen konnte, schob ich Tyler von mir.
"Tu das nicht", sagte ich leise.
"Wovon redest du?" Verwirrt und bestürzt zugleich sah er mich an.
"Ich habe dich von mir gestoßen. Ich habe dir gesagt, dass ich dich hasse. Und jetzt kommt raus, dass es niemals passiert ist. Ich hätte mit dir reden sollen, dich ausreden lassen sollen. Ich bin so ein schrecklicher Mensch. Unsere Beziehung ist wegen mir kaputt gegangen und ich allein bin Schuld daran. Du verdienst jemanden, der dich mehr zu schätzen weiß, als ich es damals anscheinend getan habe und -"
"Aber ich will nur dich", unterbrach er mich.
"Wie kannst du das sagen, nachdem ich dir all das gerade gesagt habe? Ich habe dich jahrelang umsonst ignoriert und gehasst für etwas, was nie geschehen ist." Ich wischte mir schniefend die Tränen ab.
"Ganz einfach, ich sag es eben." Er zuckte mit den Schultern.
"Tyler, so leicht ist das nicht. Ich muss ständig daran denken, was ich alles ruiniert habe. Wer weiß, wo wir jetzt wären, hätte ich damals nicht so vorschnell geurteilt", erklärte ich ihm meinen Standpunkt.
"Komm schon. Hör auf mit dem Scheiß, du kannst die Vergangenheit nun mal nicht ändern, was passiert ist, ist passiert, so ist das eben im Leben. Konzentrier dich einfach auf das Hier und Jetzt, alles andere ist doch völlig egal. Mich interessiert nicht, was wir hätten haben können, mich interessiert nur das, was wir noch haben werden. Genau das gleiche solltest du auch denken", antwortete er.
"Für dich ist das ja anscheinend sehr leicht, so etwas zu denken und das alles hinzunehmen", sagte ich bissig zurück. Ich würde nicht so schnell über meine Schuldgefühle hinwegkommen.
"Glaubst du, es fällt mir leicht? Wirklich?" Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er mich an. "Dann kennst du mich wohl doch nicht so gut, wie ich gedacht habe, Zoey."
Das war wie ein Schlag ins Gesicht für mich. Leicht zuckte ich zurück, dann stand ich auf und sah ihn enttäuscht an. Ich reagierte über, aber bei so etwas war ich sehr sensibel.
"Jetzt sei doch nicht so empfindlich!", rief Tyler mir sauer hinterher.
Ich war empfindlich wo und wann ich wollte. Wieso? Weil ich eine Frau war.
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Badboys fight better
RomanceMittlerweile sind einige Jahre vergangen. Zoey ist nun eine erwachsene Frau, die mit beiden Füßen fest im Leben steht, genau so, wie es sich für 22 Jahre gehört. Sie arbeitet in einer Werbeagentur in Deutschland. Tyler hat es mit 23 Jahren weit gebr...