26.Wie eine Droge

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Zoey's P.O.V.

Drei Tage zuvor:

Nachdem ich mir die beiden Wohnungen angeguckt hatte, fand ich die erste Wohnung doch annehmbarer und da ich die einzige war, die sich gemeldet hatte, konnte ich direkt den Mietvertrag unterzeichnen. Manchmal musste man auch einfach mal Glück haben.

Also kam ich bester Laune zurück in Tylers Apartment.

"Und? Wie wars?", fragte er.

"Gut. Ich hab eine gefunden. Musst du nicht arbeiten?", erkundigte ich mich, da er einfach in Jogginghose und T-Shirt auf dem Sofa saß.

"Es hat Vorteile, wenn einem die Firma gehört. Dafür werden morgen tausende Probleme auf mich warten", seufzte er, sah aber trotzdem noch gut gelaunt aus.

"Dann hättest du heute gehen sollen", sagte ich.

"Kleine Klugscheißerin", brummelte er vor sich hin.

Empört klappte mir der Mund auf. "Bitte was?"

"Tja. Klugscheißerin", flötete Tyler süffisant grinsend.

Ich griff nach einem Buch, was neben mir auf einem kleinen Tisch lag und bewarf ihn damit. "Sag das nochmal!"

"Klugscheißerin!"

"Na warte, ich krieg dich", knurrte ich und jagte ihn durch seine Wohnung. "Komm sofort hierhin!"

Als Antwort hörte ich nur sein tiefes, kehliges Lachen.

Nach ein paar Kissenschlägen marschierte ich beleidigt ins Wohnzimmer und pflanzte mich auf die Couch.

"Sei nicht sauer." Tyler setzte sich neben mich und boxte mir mit der Faust gegen den Oberarm.

Ich schnaubte nur angefressen.

Er schlang seine Arme wie Stahlträger um mich und zog mich an seine Brust. "Meine beleidigte kleine Leberwurst."

"Ich bin keine Leberwurst", lachte ich auf, allerdings auch ein wenig angeekelt. Ich hasste Leberwurst.

"Doch. Eine grobe Leberwurst, schön frisch und matschig und rosa, auf einer fetten Scheibe -"

"Ihhhh, hör sofort auf damit!", rief ich aus und verzog mein Gesicht.

"Was, wenn nicht?", fragte Tyler und wackelte mit seinen Augenbrauen.

"Dann kotz ich dir ins Gesicht", antwortete ich ladylike.

Jetzt war es Tyler, der angeekelt sein Gesicht verzog. "Wehe."

Ich warf ihm einen Luftkuss zu.

Tyler's P.O.V.

Es war schön, Zoey wieder bei mir lachen zu sehen. Das hatte ich all die Jahre vermisst.

Ich konnte gar nicht anders, als sie einfach nur anzustarren. Zoey war so wunderschön.

Und nur Gott allein wusste, wie sehr ich die wieder in meinen Armen halten wollte, sie als meine Freundin und Frau bezeichnen wollte.

Aber das hatte ich mir selbst zuzuschreiben, dass das jetzt nicht der Fall war.

Und wenn Freundschaft allein das einzige war, was sie bei mir hielt, dann würde ich es auf mich nehmen. Ihretwegen.

Zoey's P.O.V.

"Du starrst", kicherte ich wie eine fünfjährige.

"Und du halluzinierst, Schätzchen", lachte Tyler zurück.

Ich verdrehte nur die Augen. Es tat gut, mit ihn hier zu sitzen und zu lachen und alles zu tun, was andere Freunde auch taten. Es ließ mich vergessen und meine Welt für einen Moment so aussehen, als wäre sie in Ordnung und nichts würde schiefgehen.

"Du siehst so aus, als würdest du wieder gar nichts mitbekommen, weil du so in deinen Gedanken versunken bist. Das kenne ich noch von früher."

Ertappt wurde ich verräterisch rot. Er kannte mich einfach zu gut.

"Hatte ich also recht", grinste er und zwinkerte mir überheblich zu.

Josh's P.O.V.

Seitdem Zoey und ich uns getrennt hatten, ging es mir schrecklich. Ich habe sie wirklich geliebt, auch wenn ich wusste, dass ihr Herz nie wirklich für mich allein geschlagen hatte.

Sie hatte einen anderen immer schon mehr geliebt als mich, und es tat weh, es zu wissen.

Trotzdem war ich bei ihr geblieben. Zoey war meine Droge, von der ich süchtig wurde und einfach nicht mehr loskam.

Ich wünschte es mir, Gott, wie sehr ich mir wünschte, ich könnte eine andere Frau so sehen, wie ich Zoey sah. Doch es ging einfach nicht.

Innerlich war ich gestorben, als ich vor ihr auf den Knien war und sie darum bat, meine Frau zu werden, mich zu heiraten und sich endgültig an mich zu binden. Ich war so naiv.

Denn da hatte ich die Rechnung ohne Zoey's Herz gemacht. Die ganze Zeit über hatte ich es unbewusst ausgeblendet, dass sie mich nicht wirklich liebte, dachte mir, ich würde es mir einfach nur einbilden.

Aber als sie meinen Antrag abgelehnt hatte, nein gesagt hatte ... ich hatte das Gefühl, mir wurde die Luft zum Atmen genommen.

Da erst wurde mir richtig klar, wie abhängig ich doch wirklich von ihr war. Ich brauchte diese Frau wie die Luft zum Atmen. Ohne sie schaffte ich es einfach nicht.

Dabei wollte ich niemals diese Art von Abhängigkeit spüren müssen. Es ist schrecklich.

Mein Handy klingelte.

"Hallo?"

"Steht es noch? Sonntag?"

"Darauf kannst du dich verlassen", antwortete ich mit zusammengebissenen Zähnen.

"Dann bis in drei Tagen!"

Badboys fight betterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt