Ich strich planlos durch die Gänge. Ganz theoretisch muss ich in den westlichen Teil gelangen, weil das Zimmer ungefähr zwischen Kantine und Traingsraum liegt. Aber nur theoretisch. Eigentlich würde ich ja nicht freiwillig an irgendwelchen Türen hier klopfen, aber wenn Jason mich darum bittet... er kann ja wohl schlecht in seinem noch nicht ganz stabilen Zustand hier herumlaufen. Die Leute würden hier nur unnötig Gerüchte verbreiten. Aber da ich das nicht wollte... Ich seufzte. Was man nicht alles für solche Kerle tut - nicht wahr? Er ist auf seine Art einfach unwiderstehlich.
Aber diese Wirkung hat er sicher auf jedes Mädchen. Von daher... was bin ich eigentlich für ihn? Eine gute Freundin? Empfindet er mehr für mich oder geht er immer so mit Mädchen um? Was empfinde ich für ihn? Zu viele Fragen und keine Antworten. Ich glaub das wird sich erst im Laufe der Zeit zeigen. Würde ich mit ihm denn überhaupt was anfangen wollen? Naja, Jason ist schon der Typ Junge von dem ich immer gehofft habe, diesen kennenzulernen. Früher hätte ich nicht mal im Traum daran gedacht, sich wirklich mit einem wie ihm anzufreunden, geschweige denn Rettungsaktionen zu starten, kuscheln und süße Worte von ihm zu hören bekommen. Aber nun ja. Zeiten ändern sich, Menschen ändern sich und Gegebenheiten ändern sich.
Ich raufte mir die Haare. Ich will ja gar nicht wissen, was noch so auf mich zukommen wird.
Ich sollte mir einfach nicht so viele Gedanken machen... und anstatt in die Vergangenheit oder in die Ferne zu blicken, in der Gegenwart verweilen. Das ist sicherlich besser so. Ich orientierte mich an den Türschildern. Zimmer 35 Gang 6
Also müsste gleich hier um die Ecke Zimmer 36 sein.
Ehm, irgendwie nicht. Ich drehte mich einmal im Kreis und entdeckte das Nummernschild auf der anderen Seite im linken Gang. Hach, ich bin ja so gut im Orientieren. Nicht. Vor der Tür angekommen wurde ich plötzlich ganz nervös. Ich weiß ja gar nicht, wie ich mich ihr/ihm gegenüber verhalten soll. Was, wenn es einer dieser sehr schlecht gelaunten Gesellen ist? Jetzt kann man nur noch das Beste hoffen. Ich strich meine Klamotten glatt, holte einmal kurz Luft und redete mir selber gut zu. Du klopfst jetzt einfach an diese Tür... ist doch nicht so schwer...der wird dich doch schon nicht dafür umbringen...
... und wenn doch?
Halt die Klappe! Nein, wird er natürlich nicht! Und ich klopfte einmal laut an die Tür. Als die Tür geöffnet wurde, war ich mehr als baff. Das war nicht das, was ich erwartet hatte.
Vor mir steht ein Mädchen, das mich nett anlächelt. Und was für ein Mädchen. Eine blonde Schönheit. Ihre blonden, langen Haare umrahmten leicht wellig ihr Gesicht und schmiegten sich ja fast schon wie angegossen an ihre Taille. Und ihre Figur. Sie trug enge blaue Jeans, die ihre zierlichen und langen Beine betonten. Darüber ein Top das etwas Ausschnitt hatte. Nicht zu viel, aber auch nicht zu bescheiden. Dazu noch ihr strahlendes Gesicht, das mit dem eines Engels locker mithalten könnte. Und als sie noch anfing herzhaft zu lachen und sie sich alles in Allem perfekt und harmonisch bewegte, war ich mir mehr als sicher, dass die Bezeichnung Engel auf sie zutrifft. Ohh, jaaa. Was meinte Jason nochmal? Dann hol ich mir die Krankenstation ANS Bett oder INS Bett? Ist das seine Art sich wieder aufzurappeln? Wenn ja, dann werde ich ganz sicher nicht die Person sein, die ihm seine "Krankenstation" ans Bett holt!
Sie schnipste jetzt einmal lachend vor meinem Gesicht herum.
》Jemand da? Du bist doch Faye - richtig? 《
Ich war so aus der Fassung, dass ich nicht mal mehr wirklich sprechen konnte.
》 Ehh... jaa... ich bin Faye《, stotterte ich.
》 Freut mich dich kennenzulernen. Ich bin Angel. Aber du kannst mich ruhig Angii nennen.《
Sie reichte mir die Hand und ich schüttelte sie. Natürlich, dacht ich mir. Jetzt heißt sie auch noch wie ein Engel. Zufall? Ich glaube nicht.
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Frozen ~ Gefrierpunkt 0°
Science FictionFaye Winter hier- ob alles gut bei mir läuft? Theoretisch sollte ich "Ja" sagen um euch zu beruhigen aber die wahre Antwort lautet "Nein, ich glaube eher nicht". Denn würde es irgendwem gefallen zu einem Leben gezwungen zu werden in einem vereisten...