21. Ein Abendessen

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Zoey's P.O.V

Sechs Tage zuvor:

Mit brennenden Augen erwachte ich am nächsten Morgen. Die ganze Nacht lang hatte ich kaum ein Auge zugetan.

"Du siehst nicht gesund aus. Willst du heute lieber Zuhause bleiben?", wandte Josh besorgt ein, als ich in die Küche geschlurft kam.

"Ne, lass mal. Heute Abend bin ich wieder fit." Ich nahm mir eine Tasse Kaffee. Ich würde später einfach nochmal etwas schlafen gehen, dann würde die Welt schon ein wenig besser aussehen.

Nach einem kleinen Schläfchen und einer ausgiebigen Dusche fühlte ich mich wie neugeboren und hatte auch die Kraft, Caitlin anzurufen und ihr alles zu berichten, was vorgefallen war.

"Und das hat er wirklich gesagt?", hakte Caitlin misstrauisch nach.

"Ja. Er hätte angeblich nie aufgehört, mich zu lieben."

"Scheiße Zoey. Es tut mir ja leid, aber an deiner Stelle würde ich mit gepackten Koffern vor seiner Tür stehen und ihn auf den Knien anflehen, mich zu heiraten", seufzte sie.

"Jetzt fall du mir nicht auch noch in den Rücken!", fauchte ich beleidigt.

"Sorry, aber als deine beste Freundin habe ich offiziell die Pflicht, immer für das zu stimmen, was dir gut tut, und das hab ich eben. Schlucks runter."

Seufzend beendete ich das Telefongespräch mit meiner besten Freundin. So war sie schon immer gewesen und anders kannte ich sie auch gar nicht.

Nach meiner Schicht im Dark Lion, die heute - ziemlich überraschend - ohne Probleme oder ein besonderes Ereignis endete, ging ich noch zu Lynn nach Hause. Ich hatte ihr versprochen, dass wir uns mal wieder treffen würden und hatte mit Josh abgeklärt, dass ich diese Nacht nicht nach Hause kommen würde, damit er sich keine unnötigen Sorgen machen musste.

Müde klingelte ich und wurde von Lynn sofort in ihre Wohnung gezogen.

"Du siehst fertig aus", waren ihre ersten Worte.

"Hey Zoey!", kam ein gedämpfter Ruf aus der Küche.

"Hey Ryan", antwortete ich, während ich meine Schuhe auszog.

Ich hatte Lynn versprochen, dass wir mit der Hochzeitsplanung anfangen würden, worauf ich mich ganz besonders freute. Ich liebte es, mich über das Thema Hochzeit und das ganze Drumherum zu unterhalten.

Lynn hatte Tiefkühlpizza aufgetaut, die wir nun aßen und uns gegenseitig von unserem Tag berichteten. Nach einer Folge Vampire Diaries fing ich schließlich an, sie über ihre Wünsche auszuquetschen.

"Wie soll dein Kleid aussehen?", fragte ich gespannt.

"Ich liebe bauschige Kleider mit Tüll und oben herum Steinchen und ein wenig Glitzer. Oh, und Herzausschnitt!"

Ich grinste. Ich hatte da ein perfektes Brautmodengeschäft im Sinne.

"Sag mir bitte nicht, dass du die Schuldige bist, die meiner Frau den Floh ins Ohr gesetzt hat, nochmal richtig fett zu heiraten", sagte Ryan, der plötzlich ins Zimmer geschlendert kam.

"Schäm dich, dass du deiner Frau keine Monster-Hochzeit ermöglicht hast du Geizkragen", schimpfte ich.

Grinsend hob Ryan die Hände. "Ich hab sie gefragt."

Verständnislos sah ich Lynn an. "Hohle Nuss", brummte ich. Wenn man schon einmal die Möglichkeit bekam, seinem Zukünftigen das Geld aus den Taschen ziehen zu können wegen einer bombigen Hochzeit, dann tat man es doch auch. Vorallem bei einem Mann wie Ryan, dem das Geld scheinbar wie Kacke aus dem Arsch spross.

Lange konnten wir jedoch auch nicht planen, da ich hundemüde war und im Fünf-Minuten-Takt gähnte.

"Das reicht mir jetzt du Nilpferd, wir gehen pennen", brummte Lynn schließlich.

Sie verzog sich ins Ehebett, während ich erleichtert auf die Couch und somit auch in meinen wohlverdienten Schlaf fiel. Zu meinem Glück schlief ich so tief und fest, dass ich die Geschehnisse aus dem Schlafzimmer nicht mitbekam.

Fünf Tage zuvor:

Am nächsten Morgen ging ich relativ früh für meine Verhältnisse nach Hause. Josh war bereits wach, da er ja arbeiten musste.

"Wie war's bei Lynn?", fragte Josh und küsste mich auf die Stirn.

"Gut. Wir planen immer noch ihre sozusagen zweite Hochzeit", informierte ich ihn.

"Wenn sie dich planen lässt, kann sie ja nur überdimensional groß und prachtvoll werden", grinste er.

"Was soll das heißen, hm?", neckte ich ihn.

"Dass du eine wunderbare Hochzeitsplanerin bist", redete er sich geschickt raus. "Übrigens. Wir gehen heute Abend essen."

"Echt? Ich hab nicht gedacht, dass das so schnell klappt. Ich - Moment." Ich hielt inne, bevor ich enttäuscht aufseufzte. "Ich muss doch arbeiten."

"Musst du nicht. Ich hab alles geklärt." Spitzbübisch lächelte er mich an.

Stürmisch umarmte ich ihn. "Ich liebe dich."

"Ich dich auch, Baby." Sanft küsste er mich.

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Abends saßen wir uns in einem recht edlen Restaurant gegenüber.

Während wir uns unterhielten, fragte ich mich immer wieder, ob Josh überhaupt irgendwann mal in Erwägung ziehen würde, Kinder zu bekommen oder sich zu verloben und zu heiraten.

Über solche Dinge hatte er niemals auch nur ein einzelnes Wort verloren, aber ich traute mich auch nicht, ihn danach zu fragen. Das würde doch wie ein indirekter Heiratsantrag rüberkommen, und trotz der Ausweitung der Frauenrechte und dem ganzen Frauen-an-die-Macht-Zeugs war ich immer noch der Auffassung, dass einen Heiratsantrag zu machen, doch der männlichen Spezies zu fiel.

"Hörst du mir überhaupt zu?" Josh sah mich belustigt an.

Ein wenig von der Rolle blinzelte ich. "Tut mir leid, ich war mit meinen Gedanken gerade woanders."

"Das habe ich gemerkt", lachte er leise auf. "An was hast du gedacht?"

"An die Hochzeit", sagte ich. Es war nur halb gelogen, da ich ja wirklich an eine Hochzeit gedacht hatte, nur eben nicht an die von Lynn und Ryan.

Der Abend war wirklich schön, und als wir gemütlich zusammen nach Hause schlenderten, erlebte ich eine erneute Wende meines Lebens.

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3/3

Badboys fight betterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt