28. Eine gemeinsame Nacht

35.6K 1.8K 242
                                    

Zoey's P.O.V.:

Ein Tag zuvor:

Der gestrige Tag verging wie im Flug. Tyler und ich verloren beide kein Wort mehr über Sonntag.

Da heute Samstag war, hatte ich beschlossen, Lynn zu fragen, ob sie mit mir in die Stadt gehen würde. Ich bräuchte ein neues Kleid.

"Sorry", meinte Lynn, als ich sie anrief. "Ich hab heute schon was mit Ryan vor."

"Aber den siehst du doch jeden Tag", schmollte ich.

"Dich doch auch", gab sie lachend zurück.

"Gar nicht wahr", widersprach ich trotzig.

"Jaja. Der Kindergarten wartet auf dich, bye!" Ich hörte noch ihre Lache, bevor sie auflegte.

Beleidigt ging ich duschen und machte mich fertig. Danach ging ich beleidigt etwas essen.

"Hat dich deine Freundin versetzt?", stichelte Tyler und grinste auch so blöd.

"Sehr lustig", schnaubte ich, übrigens immer noch beleidigt.

Ich hatte zu Ende gegessen und wollte mich ins Bad verziehen, um mich fertigzumachen, da rief Tyler mir noch etwas hinterher.

"Du kannst mein Auto nehmen."

"Danke", rief ich zurück und schloss die Badezimmertür hinter mir.

Eine halbe Stunde später war ich fertig und bereit, in die Stadt zu fahren. Shoppen war zwar mit einer Freundin immer besser, aber wenn es eben nicht anders ging, machte ich es auch alleine.

Ich fand sogar ein Kleid, was mir zusagte, also beschloss ich kurzerhand, es zu kaufen. Es war nicht günstig, aber für das Aussehen war es das Geld wert.

Als ich in Tyler's Apartment zurückging, lag Tyler selbst schlafend auf der Couch. Sein Kopf war nach hinten gekippt und sein Mund stand leicht offen. Ein wenig süß sah das ja schon aus.

Leider sah es nicht gerade bequem aus, also beschloss ich, ihn zu wecken.

Mürrisch und schlecht gelaunt schlurfte er ins Bett, um dort weiterzuschlafen.

Ich rief derweilen Lynn an und fragte sie, ob ich vorbeikommen könnte. Die bejahte und eine halbe Stunde später stand ich vor ihrer Haustür.

Ich erzählte ihr alles genau vom Telefonat.

"Du willst da also wirklich hingehen?", sagte sie zweifelnd.

"Es klang ernst und außerdem kann ich ja jederzeit wieder gehen", sagte ich und zuckte mit den Schultern.

"Ja genau", lachte sie ironisch auf, dann stoppte sie. "Ich komme auf jeden Fall mit, da gibt's keine Diskussion."

"Ich wollte dich eh dabeihaben, da Tyler ja nicht locker lässt", klärte ich Lynn auf.

"Würde ich bei so einer Situation auch nicht, wäre ich an seiner Stelle. Hinterher passiert dir doch was, weil Josh dir etwas vorgelogen hat und er macht sich Vorwürfe, weil er es nicht gemerkt hat oder sich nicht genügend durchgesetzt hat."

"Das klingt, als wäre ich der Hund und er mein Besitzer", bemerkte ich trocken.

"Du weißt, dass ich das so nicht gemeint habe. Sag mir wann und wo und ich bin da."

Als ich mich mit Lynn verabredet hatte, beschloss ich, nachzusehen, ob genug im Kühlschrank war, um etwas zu kochen. Tyler würde dazu bestimmt auch nicht nein sagen.

Eine Stunde später war ich fertig und wie gerufen kam Tyler total verschlafen in die Küche getaumelt. Man sah es ihm an, dass er erst in den letzten zwei Minuten wach geworden sein musste.

"Das riecht richtig nach Mum's - du hast Mum's Lasagne gemacht?" Überrascht aber auch begeistert setzte er sich an den Tisch.

"Ich hatte nichts zu tun", antwortete ich schulterzuckend. Nachdem ich die Teller auf den Tisch gestellt und auch den restlichen Tisch gedeckt hatte, holte ich die Lasagne aus dem Backofen und tat jedem ein Stück auf den Teller.

"Das macht Mum's Kochkünsten echt Konkurrenz", grinste Tyler mit vollem Mund. Schon schob er sich die nächste Gabel in den Mund und hatte nach gefühlten drei Bissen seine Portion verdrückt.

"Tust du mir noch was drauf?" Tyler hielt mir seinen Teller vor die Nase. Schmunzelnd nahm ich ihn entgegen. In solchen Momenten erinnerte er mich an einen kleinen Jungen.

Nach dem Essen legten wir uns auf das Sofa. Ich konnte ihn dazu überreden, einige Folgen Pretty Little Liars mit mir zu gucken. Anfangs beschwerte Tyler sich noch, aber bei der dritten Folge beobachtete ich, wie er begann, die Serie zu mögen.

Als es später wurde, ging Tyler nochmal in die Küche, um sich etwas Lasagne zu nehmen. Dieser Mann könnte sich einzig und allein von Lasagne ernähren und er würde davon nie genug kriegen.

"Ich glaube, ich geh schlafen", gähnte ich gegen 23 Uhr. Ich war echt verdammt müde. Auf halbem Weg ins Schlafzimmer hielt Tyler mich am Ellbogen zurück.

"Kann ich heute bei dir schlafen?", fragte er und sah mich abwartend an.

"Wieso?" Verwirrt sah ich ihn an. Das hatte er noch nie gefragt.

"Ich schlafe schlecht. Vielleicht ist es besser, wenn ich nicht alleine schlafe." Tyler schluckte und wich meinem Blick aus.

"Klar. Wieso hast du nie etwas gesagt?"

"Wir hatten nicht so berauschenden Kontakt in den letzten Jahren, weißt du?"

"Oh. Ja." Verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf.

Ich versuchte, nicht allzu viel darüber nachzudenken, denn als ich aus dem Bad kam, lag Tyler schon im Bett, allerdings mit T-Shirt. Das wunderte mich, denn früher hatte er nie mit T-Shirt geschlafen.

"Ist dir kalt? Du hast sonst nie mit T-Shirt geschlafen?", sprach ich ihn darauf an.

Schmunzelnd sah er mich an. "Nein, mir ist nicht kalt. Komm ins Bett."

Ich legte mich zu ihm und er warf die Decke über uns beide. Obwohl es nicht wirklich bequem war, bemühte ich mich darum, keinen unnötigen Körperkontakt zwischen uns herzustellen.

"Komm schon, willst du wirklich so schlafen?", fragte mich Tyler.

"Ja. Ist sehr bequem."

Leise lachte er. "Na dann. Gute Nacht."

Es dauerte keine fünf Minuten, da gab ich auf und rutschte von der Bettkante zurück in die Mitte des Bettes und berührte somit auch seine Brust. "Geht doch, Prinzessin."

Badboys fight betterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt