Badboys fight better

32. Tacos

Zoey's P.O.V.

Und wie er mich küsste. Dieser Kuss war auf keinen Fall jugendfrei.

Tyler küsste mich, als wolle er sein Revier abstecken. Als ob er eine Droge nehmen würde, auf die er sehr lange verzichtet hatte.

Als er sich schließlich von mir löste, war ich vollkommen außer Atem.

"Es ist mir vollkommen egal, was über mich oder dich geschrieben wird. Meine Gefühle für dich haben sich nicht im Geringsten geändert. Ich liebe dich, okay? Du wirst immer der Mittelpunkt meines Lebens sein. Wann wirst du es endlich verstehen?"

Mit diesen Worten ließ Tyler mich sitzen. Da hatte ich eine Menge zu schlucken.

Nur am Rande nahm ich wahr, dass mein Handy klingelte. Ich ging dran.

"Hallo?"

"Hallo?! Ich hab mir Sorgen gemacht", wurde ich begrüßt.

"Lynn, sorry. Ich hab vergessen auf mein Handy zu schauen."

"Vergessen? Wie kannst du sowas vergessen, wenn du weißt, dass Luca dir irgendwas antun will vielleicht", wurde ich von Worten zugeballert.

Folgendermaßen sah ich mich dazu gezwungen, Lynn alles haarklein zu berichten. Nach diversen Flüchen hatte ich sie so weit, dass ich normal mit ihr reden konnte.

Ich nahm kaum wahr, was sie mir erzählte und predigte.

"Hallo? Hörst du mir überhaupt noch zu?"

"Wir haben uns geküsst."

"Wie? Ihr habt - hä? Wieso küsst du Luca?" Ich konnte Lynns angewiderten Gesichtsausdruck praktisch schon vor meinem inneren Auge sehen. Ein kleiner Schmunzler huschte über mein Gesicht.

"Nicht Luca. Tyler", sagte ich und wartete beinahe peinlich berührt auf ihre Antwort.

"Okay. Das musst du mir genauer erklären. Ich dachte, da würde nie wieder was zwischen euch beiden sein", sagte Lynn argwöhnisch.

"Ich weiß. Aber auf einmal haben wir uns geküsst."

"Das klingt nach einem typischen Ups-ich-bin-hingefallen-und-mit-den-Lippen-auf-seinen-Lippen-gelandet-Unfall", lachte sie und ich runzelte die Stirn. Was ein Wort.

"Ich hab es ganz sicherlich nicht darauf angelegt oder es geplant, und er bestimmt auch nicht."

"Wers glaubt", schnaubte Lynn, lachte danach aber. "Ich wusste es. Immer schon hab ich gesagt, dass ihr beide wieder zusammen kommt. Das hab ich von Anfang an gemerkt, selbst als du noch Josh an dir kleben hattest. Wie ihr euch angeguckt habt, als ob ihr euch im nächsten Moment gegenseitig auffresst."

"Lynn! Jetzt komm mal wieder runter, so ist es auch wieder nicht. Es ist einfach passiert und er hat mich aus Mitleid getröstet", antwortete ich und fuhr mir gestresst durchs Haar. Ich hatte absolut keinen Kopf dafür, jetzt noch meine aufgedrehte Freundin zu beruhigen. Also versuchte ich sie mit Hochzeitsgeplapper abzulenken und es klappte. Ich hatte Ruhe vor ihren bissigen Fragen.

"Du, ich muss jetzt langsam auch mal Schluss machen."

"Alles klar, meld dich nur irgendwann mal wieder. Ich will nicht immer diejenige sein, die anruft oder Treffen vorschlägt", gab Lynn zurück und wir verabschiedeten uns voneinander.

Als es Abend wurde, ging ich in die Küche, weil mich ein herrlicher Duft wie magisch angezogen hatte. Tacos. Ich liebte Tacos.

"Hunger?", fragte Tyler mit einem Schmunzeln, als er mich in die Küche stürmen sah.

Grinsend nickte ich. Und wie ich Hunger hatte, besonders wenn es sowas Leckeres gab.

Als wir aßen, herrschte peinliche Stille. Ab und an knisterte das Papier oder man hörte ein leises Klirren, wenn das Glas zurückgestellt wurde. Aber all das waren Geräusche, die man sonst nicht hören würde, würde man sich unterhalten.

Ich wollte gerade meinen Mund öffnen, um die Stille zu brechen, da kam Tyler mir zuvor.

"Es tut mir leid, falls dich das mit dem Kuss vorhin etwas überrumpelt hat. Es war ein wenig überstürzt." Er räusperte sich leise, bevor er wieder in seinen Taco biss.

"Schon okay", murmelte ich leise und errötete, da es mir peinlich war, über so etwas zu reden, vor allem da wir kein Paar oder sonst irgendetwas in der Art waren.

"Das bedeutet aber nicht, dass ich den Kuss bereue. Ich würde es wieder tun. Gleich hier", gab er mir zu verstehen und sah schief grinsend dabei zu, wie meine Hautfarbe unter einer Schamröte verschwand. "Wie ich sehe, ist dir immer noch alles peinlich. Wie früher."

Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte.

"Keine Sorge. Solange du es nicht willst, werde ich nichts weiter machen. Aber du musst wissen, wenn du mich darum bittest, werde ich keinen Rückzieher machen, und du auch nicht, dafür werde ich sorgen."