~ Labyrinth ~

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Helles Licht weckte mich. Noch richtig verschlafen richtete ich mich kurz gähnend auf und rieb mir meine Augen. Ich überlegte es mir dann aber doch anders, ließ mich erschöpft wieder in das Kissen meines sehr gemütlichem Betts zurückfallen (das übrigens richtig gut nach Jungsdeo roch) - mit dem Ziel noch ein bisschen rum zu dösen, bis ich zur Schule musste. Zur Not kam ich halt zu spät, kennt man ja auch nicht anders von mir. Nur heute ist dieses "Ich-bleib-für-immer-in-meinem-Bett-Syndrom ganz schlimm, da mir richtig kalt ist und das Bett vieeel gemütlicher ist als sonst, was aber theoretisch jeden Morgen so ist, nur heute halt viel schlimmer. Und wenn einem dazu noch kalt ist, fehlt einem die Motivation aus dem schönem warmen Bett aufzustehen. Fragen sich jetzt wahrscheinlich viele wie ich morgens so viel denken kann. Tja das ist halt meine Art mit Müdigkeit umzugehen. Die Gedanken sind bloß nur nicht die hellsten. Ich gähnte. Seit wann ist es bitte um diese Jahreszeit schon so kalt? Liegt das vielleicht an dem Traum, den ich hatte? Normalerweise habe ich ja nie so reale Träume... Moment Mal, seit wann benutzte ich in meinem Zimmer eigentlich Jungsdeo? War ich verabredet? Mit wem denn bitte? Streng dein Hirn an...!


Das Problem dabei ist nur immer, wenn ich mich an etwas unbedingt erinnern will, das nur halb greifbar in meinem Kopf ist, fällt es mir einfach nie ein. Später kommt es dann aber wie ein Geistesblitz, wenn ich es gar nicht mehr wissen will. Eigentlich eine unlogische Logik , aber ich verbiete mir, in diesem schlaftrunken Zustand so eine innere Diskussion zu führen, wie zum Beispiel gestern im Traum mit meinem Vater, aber ob man das Diskussion nennen kann, weiß ich auch nicht, eher meine Art von.. "Meinungsaustausch". Wieso war mein Vater in meinem Traum? Die Gefühle die jetzt in mir hochkamen, waren alles andere als geträumt. Das KONNTE kein Traum gewesen sein. Sofort war ich hellwach und sprang aus den Federn. Das alles.. ist real gewesen.


Die Frage ist nur in wessen Zimmer bin ich gelandet? Hat jemand die Tür aufgemacht, nachdem ich (halb erfroren) an der Tür gerüttelt hab und mich dann aus Mitleid zu sich nach Hause genommen? Oder mich an meine Verfolger ausgeliefert? Aber das würde ja bedeuten, ... das all meine Bemühungen umsonst waren und ich wahrscheinlich jetzt wirklich tief in der scheiße stecke, da sie ab jetzt wie Geier mit Adleraugen um mich herumkreisen werden, um aufzupassen, dass ich nicht abhaue. Denn sie wissen ja jetzt, dass ich nicht so leicht an einem Fleck festzuhalten bin. Apropos- diesen Fleck sollte ich mal genauer unter die Lupe nehmen. Ich bin in einem vermutlich verschlossenen Zimmer, das relativ schlicht mit einem hölzernen Schrank, einem kleinem Schreibtisch und dem Bett in dem ich schlief ausgestattet ist.


Fluchtmöglichleiten gibt es nicht unbedingt viele - eine solide Tür, die wahrscheinlich nach draußen führt und eine andere Tür, die, wie ich eben herausgefunden hatte, ins Bad führte. Zur Not ist oben ein Lüftungsschacht, durch den sie wahrscheinlich den Sauerstoff fließen lassen - Jasons Erzählungen nach. Wollen wir dann mal sehen, ob sie es mir einfach machen und ich ohne weiteres durch die Tür spazieren kann. Die Wahrscheinlichkeit geht gleich null und meine Hoffnungen sind nicht wirklich groß aber hey was solls, es schadet ja nicht.


Als ich die Klinke dann jedoch runterdrücke, schwingt die Tür geräuschlos auf, einfach so. In zwei Richtungen erstrecken sich endlos lange Korridore. Wow, also... das hab ich jetzt gar nicht erwartet. Perplex und irritiert stehe ich jetzt also hilflos im Türrahmen rum und fragte mich, welchen Sinn das denn jetzt bloß hatte, von ihrer Sicht aus und kam zu dem Schluss, dass es einen Haken an dieser Sache geben musste. Da ich den wahrscheinlich Mittelmäßig-Positiven Haken, nicht kennenlernen wollte, sollte ich mich so schnell es nur irgendwie geht aus dem Staub machen.

Frozen ~ Gefrierpunkt 0°Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt